Criminal Mistake [Yoonmin]

Kapitel {{4}}

POV.: Yoongi

„Wir töten nur die, die es verdienen", antwortete Namjoon knapp. „Was ist denn hier los?", fragte nun Jin worauf sich alle zur Küchentür drehten. „Anstatt euch hier zu streiten könntet ihr mir gerne helfen. Das könnt ihr alles nach dem Essen klären. Schaut euch doch mal an wie dünn die beiden sind!", befahl er, worauf die anderen Jungkook und mich musterten. Dabei sahen sie...besorgt aus? Jin kam auf mich zu um mich mit in die Küche zu ziehen. Er hielt mir zwei Teller entgegen die ich ihm abnahm. Nachdem er sich zwei weitere Teller genommen hatte wollte er schon die Küche verlassen, doch hielt ich ihn auf. „Alles ok?", fragte er kurz verwirrt ehe ich ihm noch einen zusätzlichen Teller auf den Unterarm stellte sodass er nun drei trug. So konnte ich die letzten vier Teller auf meinen Armen und Händen transportieren, damit wir nicht zwei mal laufen müssten. Da soll mal jemand sagen es würde nichts bringen in einem Café zu arbeiten. Ein wenig erstaunt schauten die anderen mich an während ich den Raum betrat und die Teller verteilte.

Auch ich setzte mich wieder hin und bemerkte den Teller vor mir. Ich hatte keine Ahnung was es war aber es roch verdammt gut. Seit dem Tod meiner Eltern hatte ich nichts selbst gekochtes mehr gegessen. Wir selbst konnten zwar kochen, das hatte uns unsere Mutter früher bei gebracht und war eines der wenigen Dinge die wir immer zusammen taten, allerdings fehlte halt stets die Zeit oder das Geld.

„Yoongi?", riss mich Jimins Stimme aus meinen Gedanken. Hatte ich jetzt wirklich die ganze Zeit auf den Teller gestarrt? Vorsichtig hob ich meinen Kopf nur um zu sehen wie mich alle anschauten. „Alles in Ordnung?", fragte nun Taehyung. „Ähm...Ja?", antwortete ich, wobei es eher wie eine Frage klang. „Willst du mein Essen denn nicht einmal probieren?", fragte Jin wobei er sich ein wenig traurig anhörte.

„D-das musst du mal probieren Hyung", hörte ich plötzlich Jungkook sagen, worauf ich mein Kopf schnell zu ihm wand. Er schaute mich mit vollem Mund abwartend an. „J-ja klar.." Ich nahm einen großen Löffel und schob ihn mir in den Mund. Sobald ich den Geschmack wahrnahm weiteten sich schlagartig meine Augen. „Schmeckt es so schlecht?", fragte Jin. Es schien ihn traurig zu machen, was auch Namjoon bemerkte da er mich wütend ansah. Schnell schüttelte ich wild meinem Kopf. „Ganz im Gegenteil! Das ist köstlich. Ich habe seit Jahren nicht mehr sowas gutes gegessen" sagte ich glücklich was auch Jin zum Lachen brachte.

Schnell schaufelte ich immer mehr Löffel in mich rein, wobei ich wie ein wildes Tier ausgesehen haben musste. „Da wird man einmal entführt und dann kann man sich nicht einmal über das schlechte Essen aufregen", witzelte Jungkook worauf die anderen lachten. Ich hatte keine Ahnung, wo das auf einmal herkam. Eben noch hatte er voller Angst auf den Tisch gestarrt und plötzlich ist er wieder fast der, der er auch ist wenn wir nur zu zweit sind.

Während Jin den Tisch abräumte, wobei Namjoon versuchte ihm zu helfen und dabei wahrscheinlich mehr Teller auf dem Boden als in der Küche landeten, bemerkte ich kaum wie jemand an meinem Ärmel zupfte. Fragend drehte ich mich zu Jimin. „Willst du... also willst du mein Zimmer sehen? Also weil.. du da ja auch schläfst", brachte er schüchtern hervor. Zögernd schaute ich zuerst zu meinem Bruder der sich scheinbar gerade aufgeregt mit Hoseok und Taehyung unterhielt und nickte dann. Ich stand auf und wurde so gleich von Jimin am Arm mitgezogen. Nur im Vorbeigehen konnte ich einen Blick auf die Haustür erhaschen.

Ob wir dort jemals wieder raus gehen würden? Ob ich jemals wieder meine Arbeitskollegen sehen würde? Würde sie sich sorgen machen? Oder nach uns suchen? Eigentlich bin ich mir sicher, dass sie es nicht tun würden. Was sollte ich nun mit Jungkook machen? Was passiert eigentlich mit unseren Sachen? Meinen Klamotten und....meinem Pc?!

Sofort stoppte ich in meiner Bewegung, sodass auch Jimin zurück gezogen wurde da er immer noch meinen Arm festhielt. „Was ist?", fragte er und sah mich wieder mit seinen Braunen Augen an. „Ähm ... ich ...mein...", stotterte ich wieder und schüttelte kurz meinen Kopf in der Hoffnung dass sich die herumschwirrenden Wörter zu logischen Sätzen einreihen würden. „Unsere Wohnung. Wenn ich die Miete nicht zahle weil ich ja nicht arbeiten kann dann räumen die unsere Wohung und wir sitzen auf der Straße. Wir haben Schulden die wir bezahlen müssen. Und außerdem brauchen wir unsere Sachen. Denn wenn die alles räumen, dann ist alles was wir besitzen weg", erklärte ich. „Die Sachen können wir morgen holen. Du musst uns nur die Adresse sagen", hörte ich Namjoon plötzlich hinter mir sagen. Der Typ war wirklich überall. „Ihr wollt alleine in unsere Wohnung um unsere Sachen zu holen?", fragte ich verwirrt. „Ja wieso nicht?" „Oh Gott... dann tu mir einen Gefallen. Finger weg von meinem Pc. Jedenfalls du. Die anderen sollen gefälligst vorsichtig sein", erklärte ich. Dieser Haufen an zusammengebasteltem Schrott war mir wichtig. Schließlich beherbergte er auch noch die Anfänge die ich gemeinsam mit meinem Vater gebaut hatte. „Seit wann vergibst du hier die Befehle?", frage er nun leicht wütend. „Seitdem es um meinen Pc geht der nicht so enden soll wie die meisten Teller vorhin", zischte ich worauf ich ihm wieder provokant näher kam. Von dem ließ ich mir doch nichts sagen. „Schön. Meinetwegen", sagte er nun und ging wieder zu den anderen.