Kapitel 62: Bitte bleib... eine Weile

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„Nicht", sagte er rau.
„Willst du das machen?", fragte sie leise.
Er schüttelte den Kopf, bückte sich, hob die Bluse auf und legte sie ihr über die Schultern, „Zieh dich bitte wieder an."
Sie sah ihn gekränkt an, als hätte er ihr die schlimmste Beleidigung an den Kopf geworfen die sie kannte, zog sich die Bluse wieder an und verließ die Küche.

Sie lief schnell die Treppen nach oben, rannte in ihr Zimmer und knallte die Tür mit einer ungeahnten Kraft und Lautstärke ins Schloss, dass Sirius dachte, die Muggel Nachbarn würden es hören.

Er seufzte auf, strich sich über die Augen und setzte sich auf seinen Platz am Tisch.
Was hat sich Albus dabei nur gedacht, fragte er sich innerlich, soll das ein Test sein? Eine Probe? Ob ich ihr widerstehen kann?
Er kam zu keinem Schluss und fühlte sich schlecht; sie hatte sich so sehr auf ihn gefreut und er schob sie von sich, hatte sie nicht mal geküsst, sie musste sich schrecklich fühlen, obwohl er es nur ihretwegen tat. Er wollte nicht, dass sie irgendetwas überstürzte nur weil sie jetzt einige Tage alleine waren.
Vielleicht wollte er sich auch selbst beweisen, dass er seine Emotionen und Triebe im Griff hatte, vielleicht wollte er sich einreden, dass da gar nicht so viel zwischen ihnen war.

Die Zeit ohne sie war freudlos für ihn, es war, als wäre sämtliches Leben aus dem Haus mit ihr verschwunden und jeder Tag war grau und gleich.
Molly, die noch einige Tage länger im Grimmauld Place geblieben war, nachdem die Kinder wieder in die Schule gegangen waren, machte sich jeden Tag mehr Sorgen um ihn. Sie spürte, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, aber er wollte nicht mit ihr reden, was Molly mehr oder weniger wortlos akzeptierte.
Jetzt war sie wieder da und er fühlte sich fast noch schlechter als ohne sie.

Er stand auf, ging aus der Küche, lief die Treppe nach unten und verkroch sich in dem abgelegenen Wohnzimmer, zündete den Kamin an und goss sich ein Glas Wein ein, dass es erst 14 Uhr war, war ihm egal. Er stierte ins Feuer und die Stunden zogen an ihm vorbei, er hörte und sah nichts außer das Knacken der Scheitel und das Feuer, welches sich durch das Holz fraß.
Die Sonne zog sich zurück, das Licht der Flammen tanzte an den Wänden und vollführte Schattenspiele an ihnen.

Je länger er in seinem Ohrensessel saß und ins Feuer sah, desto mehr Wut staute sich in ihm auf. Er spannte sich an und mit einem Mal zersprang das Glas in seiner Hand, schnitt ihm tief in sein Fleisch was ihn aus seiner Trance riss.
„Verdammt", fluchte er aufgebracht, schüttelte die Scherben aus der Hand und sah den Blutstrom, der aus den Wunden über seine Hand lief und auf die Erde tropfte.
Er nahm den Zauberstab, zog die Splitter aus der Haut, reinigte die Wunde magisch und ließ sie heilen.

„Was ist passiert?", fragte eine besorgte weibliche Stimme von der Tür aus, Schritte näherten sich, dann ließ sie einen erschrockenen kleinen Schrei los.
„Nicht der Rede wert", meinte Sirius abwinkend.
Sie besah sich seine Hand, strich vorsichtig über die Innenfläche, dann sah sie ihn traurig an, er schwieg.
Sie wollte sich gerade wieder umdrehen um zu gehen als Sirius ihre Hand festhielt und sie daran hinderte den Raum zu verlassen.

„Bitte bleib", sagte er leise, ein kleines Lächeln flog über ihr Gesicht, sie ging zur Couch und ließ sich auf das Polster fallen.
Nachdem sie eine Weile ebenfalls in die Flammen gestarrt hatte, glitt ihr Blick zu ihm. Er beobachtete sie, schmunzelte leicht als sich ihre Blicke trafen.
Hermine setzte sich bequemer auf die Couch, sah ihm geradewegs in die Augen und verlor sich in dem Blau-Grau der rauen See seiner Augen.

„Sieh mich nicht so an", forderte er sanft, wie immer wenn sie ihn so betrachtete.
„Du hast mir gefehlt", meinte sie traurig.
„Du mir auch."
Sie schüttelte leicht den Kopf, sie verstand seine Sprunghaftigkeit nicht, auf der einen Seite wollte er sie unter keinen Umständen anfassen, auf der anderen würde er alles nochmal genau so machen, er hatte sie vermisst aber wirklich gefreut hatte er sich auch nicht, dass sie wieder da war.
Sie stand auf, sie konnte das nicht ertragen, wollte nicht mit ihm diskutieren. Sie war müde und hatte Hunger und dadurch sehr launisch. Genervt lief sie an ihm vorbei, schob ihre Arme vorsichtshalber so zur Seite, dass er sie nicht hätte ergreifen können und verließ das Wohnzimmer.
Hermine machte sich in der Küche etwas zu essen und ging dann nach oben in ihr Zimmer. Nachdem sie gegessen hatte legte sie sich hin und sah aus dem Fenster, der Schlaf übermannte sie.

Sie wachte mit einem Zucken im gesamten Körper auf und saß kerzengerade im Bett, sah sich in ihrem Zimmer um, aber da war nichts. Verschlafen strich sie sich durch das Gesicht, schwang ihre Beine aus dem Bett, stellte die Füße auf die Erde und stand auf. Sie verließ ihr Zimmer, ging über den Flur und blieb vor Sirius Zimmer stehen.

Auch wenn sie immer noch ein wenig sauer war, sie war extra wegen ihm hier, weil sie ihn vermisst hatte.
Sie sprang über ihren Schatten und ihren verletzten Stolz und öffnete leise die Tür. Ein leichter Lichtschein drang aus dem Zimmer und erhellte kurz den Flur, dann schob sie sich selbst ins Zimmer und schloss leise wieder die Tür.
Sirius lag in seinem Bett, oberkörperfrei, die Decke bis zur Hüfte gezogen, ein aufgeschlagenes Buch lag auf seiner Brust, seine Hand an ihm. Er war beim Lesen eingeschlafen, sie schmunzelte leicht.
Hermine überlegte kurz, dann knöpfte sie ihre Bluse wieder auf, zog sie aus, ebenso wie ihre Hose und ging in Unterwäsche zum Bett.

Langsam setzte sie sich auf die Matratze, versuchte so wenig Bewegung wie möglich durch das Bett zu schicken und robbte sich langsam und leise weiter zu ihm. Sie nahm vorsichtig das Buch hoch und legte es beiseite. Hermine musterte ihn als sie sich neben ihn legte.
Er war durchaus ein wirklich schöner Mann und das Verlangen ihn zu berühren wuchs langsam wieder.
Ihr Blick wanderte über seinen Bauch, die Farbe unter seiner Haut, sie schob langsam die Decke nach unten, ihr Augen ruhten auf seiner Boxershorts.
Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine Mitte und strich über sie. Nach kurzer Zeit kam ein leises Stöhnen von ihm und Hermine sah auf, er schlief war aber durch ihre Berührungen erregt, er würde vermutlich denken, dass er einen realistischen Traum hatte, so wie sie damals.
Langsam, aber sicher wurde es eng in der Boxershorts und Hermine schob den Bund der Hose nach unten unter sein erhärtetes Glied.
Sie biss sich auf die Unterlippe und fuhr an ihm auf und ab, immer wieder, immer schneller, sie variierte den Druck ihrer Hand um ihn was ihn in schnellerer Folge aufstöhnen ließ. Er pulsierte leicht, die Spitze heiß und feucht.
Ohne Vorwarnung ergoss er sich in kräftigen Stößen und einem dunklen Keuchen in ihrer Hand, Hermine schmunzelte und nickte zufrieden, schob die Boxershorts wieder über ihn, ebenso wie die Decke, reinigte ihre Hand und drehte sich dann auf die andere Seite, lag mit dem Rücken zu ihm und schloss die Augen. Sein Atem beruhigte sich nur langsam und ab und zu kam noch ein langgezogenes leises Stöhnen von seiner Seite. Hermine schlief mit einem leichten Grinsen im Gesicht ein, wurde aber gefühlt kurz danach durch Bewegungen geweckt.

Sie spürte eine Hand an ihrem Arm, die sie leicht rüttelte. Verschlafen öffnete sie die Augen und drehte sich um, sah zu Sirius, der sie musterte.
„Seit wann bist du hier?", fragte er prüfend.
„Eine Weile", ihre Stimme glich dem Schnurren einer Katze und sie sah ihn vielsagend an.
„Das erklärt so einiges", sagte er seufzend, ließ sich dann wieder in die Kissen fallen, er sah sie noch einmal an, dann drehte er sich zur Seite, den Rücken zu ihr.
Sie lachte leicht, dann schob sie sich zu ihm, ließ ihren Arm langsam über seine Seite zu seinem Bauch gleiten, schmiegte ihr Gesicht an seinen Rücken und ein Bein über seine Hüfte.
Er seufzte wieder auf, ließ sie aber gewähren, seine Hände hatte er unter seinen Kopf gelegt, er wollte eigentlich schlafen.

Hermine strich sanft über seinen Bauch und ab und zu überrollte eine Gänsehaut seinen Körper, sie legte ihre Nase an seine Haut und lächelte, wie sehr hatte sie diesen Holzduft vermisst, seine Wärme, seine charmante Art.
Als er auf ihre Berührungen nicht reagierte drückte sie sich langsam auf und über ihn, kam mit einem kleinen Plumps auf der anderen Seite nah vor ihm auf, sie verwuschelte bei ihrer Kletteraktion ihre und auch seine Haare.
Er sah sie skeptisch an.

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