Kapitel 85: Vielleicht...

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Hermine lief mit einem Lächeln auf den Lippen in ihre Räume, stellte sich unter die Dusche und wusch sich, sie dachte an Snape und seinen Gesichtsausdruck, sie lachte kurz auf, dann stellte sie die Dusche aus, trocknete sich ab, zauberte sich ihren Pyjama an und legte sich ins Bett.
Sie schlief glücklich ein.

Sie wachte am nächsten Tag auf und hatte direkt die Erinnerung von letzter Nacht im Kopf. Sie stand gut gelaunt auf, zog sich an, lief in den Gemeinschaftsraum und holte Harry und Ron zum Frühstück ab.
„Guten Morgen", flötete sie, was Harry und Ron verwirrt aufblicken ließ.
„Warum hast du denn so gute Laune?", fragte Harry verwirrt lachend.
„Ich habe fantastisch geschlafen!", meinte sie glücklich und jeder im Raum glaubte es ihr aufs Wort.
„Können wir los? Ich hab Hunger.", sagte sie und sah zu Ron.
„Ich bin immer startklar...", sagte er ebenso verwirrt und sah zu Harry. Er zuckte mit den Schultern und die beiden Jungs folgten Hermine nach draußen, nahmen den Weg in die Große Halle und aßen gemeinsam ihr Frühstück.

„Wir haben gleich Snape", meinte Harry missmutig als er den letzten Bissen nahm.
„Ich bin gespannt wie er zu Hermine ist", meinte Ron aufgeregt grinsend.
„Lassen wir uns überraschen.", gab sie zurück.
Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen ging Hermine den Jungs hinterher zum Klassenraum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste.

Die Schüler setzten sich auf ihre Plätze, dann rauschte Snape durch die Reihen, sofort verstummten alle Gespräche und die Augen richteten sich auf den dunklen Professor vor ihnen.
Hermine schmunzelte immer noch und etwas mehr, als sich ihre Augen kurz trafen.
„Sie werden heute den Patronus-Zauber lernen... einige Schüler hier sind schon in der Lage dieses mächtige Schutzschild hervorzubringen. Irgendwelche Freiwilligen?", schnarrte er und sah durch die Reihen.

Alle Hände der D.A. Mitglieder schossen in die Höhe und Snape rollte genervt mit den Augen. Er atmete seufzend aus, „in einer Reihe und einer nach dem anderen....", ätzte er, stellte sich an eine Seite des Raumes und besah sich die Patroni der Schüler.
Seamus fing an, er konzentrierte sich, dann schlich ein schwächlich aussehender hellblauer Licht-Fuchs durch den Raum, Snape sah mehr gelangweilt als interessiert zu.
Ron war der nächste, ein quirliger Jack-Russel rannte durch den Raum und sah abwartend zu Ron, die Schüler mussten leicht lachen.
„Der Nächste", schnarrte Snape, damit erlosch Rons Patronus und er setzte sich wieder auf seinen Platz.
Luna ließ ein Kaninchen durch die Luft hüpfen, es stieß einige Bücher auf den Regalen um und verschwand dann durch die Tür auf den Gang.
Dann kam Harry mit seinem mächtigen Hirschpatronus, Snape wusste schon seit Ende des dritten Schuljahrs, dass Harry unglaubliche Fähigkeiten hatte und sah leicht beeindruckt zu der Lichtgestalt, der große Hirsch stolzierte durch den Raum, als wäre er wirklich der König des Waldes.
Er blieb vor Malfoys Tisch stehen und schnaubte, scharrte mit den Hufen.
Malfoy schluckte, Snape musste fast lachen, erinnerte sich aber selbst wieder daran, dass dieser Hirsch die Animagusgestalt von James Potter war, was ihn wieder erboste.
Mit einem Zauberstab Schwenker löste er Harrys Patronus auf und sah ihn mahnend an. Harry gab ihm einen bösen Blick, dann setzte er sich auch wieder hin.

Als letztes war Hermine dran, sie sah auf die Erde schmunzelte wieder vor sich hin, schloss die Augen und zauberte ihren Patronus. Ein Otter stob aus der Spitze und schwamm durch die Luft, schnell und flink bewegte er sich durch den Raum, hopste auf verschiedene Tische und Köpfe ihrer Mitschüler, dann schwamm er weiter zu Snape, hielt genau vor seinem Gesicht an und sah ihm tief in die Augen.
Snape sah skeptisch zu der Lichtgestalt, die wieder um ihn flog. Er spürte sie in seinem Nacken, der Otter kitzelte ihn, die Schüler fingen wieder an zu lachen und Hermine musste sich ein Lachen verkneifen. Snape warf Hermine einen vielsagenden Blick zu, der Patronus schwirrte wieder weiter und legte seine Schnauze auf Snapes Wange, als würde er ihm ein Küsschen geben, dann löste er sich auf. Hermine hatte sich wieder auf den Platz gesetzt und wartete darauf, was er sagen würde.

Er räusperte sich, richtete seine Kleidung, stieß sich von der Wand ab und lief wieder in die Mitte des Raumes.
„Fünf Punkte für jeden von Ihnen, das waren in der Tat sehr gute Patroni", sagte er langsam und dunkel, es gefiel ihm selbst nicht die Schüler so zu loben, aber Potter hatte gute Arbeit geleistet, als er den Mitgliedern den Patronus-Zauber beibrachte.
„Alle anderen sollten sich damit auseinandersetzen, der Patronus ist ein wichtiger Zauber, der sie vor allem vor Dementoren beschützen soll, wenn Sie welchen begegnen sollten. Er wirkt wie ein Schutzschild, eine Lichtgestalt, die die Schatten vertreiben soll.", sagte er streng und ging durch die Reihen, die Schüler schrieben sich die Worte auf.
„Um einen Patronus heraufzubeschwören, müssen Sie die glücklichste Erinnerung in Ihrem Leben finden, sich von ihr durchströmen lassen, ihre Kraft fühlen. Sie müssen sie klar und deutlich vor sich sehen, dann sprechen Sie die Worte ‚Expecto Patronum'...", sagte er langsam und dunkel, seine Stimme war samten, legte sich auf Hermine. Sie sah ihn interessiert an, kurz bevor er bei ihr angekommen war durchbrach Seamus die Stille.
„Sir, Professor Snape...", meinte er aufgeregt.
„Finnigan?", knurrte Snape und sah ihn an.
„Gibt es auch Zauberer, die einen Patronus nicht beschwören können?", fragte er und die Klasse horchte auf. Harry vermutete schon die Antwort, hörte aber trotzdem zu.

„Es gibt Zauberer, die nicht in der Lage sind", sagte er und nickte langsam, „oder ihn nicht brauchen...", meinte er und sah durch die Reihen, fixierte kurz die Slytherin und lief dann weiter, „Kann sich jemand denken, wer von dem Patronus ausgenommen ist?"
Hermine dachte nach, dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, „Todesser", hauchte sie.
„Wie war das? Miss Granger?", säuselte er hinter.
„Todesser können keinen Patronus heraufbeschwören.", sagte sie mit fester Stimme.
„Korrekt.", knurrte er, stellte sich wieder vor sie und sah sie interessiert an, legte seine Hände auf den Tisch und beugte sie zu ihr.
„5 Punkte für Gryffindor", meinte er mit einem süffisanten Lächeln, sein Blick glitt auf ihre Lippen, sie kaute auf ihrer Unterlippe, er sah auf ihren Hals, sah die Schlagader pochen, sah dann weiter auf ihr Dekolleté.
Er presste die Kiefer aufeinander und löste sich von ihrem Anblick, ging weiter durch die Reihen. Hermine sah ihm hinterher, sie musterte seine Erscheinung. Als er weiter erzählte stoppte er bei Draco, es schien der Slytherin würde überhaupt nicht zuhören. Er war schon seit Anfang des Schuljahrs so komisch, unaufmerksam, zog sich zurück.

„Mr Malfoy bleibt nach der Stunde hier.", sagte Snape und zog eine Augenbraue nach oben. Draco sah ihn böse an, löste aber schnell den Blick und sah wieder trübselig auf den Tisch vor ihm.
Nachdem die anderen Schüler versuchen sollten einen Patronus zu zaubern und das nicht so wirklich gelang beendete Snape genervt die Stunde. Die Schüler packten ihre Sachen zusammen und liefen schnell aus dem Raum.
„Draco", bellte Snape, er war kurz vor der Tür, „was habe ich gerade gesagt?", fragte Snape wütend. Draco sah genervt zu ihm.
Hermine sah zu Snape, er wirkte erbost, was ihr wiederrum sehr gefiel.
Sie schüttelte die Gedanken ab, der Tag hatte gerade erst angefangen, gleich hätte sie anderen Unterricht und er hätte andere Klassen. Hermine lief schnell Harry und Ron hinterher.

„Ich sag's euch nochmal, Draco ist ein Todesser geworden. Deswegen hat er nicht zugehört..", meinte Harry, er war fest davon überzeugt, seit er Draco in dem Abteil belauscht hatte und die drei ihn in der Winkelgasse gesehen hatten.
„Nicht schon wieder", meinte Ron und seufzte genervt auf.
„Snape sagte Todesser können keinen Patronus beschwören oder brauchen ihn nicht. Warum hört man sonst nicht zu?", fragte Harry aufgeregt.
„Vielleicht hatte er die Schnauze voll von Snape... ich kann den Namen langsam auch nicht mehr hören.", meinte Ron und sah schlechtgelaunt auf den Boden.
„Ron...", mischte sich Hermine ein.
„Ich muss mehr rausfinden...", meinte Harry, Hermine und Ron schüttelten den Kopf, „Hermine... kannst du versuchen bei Snape was rauszufinden?"
„ICH?!", fragte sie viel zu laut und zog viele Blicke auf sich von umstehenden Schülern.
„Er würde eher dir etwas sagen als mir oder Ron.... Außerdem... musst du nicht noch Nachsitzen? Die Woche vom letzten Jahr hast du noch gar nicht nachgeholt.", sagte Harry energisch, Ron stimmte zu.
„Na klar, ich geh einfach zu ihm und sage ‚Hey Professor Snape, kleine Frage, ist Draco Malfoy ein Todesser ebenso wie sein Vater?' das funktioniert bestimmt.", meinte sie kopfschüttelnd.
„Vielleicht...", Ron sah sie an, dann Harry, „vielleicht kannst du ihn ja... verführen um Informationen zu bekommen.", sagte er leise.
„Ronald!", meinte Hermine entsetzt, „Spinnst du?!"
„Also das geht echt ein wenig zu weit Ron...", meinte Harry skeptisch und schüttelte den Kopf.
„Versuch du doch was bei Dumbledore rauszufinden.", sagte Hermine und wollte von sich und Snape abzulenken.
Harry nickte, „ich versuch's..."

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