POV.: Yoongi
Lautes Gelächter weckte mich aus meinem kostbaren Schlaf. Murrend stand ich auf, zog mich an und schleppte mich ins Wohnzimmer, wo ich alle verteilt auf Sofa und Sessel auffand.
„Er hatte den Auftrag jemanden zu einem bestimmten Platz zu locken. Und als dieser Typ, den er beobachten sollte, ihn gefragt hat wie er heißt hatte er so eine Panik, dass er ihm den Namen des Typen selbst nannte weil er den als seinen eigenen Decknahmen nehmen wollte!", erzählte Minho, worauf alle lachten.
Es war also kein Alptraum und er war wirklich hier. Irgendetwas an ihm konnte ich ganz und gar nicht leiden. „Da ist ja der Typ der verantwortlich für mein Blaues Auge ist!", rief er und tatsächlich hatte er ein blaues Auge. Mein stolzes schmunzeln versteckte ich aber hinter einem gefühllosen Gesichtsausdruck. „Meintet ihr nicht er wäre cool drauf?", fragte Minho belustigt. „Also wenn er nicht gerade ein Stein ist dann schon", lachte Jungkook, worauf fast alle mit einfielen. „Ich weiß nicht ob ich so einen Stein in meinem Bett schlafen lassen würde, Chimmy", sagte er schmunzelnd. Chimmy? Soweit ich wusste war Jimins Deckname Chim und nicht Chimmy. Minho schien meinen Gesichtsausdruck zu merken, da er seinen Arm um Jimins Schultern legte und mich dann breit angrinste. Okay genug.
Ich nahm mir den Schlüssel und verließ die Wohnung. Ziemlich undurchdacht, sodass ich nun nur in einer löchrigen Jeans und einem dünnen Sweatshirt draußen stand und ich noch dazu kein Geld dabei hatte. Ich lief einfach wieder in den nahegelegenen Park und setzte mich auf eine Parkbank. Ich würde einfach in ein paar Stunden wieder dort auftauchen und hoffen, dass er weg wäre.
Ich holte mein Handy raus und versuchte mir damit irgendwie die Langeweile zu vertreiben. Chimmy. Und dann legt er auch noch seinen Arm um ihn als würde Jimin ihm gehören und wer weiß, was die da oben gerade machen. Meine wütenden Gedanken wurden erst unterbrochen, als sich plötzlich etwas warmes auf meine Schultern legte. Verwundert sah ich auf. Direkt in Jimins dunkelbraune Augen. „Du kannst doch nicht ohne Jacke raus gehen", ermahnte er mich worauf ich lachen musste. Schnell zog ich die Jacke an, während er sich neben mich setzte. Ich wusste nicht warum er hier bei mir war aber ich war mehr als glücklich. „Danke. Was machst du hier Jiminie?", fragte ich. „Dir Gesellschaft leisten natürlich. Denkst du wirklich ich lasse dich einfach so weglaufen? Nicht, dass du wieder einen ganzen Tag verschwindest und ich dich dann halb erfroren auf irgendeiner Parkbank finde", erklärt er und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich fing an zu Lächeln. „Danke Jiminie. Womit habe ich dich nur verdient." Auch Jimin musste lachen.
Plötzlich sprang Jimin auf. „Na komm." „Was? Wohin? Ich will nicht zurück zu diesem Idioten", sagte ich ein wenig beleidigt. „Ich auch nicht. Wir gehen jetzt frühstücken", beschloss er worauf ich sofort auch aufsprang. Ich war nämlich auch ohne etwas zu essen losgelaufen.
Wir liefen zu einem netten Café. Es war fast komplett leer und sehr gemütlich eingerichtet. Wir gingen in die hinterste Ecke und setzten uns nebeneinander auf eine der Bänke. „Guten Morgen. Kann ich ihnen irgendwas bringen?", fragte eine Kellnerin. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem Dutt gebunden und sah sehr auffällig geschminkt aus. Dennoch nicht hässlich. Das und ihr Blick mit dem sie Jimin schon fast hungrig betrachtete gefiel mir gar nicht. Ok es schien fast so als wäre ich auf jedes lebendige Geschöpf eifersüchtig, wenn es Jimin auch nur ansah. Ja vielleicht war das auch so.
„Ich hätte gerne einen Kaffee", sagte ich schnell. Um so schneller wir bestellen würden um so schneller wäre sie wieder weg. Ohne den Blick von Jimin abzuwenden nickte sie. „Und was möchten sie?", fragte sie und setzte ein charmantes Lächeln auf. „Ich nehme zwei Stück von dem Apfelkuchen und eine heiße Schokolade", sagte er nun worauf die Kellnerin schnell nickte „Kommt sofort." Sie ging, wahrscheinlich um unsere Bestellung zu holen.
„Was ist los Yoongi?", fragte Jimin besorgt. „Nichts." Fragend schaute Jimin mich an. Dann sah er kurz zur Kellnerin und wieder zurück zu mir und fing an zu grinsen. „Ist da etwa jemand eifersüchtig?", fragte er während er leicht kicherte. „Was? Nein. Wie kommst du da rauf?", fragte ich nervös. Hatte man das so stark gemerkt? Warum war ich überhaupt eifersüchtig? Weil ich nicht wollte, dass sich mein, für mich, bester Freund in so ein Mädchen verliebte? Vielleicht. Sie wäre nicht gut genug für ihn. Zumindest meiner Meinung nach. Naja meiner Meinung nach war niemand gut genug für ihn. Aber das konnte ich ihm ja wohl schlecht einfach mal so sagen.
„Nur so", sagte er dann und es blieb still bis die Kellnerin mit unserer Bestellung wieder kam. Sie stellte den Kaffee vor mir ab und den Teller mit den zwei Stück Kuchen und die heiße Schokolade vor Jimin. „Vielen Dank", sagte Jimin überschwänglich. „Darf es vielleicht noch etwas sein?", frage die Kellnerin freundlich. „Nein Danke." Jimin klammerte sich an meinen Oberarm. „Oder wolltest du noch etwas, Schatz?", fragte er, was mich leicht schockte. Nicht nur ich sondern auch die Kellnerin sahen ihn mit großen Augen an. „N-Nein...Danke", sagte ich nur, den Blick fest auf Jimin gerichtet. Die Kellnerin, die einen beleidigten Eindruck machte, ging wortlos davon.
„Alles ok Hyung?", fragte Jimin der sich immer noch an meinem Arm festhielt. „Tut mir leid, dass ich das gemacht hab. Nur...also ich weiß nicht warum ich...also ich....ich wollte nicht dass du....also", begann er zu stottern und blickte mit roten Wangen auf den Kuchen vor ihm, worauf ich nur anfing zu lachen. „Das ist nicht lustig Hyung!", rief er empört. „Ach Jiminie was würde ich nur ohne dich tun?", lächelte ich. „Frierend auf der Parkbank sitzen. Hier", antwortete er frech und hielt mir dann eine Gabel hin. „Was?", fragte ich sichtlich verwirrt. „Na du hast dir nichts zum Essen bestellt. Nur den Kaffee und du musst doch was essen", erklärt er, mir immer noch die Gabel entgegen haltend. Dankend nahm ich die Gabel und wir fingen an je ein Stück Kuchen zu essen und unsere Getränke zu trinken.
Stundenlang saßen wir dort und redeten einfach. Irgendwann lehnte ich mich ein wenig mehr an Jimin und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. „Seit wann so verkuschelt Hyung?", fragte er. „Seit ich dich kenne. Und außerdem bin ich müde", stellte ich fest, worauf Jimin lachte. „Müde? Du hast von allen am längsten geschlafen." „Ja die haben sich aber auch nicht mitten in der Nacht geprügelt." Jimin lachte nur ehe er seinen Kopf gegen meinen lehnte. „Du Jimin?" „Mhm?" „Was wünscht du dir zum Geburtstag?", fragte ich. „Woher weißt du? ... Ach ja... Ich weiß nicht. Ich hab keinen Wunsch. Und du brauchst mir doch nichts schenken Hyung." „Mhm", gab ich nur von mir ehe es wieder still wurde.
Ich genoss diesen kurzen Moment ehe ich mich wieder aufrecht hinsetzte. „Ich glaube wir müssen langsam mal zurück. Es ist schon nachmittags", stellte ich leicht überrascht fest. Wir hatten fast den ganzen Tag hier verbracht? Gerade lief die Kellnerin an unserem Tisch vorbei als ich die stoppte. „Entschuldigen sie bitte. Mein Freund und ich würden gerne bezahlen", grinste ich siegessicher worauf die Kellnerin genervt das Geld nahm und wieder verschwand. Sobald sie verschwunden war, lachte Jimin los. Ich konnte nichts anderes tun als ihn anzusehen. Ich liebte sein lachen. Ich liebte es wenn seine Augen fast verschwanden und er so unbeschwert und glücklich aussah. Da könnte ich mir niemals das Lächeln verkneifen, dass sich soeben wieder auf mein Gesicht geschlichen hatte.
~1255 Wörter
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Criminal Mistake [Yoonmin]
Fiksi PenggemarMin Yoongi lebt mit seinem Bruder zusammen in Seoul. Wird ihr Leben sich ändern, wenn sie durch einen Zufall auf 5 Verbrecher treffen und diese sie entführen? Würden die Brüder wieder entkommen? Und was wäre, wenn die Flucht dann plötzlich gar nicht...