Kapitel 123: Seine größte Schuld

1.4K 100 32
                                    


„Der Dunkle Lord war... recht aufgebracht, er hat mir einige nicht falsch zu verstehende Nachrichten geschickt... hat mir durch das Mal Schmerzen zugefügt, bevor seine Verbindung zu mir endgültig gekappt wurde.", erklärte er.
„Du hast davon gar nichts gesagt!", meinte sie anklagend.
„Dobby hat mir Tränke gebracht, du hast ihn doch geschickt... er hat aufgepasst.", versuchte er sie zu beruhigen.
„Du hättest mir etwas sagen müssen..."
„Und dann? Hättest du dir Sorgen gemacht. Du machst dir viel zu viele Sorgen, vor allem um mich...", er schüttelte den Kopf.
„Du kannst mir ja einen Witz erzählen... dann mache ich mir weniger Sorgen.", er hörte das Grinsen in ihrer Stimme.
„Ich kenne keine... Witze...", sagte er langgezogen, was Hermine wiederrum doch zum Lachen brachte.
„Fred und George sollen mir für das nächste Mal irgendetwas aus ihrem Laden mitgeben, dann bringen wir ein bisschen Leben in die Zelle hier.", sie lachte immer noch.
„Das ist glaube ich nicht der Sinn und Zweck einer Bestrafung.", stellte er nüchtern fest.
„Du hast es auch nicht verdient bestraft zu werden.", sie lehnte sich halb auf ihn und küsste ihn.

Der Kuss wurde nach und nach immer leidenschaftlicher und wollender, Hermine hatte schon zu lange auf seine Berührungen verzichtet, es war ihr fast egal, ob es hier in einer Zelle wäre oder im Verbotenen Wald. Sie wollte ihn und er wollte sie, das merkte sie mehr als deutlich.

So sehr er sie auch wollte, er konnte nicht, nicht hier, nicht mit dem Wissen, was ihm immer weiter auf der Seele brannte.
Er musste ihr reinen Wein einschenken, musste seine Schuld loswerden und ihr die Wahrheit sagen, auch wenn er sie damit wahrscheinlich verlieren würde.

„Ich muss dir noch etwas sagen Hermine", sagte er mit einem Mal dunkel. Sie hielt inne, löste ihre Lippen von seinen, sah auf und musterte ihn.
„Ich hoffe du denkst nicht allzu schlecht von mir...", meinte er und wandte sein Gesicht ab, „der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran. Jenen geboren, die ihm dreimal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt. Und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt. Und der Eine muss von der Hand des anderen sterben, denn keiner kann leben, während der andere überlebt. Kennst du diese Worte?", fragte er dunkel und langsam.
„Das ist die Prophezeiung, die wir in der Mysteriumsabteilung geholt haben", meinte Hermine und sah ihn fragend an.
„Trelawney hat sie ausgesprochen bei ihrem Einstellungsgespräch mit Albus... der Dunkle Lord kannte den ersten Teil der Prophezeiung... das ist der Grund, warum er vor all den Jahren die Potters getötet hat. Er hat sie so ausgelegt, dass es Harry sein musste...", sagte er und schluckte.

Hermine sah ihn perplex an, „woher weißt du das? Hat Dumbledore dir das erzählt?"
Er schüttelte den Kopf, „Hermine... der Grund warum Albus alles von mir verlangen kann, warum ich ihm meine Treue geschworen habe... du weißt, dass ich Lily als Schlammblut beleidigt habe... damit habe ich sie an James verloren... die Prophezeiung, ich habe Trelawney und Albus belauscht und... habe es dem Dunklen Lord erzählt...", sagte er schuldig.

Hermines Gedanken rasten, sie konnte nicht glauben und verstehen was er da sagte.
„Meinetwegen sind die Potters tot, ich habe den Stein ins Rollen gebracht... als ich begriffen hab, was ich damit angerichtet habe bin ich zu Albus und habe ihm alles erzählt, dem Dunklen Lord abgeschworen und mich für die gute Seite verschrieben... ich wollte nicht, dass sie stirbt, ich habe Lily geliebt.
Du kannst dir nicht vorstellen, mit was für einer Last ich seitdem lebe.
Jeden Tag, an dem ich Harry sehe, sehe ich James und Lily vor mir, sehe die Schuld, ihr Blut, was an meinen Fingern klebt...", seine Stimme zitterte, die Augen mit Tränen gefüllt.

Hermine weinte stille Tränen, die Worte rasten in ihrem Kopf hin und her, schienen einen Ort zu suchen an dem sie ruhen konnten, aber es war schier unmöglich die Worte wirklich zu denken und zu begreifen, sie aufzunehmen. Sie stand auf, zitterte, was nicht nur an der aufziehenden Kälte in der Zelle lag.

Schattenspiele Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt