Kapitel 111: „Das kostet aber extra"

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„Was hast du?", fragte sie besorgt und stützte sich auf.
„Ich", er räusperte sich, „ich... glaube langsam wirklich... dass... ich mich irgendwie verspannt habe", er sah gespielt schmerzerfüllt zu ihr und zog die Schultern nach hinten, als würde er die Verspannung lösen wollen.
„Dreh dich um", bat sie ihn mit einem Lächeln, er tat was sie wollte, bevor er in weitere Erklärungsnöte kam und legte sich auf den Bauch.
Sie hockte sich auf das Bett und legte vorsichtig ihre Hände auf seine Schultern, massierte sanft seine angebliche Verspannung.
Seine Muskeln waren steinhart, was eigentlich immer so war, er hatte nun mal eine sehr angespannte Körperhaltung. Sie sah über seinen Rücken und seufzte, „ich sollte Voldemort höchst persönlich dafür umbringen, dass er dich so misshandelt hat", sagte sie und küsste seinen Nacken, strich über die großflächigen Narben an seinem Rücken. Er schnaubte leicht auf.
„Was?", sie kümmerte sich wieder um seine Schultern, „glaubst du, ich könnte es nicht?"
„Jemanden töten?", seine Stimme war dunkel, „Nein... das könntest du nicht, aber das ist etwas Gutes.", er schloss die Augen, die Massage tat wirklich gut, auch wenn er keine ernsthaften Schmerzen hatte.
„Du solltest mich nicht immer unterschätzen", flüsterte sie an sein Ohr, es klang wie eine Drohung, die ihre Entschlossenheit unterstrich. Er starrte auf die Wand neben ihm und presste die Kiefer aufeinander, sie massierte weiter. Warum wollen diese Gryffindors sich immer nur in den Tod stürzen?, fragte er sich innerlich und seufzte.
„Hab ich dir wehgetan? Entschuldige", sie hörte sich wieder an wie Hermine, ihre Berührungen wurden noch sanfter. Severus dachte fast, er hatte sich verhört, aber er befürchtete, dass er es nicht hatte.

Nach einer Weile, in der Hermine weiter massierte, merkte sie, dass Severus eingeschlafen war. Sie löschte die Lichter in ihrem Zimmer, kuschelte sich an ihn und zog die Decke über sie beide, beruhigter als er schlief sie schnell ein.

„Hermine?", seine dunkle Stimme weckte sie schneller als ihr lieb war, verschlafen sah sie sich um, „ich muss zu Albus... ich denke in bin in spätestens zwei Stunden wieder verfügbar", er schmunzelte bei seiner Wortwahl, „wenn du willst, kannst du dann zu mir kommen."
So viele Informationen so kurz nach dem Aufwachen, sie nickte einfach nur und rieb sich den Schlaf aus den Augen, Severus gab ihr noch einen Kuss auf den Kopf, dann nahm er den Kamin und war verschwunden.
„Er hätte auch einfach einen Zettel schreiben können", nuschelte sie verschlafen und robbte sich aus dem Bett um sich mit einer Dusche aufzuwecken.
Wesentlich wacher und besser gelaunt, ging sie, nachdem sie sich angezogen hatte, nach unten in die Große Halle und frühstückte, es war noch leerer als sonst.
Als sie fertig war zauberte sie sich warme Kleidung an und spazierte über die immer noch schneebedeckten Ländereien von Hogwarts. Die frische Luft tat gut und die Sonne streichelte ihr Gesicht, sie spürte die Kälte um sich herum überhaupt nicht und verweilte eine ganze Zeit vor dem Schwarzen See.

Sie erinnerte sich daran, dass sie vormittags zu Severus wollte und ging zurück ins Schloss, ging geradewegs in die Kerker, klopfte an seine Tür, aber nichts.
Sie klopfte erneut, vielleicht hatte er sie nicht gehört. Nichts.
Bin ich zu früh?, sie überlegte, nein eigentlich war sie genau pünktlich, warten oder hoch...., sie hatte keine Lust wieder nach oben zu laufen und entschied sich für das Warten.

Aus fünf Minuten wurde eine halbe Stunde und langsam wurde sie nervös. Sie hörte eine Stimme die ganz sicher nicht Severus' war und zauberte sich unsichtbar, blieb still an der Tür stehen und wartete.
„Komm Mrs. Norris, lass uns nachsehen, bevor es Ärger mit Dumbledore gibt", hörte sie Filch knurren und kurz danach erschien er in ihrem Blickfeld, er stackselte durch den Kerkergang gefolgt von der Katze mit den unheimlich roten Augen, sie miaute, als würde sie sich mit ihrem Herrchen unterhalten.
„Nein Mrs. Norris... wir gehen nicht zu Slughorn... ich weiß, dass du ihn magst, aber er ist mir nicht geheuer...", Hermine traute ihren Ohren nicht.
Nicht genug, dass sich der Hausmeister mit seiner Katze unterhielt, noch dazu sprach er schlecht über den fähigsten Zaubertränkeprofessor nach Severus und stufte ihn als „nicht geheuer" ein? Er? Argus Filch?
Sie schüttelte den Kopf und musste sich ein lautes Lachen verkneifen.
Filch ging an ihr vorbei und rümpfte die Nase, „hat hier wieder irgendein Scherzkeks Blumen hingestellt?", er schüttelte sich, „Ekelhaft", Mrs. Norris stimmte dem offenbar zu und lief schnell an der Quelle des Geruchs vorbei und miaute wieder.

Eine weitere Weile verging, Hermine wollte schon wieder den Kerker verlassen als Severus endlich die Treppen nach unten kam, er wirkte noch angespannter als gestern, sein Blick war wütend, genervt, müde.
Das alles zusammen bedrückte Hermine, sie blieb in der Tür stehen und wartete, bis er bei ihr war.
Er erschrak, als er den warmen Körper an sich spürte gegen den er prallte, als er seinen Raum betreten wollte. Hermine legte ihre Arme um ihn und hielt ihn bei sich.

„Warum lässt du mich so lange warten?", flüsterte sie an seinem Ohr, strich über seinen Rücken.
„Albus ist eine Quasseltante", gab er dunkel zurück, schob sie dann beide in seinen Raum und schloss die Tür, „warum bist du unsichtbar?"
„Ich kann schlecht 1 ½ Stunden für alle sichtbar hier in den Kerkern auf dich warten.", meinte sie, machte sich sichtbar und legte den Kopf schief.
„Ich habe dich 1 ½ Stunden warten lassen?", fragte er erstaunt und mit einem schlechten Gewissen. Hermine nickte.
„Ich mache es wieder gut", versprach er ihr, nahm ihre Hand und küsste ihr Knöchel.
„Das musst du auch... ich hab mitbekommen wie Filch mit seiner Katze spricht... und er hat gesagt es stinkt nach Blumen, als er an mir vorbei gegangen ist.", meinte sie gespielt anklagend.
„Dein Blumenduft ist unglaublich", flüsterte er und küsste ihren Arm entlang bis zu ihrem Hals.
Er hielt kurz inne und sah sie an, verlor sich in dem Rehbraun, was er in den letzten Tagen, Wochen und Monaten so oft und gerne gesehen hatte. Sie lächelte ihn an, strich ihm durch die Haare und legte ihre Hände auf seine Brust. Mit einer geschmeidigen Bewegung hatte er sie auf seine Arme genommen und schmunzelte, trug sie dann ins Schlafzimmer und legte sie auf sein Bett.
„Ich mache es wieder gut", flüsterte er noch einmal, bevor er anfing sie auszuziehen.

Hermine krallte sich gerade stöhnend in das Bettlaken, als Severus in sie stieß und plötzlich innehielt.
„Albus wird gleich hier sein", meinte er atemlos.
„Was?!", fragte Hermine aufgebracht, sie hatte gerade anderen Gedanken hinterhergehangen und sich auf weitaus schönere Sachen konzentriert, als Severus sie mit diesen Worten auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
„Du hast keine Zeit mehr zu gehen, er ist sofort hier", meinte er und nahm seinen Zauberstab, zeigte auf sie, „vertrau mir. Wir haben nur eine Möglichkeit."
Sie fühlte, wie sich ihr Körper veränderte und sah an sich herunter, größere Brüste, ein bisschen mehr Fleisch an ihrem Körper, rote lange Fingernägel, dunkelrote Haare. Severus schnipste und trug einen schwarzen Seiden-Bademantel.
„Schöner Mantel", meinte sie lachend, auch ihr Stimme war verändert.
„Spiel einfach mit", flüsterte er und fing an seine Bewegungen wieder aufzunehmen. Kaum hatte er das gesagt, hörten sie ein lautes Ploppen und die Stimme des Schulleiters.
„Severus?"
„Jetzt nicht Albus", stöhnte Severus, was Hermine erröten ließ, er gab ihr einen vielsagenden Blick, ebenfalls zu stöhnen.
Es war ihr sehr unangenehm, aber sie war in diesem Moment nicht Hermine Granger, also fing sie an zu stöhnen. Es war verruchter, etwas rauer als ihr Stöhnen und sie musste fast Schmunzeln dabei.
Albus lugte ins Schlafzimmer und drehte sich schnell wieder um.

„Severus bei Merlins Bart! Hatte ich nicht ausdrücklich gesagt, dass das nicht mehr vorkommen wird? Schon gar nicht in Hogwarts. Was würden die Schüler sagen, nichts gegen Sie, meine Teuerste.", entschuldigte sich Dumbledore.
„Oh Severus, du böser Junge", witzelte Hermine und in der Stimme klang es fast, als würde sie ihn anstacheln wirklich böse zu sein. Sie stöhnte wieder, Severus ebenfalls. Er hielt kurz inne und sah zur Tür.
„Was willst du Albus?", fragte er atemlos.
„Ich kann Miss Granger nicht finden", meinte Dumbledore genervt.
„Wie du siehst, ist das nicht Miss Granger, raus jetzt.", gab Severus dunkel zurück.
„Das wäre auch noch schöner...", nuschelte Dumbledore leise, „kannst du sie suchen? Und wenn du sie gefunden hast, kommt bitte beide in mein Büro."
„JETZT?!", er stieß hart in Hermine, er war wütend, sie stöhnte auf, kratzte ihn, der Stoß tat ein wenig weh, „Albus, ich bitte dich... such sie entweder alleine oder lass mich sie nachher suchen. Ich muss hier etwas zu Ende bringen.", knurrte er.
„Wenn der Opa mitmachen will... das kostet aber extra Severus", sagte Hermine, als wäre sie wirklich jahrelang eine Dame eines gewissen Etablissements, was sowohl Severus als auch Dumbledore erschrocken aufblicken ließen.
„Bis später", meinte der Schulleiter zerknirscht und verschwand aus seinen Räumen.

Severus gab ihr einen anerkennenden Blick, „das war wirklich... überzeugend."
Hermine lächelte und nickte, sah wieder an sich herunter, „darauf stehst du also, ja?"
Er nahm seinen Zauberstab, entfernte die Verkleidung und hatte Hermine wieder unter sich liegen, zog den Bademantel aus, „das ist eher mein Geschmack.", er lächelte verrucht, beugte sich zu ihr und küsste sie, während er seine Bewegungen wieder aufnahm.
„Gefunden", meinte er lachend, als sie sich wieder lösten, setzten dann fort, was Dumbledore unterbrochen hatte.

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