Kapitel 66: „Kannst du dir das vorstellen?"

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Sie atmete laut aus und ließ sich an die Wand fallen, schloss die Augen.
„Woher weiß er, dass Sie mit ihm geschlafen haben?", fragte eine dunkle Stimme hinter ihr. Sie sah ihn nicht mal an, sie hatte keine Lust und keine Kraft mit ihrem zu reden.
„Haben Sie es ihm gesagt?", fragte sie einfach nur.
„Ich bin der Mann mit den Geheimnissen... Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich meine Informationen mit Lupin teilen würde...", seine Stimme war sarkastisch, aber mild.
„Hören Sie einfach auf mit Ihren Spielchen.", meinte sie und stieß sich von der Wand ab, lief die Treppen nach unten, sie wollte zu Sirius, aber sie wusste nicht, ob er sie sehen wollte.

Sie klopfte vorsichtig an seine Tür und wartete bis ein leises „Herein" aus dem Zimmer kam.
Sie öffnete langsam die Tür, ging hinein und schloss die Tür wieder.
„Stör ich gerade?", fragte sie leise und sah traurig zu Sirius.
Er stand einfach mitten im Raum, die Arme in die Hüfte gestemmt und starrte auf den Boden.
„Du hast das Gespräch gehört, mh?", seine Stimme war leise und angestrengt.
„Ja...", gab sie leise zurück, „wenn du alleine sein möchtest... Dumbledore würde mich bestimmt auch eher abholen...", sagte sie und wollte ihn aufmuntern. Er drehte sich zu ihr und sah sie an.

„Möchtest du gehen?", fragte er verhalten.
„Nein. Aber wenn du willst, dass ich gehe, dann gehe ich.", sagte sie, es war totenstill im Raum.
Sirius atmete ein und aus, dann ließ er die Arme sinken, ging zu ihr und nahm sie in den Arm.
Hermine schloss glücklich und erleichtert die Augen und drückte ihn nah an sich.
„Ich habe genug dunkle Jahre in einer kleinen Zelle ohne Gesellschaft verbracht... habe mir mein Leben, gezwungenermaßen, vorschreiben lassen... dieses Mal wird es anders.", er strich über ihren Nacken und lächelte, er schnipste und eine Phiole kam aus einer Kiste geflogen, gab ihr die Phiole.
„Sirius der Rebell, stellt sich gegen die Gesellschaft...", sagte sie lachend, entkorkte die Phiole und schluckte sie, sie wusste ja, was es war.
„Vor allem gegen meinen letzten verbliebenen Freund.", meinte er leise.
Hermine sah auf, „Remus wird sich wieder beruhigen", sie lächelte leicht.
„So wie ich Schniefelus kenne weiß er es auch schon wieder, oder?", fragte Sirius genervt.
„Er stand neben mir, als ihr euch gestritten habt...", meinte Hermine.
„Das tut mir leid...", meinte Sirius entschuldigend.
„Mit Snape werde ich schon fertig...", sagte sie abwinkend, sie hatte wieder diesen Traum im Kopf, wie er nah hinter ihr stand und sie unsittlich berührte.

„Warum musstest du eigentlich nachsitzen?", fragte er nach einer Weile.
„Er hat auf Neville rumgehackt... das konnte ich nicht mit ansehen.", sagte sie leise, „... manchmal kann er so nett sein und dann ist er wieder der kalte unnahbare Mann mit der Maske..."
„So war er schon immer... hat immer die von sich gestoßen, die sich für ihn interessieren.", meinte Sirius traurig schmunzelnd.
„Ich interessiere mich nicht für ihn an!", sagte sie etwas zu energisch als müsste sie vor allem sich selbst und nicht Sirius von dem gesagten überzeugen.
„Du interessierst dich für jeden... du bist eine gute Seele.", sagte er lachend und schob sie zum Bett.
Hermine wollte protestieren, aber Sirius brachte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss zum Schweigen, Hermines Wut verflog und ihre Hände wanderten zu seinem Hals, öffneten langsam die Knöpfe seines Hemdes und der darüber liegenden Weste.
„Sirius", nuschelte sie, „du bist immer wunderbar gekleidet, aber für solche Anlässe zu viel Stoff.", seine Lippen legten sich in schneller Folge auf ihre und unterbrachen den Satz immer wieder.
Er lachte leicht und half ihr ihn auszuziehen, dann befreite er sie von der Kleidung und machte sich daran ihre Haut zu liebkosen und zu küssen und ihr (und sich selbst natürlich) einen weiteren unvergesslichen Höhepunkt zu schenken.

Am nächsten Morgen wachte Hermine spät auf, Sirius war schon wach und saß auf der Bettkante mit dem Rücken zu ihr.
„Guten Morgen Mr Black", meinte sie glücklich als sie sich streckte.
„Guten Morgen Miss Granger", sagte er lächelnd und drehte sich kurz etwas zu ihr.
Sie krauchelte zu ihm, strich über seinen nackten Rücken und lächelte, „deine Haut ist so weich", sagte sie verträumt und ließ ihre Hand weiter auf und ab fahren.
„Gut durchgehangenes Fleisch", sagte er lachend, drehte sich etwas weiter zu ihr und streichelte über ihre Wange, dann drehte er sich wieder zurück und streckte sich, wollte gerade aufstehen, als Hermine aufsprang sie setzte sich auf Sirius Schoß während er noch auf dem Bett saß, mit voller Absicht auf seine Mitte mit dem Rücken zu ihm.

Er seufzte auf, zum Teil lustvoll, zum anderen Teil erschöpft, sie war einfach unersättlich. Er lehnte seine Stirn an ihren Rücken und legte seine Nase an ihre Haut.
„Du riechst unglaublich gut", sagte er und strich über ihren Rücken.
„Ich bin doch total verschwitzt", protestierte sie leicht lachend.
Er küsste ihren Rücken, was Hermine eine Gänsehaut bescherte.
„Kannst du einen Spiegel ins Zimmer zaubern?", fragte sie leise.
„Das kannst du doch auch", meinte er charmant.
„Ich seh dir gerne beim Zaubern zu", gab Hermine zurück und lehnte sich langsam an ihn, was ihm wieder ein Seufzen entlockte, denn die Bewegung machte sich auch unten bemerkbar.
Er nahm seinen Zauberstab und zauberte einen mittelgroßen Spiegel an die Wand.
„Ich meine vor uns...", sagte sie und strich über seine Hand, die auf die Wand gerichtet war.
„Vor uns? Warum?", fragte er skeptisch.
„Ich will uns sehen", sagte sie leise.
Er schluckte, tat ihr aber den Gefallen.

Der Spiegel wurde mit einem Schwenker von der Wand gelöst und kam vor ihnen zum Stehen. Sirius sah auf Hermines Rücken, Hermine besah sich und ihn im Spiegel.
Sei bewegte sich leicht auf ihm, strich über seine Arme, zog sie zu sich und legte sie über ihren Körper.
„Ich sehe sehr gut auf dir aus", meinte sie schmunzelnd, ihr Blick huschte über ihren Körper.
Sirius sah immer noch nicht auf,
„Sirius...", flüsterte sie und musterte sein Gesicht, „guck in den Spiegel.... Bitte."
Er sah auf, sein Blick war mehr beschämt als fröhlich, sie lächelte ihn gütig durch den Spiegel an.
„Gefällt dir nicht, was du siehst?", fragte sie leise. Er schloss die Augen, schob die Augenbrauen zusammen.
„Doch", meinte er leise, „aber...", er stoppte.

Hermine strich über seine Knöchel, er dachte nach, dann nahm er seinen Zauberstab richtete ihn auf den Spiegel.
Ihr Spiegelbild veränderte sich, sie wirkte älter, kleine Lachfalten bildeten sich um ihre Augen.
„Hermine mit 26", sagte er und schmunzelte, seine Züge erhellten sich und er drückte sie an sich.
Sein Lächeln war glücklich mit einer leichten Spur Wehmut in ihm, „du siehst fantastisch aus", sagte er, seine Augen glänzten.
„Kannst du dir das vorstellen?", fragte sie und musterte ihn glücklich.
„Was meinst du?", fragte er interessiert.
„Alt werden... mit... mir", allein die Vorstellung zauberte ihr eine Gänsehaut auf den Körper. Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln und küsste ihre Schulter.
„Kann ich", gab er glücklich zurück.

Der Spiegel veränderte plötzlich von selbst das Bild, Hermine sah noch ein wenig älter aus, über Sirius legte sich ein merkwürdiger Schleier, sie konnte ihn nicht richtig sehen.
„Merkwürdig", meinte er, „der Spiegel ist schon so alt, wahrscheinlich hat ihn meine Mutter damals verhext, damit ich nicht mit ihm spiele", sagte er lachend.
Hermine musterte ihn, sie war auf eine merkwürdige Art und Weise besorgt, sie könnte das Bild nicht wegschieben, sie hatte ein ungutes Gefühl, musste wieder an die Uhr denken, die sie ihm geschenkt hatte.
Sie wischte die Spiegelung mit einem Schwenker zur Seite und sah sich wieder als 16-Jährige, Sirius so wie er war, was wiederum Sirius nicht gefiel und so ließ er den Spiegel wieder verschwinden.

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