Kapitel 6: Die Sache mit dem Abschließen

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„Er kam wutentbrannt nach oben gestürmt und hat diverse Teller gegen die Wände geschmissen.", sagte er amüsiert.
„Er hat was?!", fragte Hermine und sah ihn besorgt an.
Sirius lachte auf und nickte, „So hab ich ihn schon lange nicht gesehen, was hast du gemacht?"
„Er hat etwas angedeutet...", sagte sie leise.
„Was denn? Und was hast du dann gesagt?"
Hermine atmete laut aus, „er meinte, dass ihm nicht klar war, dass ich an alten Männern interessiert bin... dann hab ich ihn gefragt, was es ihn angeht, ob er selbst interessiert wäre...", Sirius lauschte Hermine gebannt, er freute sich wie ein kleiner Schuljunge, „dann hat er gesagt, dass ich aufpassen soll, was ich sage. Ich sagte, dass wir hier nicht in Hogwarts sind und er sagte, er könne mir das Leben trotzdem zur Hölle machen...", sagte sie und sah Sirius an, „ich sagte, dass er recht hätte, seine bloße Anwesenheit würde schon ausreichen."
Sirius lachte laut auf, „das hat sich bisher noch keine Schülerin getraut... nicht mal Tonks, und sie war schon frech."
„Ich finde es frech, was ER von sich gibt.", sagte sie erbost, „Es geht ihn überhaupt nichts an, wen ich gut finde und wen nicht.", sie steigerte sich immer weiter rein.
„Hermine.... Hermine...", meinte Sirius und wollte sie beruhigen.
„Was denn??", wollte sie wissen.
„Es ist Schniefelus... nicht der Rede wert.", sagte er schmunzelnd.
„Aber-"
„-kein aber. Lass ihn reden. Er hat doch sonst nichts.", meinte er und sah sie schief an.
Hermine sah ihn an, sie nickte und beruhigte sich langsam.

Sirius öffnete sein Sakko und seine Weste, setzte sich etwas bequemer auf die Couch und überschlug die Beine wieder. Er schloss die Augen und genoss die Wärme des Feuers, das Knacken der Scheitel und Hermines Präsenz, die er neben sich spürte.
Sie sah ihn an, dann tat sie es ihm gleich, sie lehnte sich nach hinten, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Geräusche um sie herum.
Es war schön, einfach auf dem Sofa zu sitzen, mit Sirius zusammen, einfach zu sitzen und die Situation zu genießen.

Sie wusste aber nicht so recht, wie sie sitzen sollte, irgendwie war das alles nicht so das Richtige, sie rutschte etwas näher zu Sirius und ließ sich dann langsam an seine Seite sinken, ihr Gesicht kam auf seiner Brust zum Liegen.
Sirius erschrak leicht und sah auf, braune Locken nah an seinem Gesicht, ein warmer zierlicher Arm um seinen Oberbauch gelegt. Es fühlte sich merkwürdig gut an, sie strahlte eine ungeheure Wärme aus, er legte langsam einen Arm um ihre Schultern, was ihr gar nicht mehr auffiel, denn sie war schon eingeschlafen. Er seufzte und verdrehte die Augen, den ganzen Tag lesen und dann einschlafen...
Er schloss wieder die Augen, dann schlief er ebenfalls ein.

Nach einigen Stunden wachte er auf, das Feuer war erloschen und es war recht kühl geworden.
Hermine lag immer noch so neben ihm, sie hatte sich etwas mehr an ihn gekuschelt, offenbar war ihr auch kalt.
Er drückte leicht ihre Schulter, „Hermine?"
Keine Antwort.
„Hermine, aufwachen", sagte er und rüttelte etwas fester an ihrer Schulter. Ein leises Grummeln kam von ihr.
„Du musst aufstehen, du musst ins Bett gehen", sagte er und setzte sich mit ihr auf.
„Ich will nicht", nuschelte sie.
„Du musst aber", er löste langsam ihre Arme von seinem Bauch. Sie rieb sich verschlafen die Augen.
„Komm", sagte er, schob wieder seinen Arm unter die Kniekehlen und um ihre Schulter, hob sie wieder auf seine Arme und brachte sie nach oben in ihr Zimmer.

Als sie im Zimmer angekommen waren, legte er sie wieder vorsichtig ins Bett, zauberte ihr die Schlafsachen an, deckte sie zu und wollte gerade gehen, als sie ihn an der Hand festhielt.
„Bleibst du hier?", nuschelte sie wieder. Er setzte sich zurück auf die Bettkante und legte ihre Hand auf ihren Bauch.
„Nein Hermine, schlaf jetzt.", sagte er leise. Sie hielt ihn wieder fest.
„Bitte", nuschelte sie.
„Gute Nacht", sagte er leise, löste sich, strich ihr über den Kopf und ging dann aus dem Zimmer, bevor er die Tür schloss, sah er nochmal auf Hermine, sie hatte sich auf die Seite gedreht und war wieder eingeschlafen.

Der nächste Tag kam für Hermine viel zu schnell, sie hörte die Weasleys wieder durch das Haus brüllen, Ginny war schon aufgestanden.
Hermine hätte heulen können, nicht einmal konnte sie in Ruhe durch- oder ausschlafen. Sie warf die Bettdecke zur Seite, stand schnaubend auf, lief schnell ins Bad und stellte die Dusche an.
Sie zog sich aus, stellte sich unter das warme Wasser und ließ es über ihre Haut fließen.
Sie schäumte ihre Haare ein, wusch sich den Körper, spülte die Haare wieder aus, stellte die Dusche aus, öffnete die Tür und wollte sich gerade ein Handtuch um den Körper wickeln, als die Badezimmer-Tür schwungvoll aufging. Hermine schrie leicht auf und sprang zurück in die Dusche.

„Bei Merlin Hermine! Tut mir leid!", hörte sie Sirius sagen, dann ging die Tür wieder zu und Hermine war wieder alleine.
Sie hatte auch nicht abgeschlossen, sie schlug sich vor die Stirn.
Sie trocknete sich schnell ab, zog sich noch schneller an und öffnete die Tür. Vor ihr stand Sirius und sah peinlich berührt auf den Boden. Hermine errötete, sah ebenfalls auf den Boden und meinte leise, „das Bad ist frei", dann lief sie schnell die Treppe herunter und ging in die Küche, die von den Weasleys gerade überrannt wurde.
Sie aß schnell ihr Frühstück, stürzte ihren Kaffee herunter, als Sirius angezogen den Raum betreten hatte, war sie schon wieder auf dem Sprung ins untere Wohnzimmer.
Sirius konnte ihr immer noch nicht direkt in die Augen sehen, sah ihr aber hinterher, als sie aus der Küche stürmte.

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