Kapitel 107: Überraschungen und Aufmerksamkeiten

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„Professor Dumbledore... was machen Sie hier? Ich dachte Sie wären unterwegs...", sagte sie und versuchte nicht ertappt zu klingen.
„Ich bin früher als gedacht, von meiner Reise zurückgekommen.", sagte er gütig und nahm sich einen Muffin vom Tisch, „Aber... was machst du hier?", er linste über seine Brille und gab Hermine einen vielsagenden Blick.
„Ich wollte nicht nachhause...", sagte sie leicht lächelnd.
„Und was sprach gegen den Fuchsbau?", fragte der Schulleiter und biss in den Muffin.
„Ronald verhält sich im Moment ein wenig... komisch mir gegenüber.", sie spürte Severus Hände wieder weiter zu ihr wandern und griff unter den Tisch um seine Hände von ihr wegzuschieben.
„Ich glaube er ist verliebt", nickte Dumbledore.
„Ja das glaube ich auch.", schnaubte sie, „Aber seine Beziehung mit Lavender interessiert mich nicht... damit kommt er nicht klar."
„Er ist ein guter Junge... er wird sich wieder beruhigen...", er lächelte sie gütig an, dann lugte er nochmal über seine Brille, „du hast nicht zufällig Professor Snape gesehen, oder?"
„Nein Sir, gesehen habe ich ihn nicht.", gab sie wahrheitsgemäß zu, dass sie ihn spürte wäre wohl zu viel der Information.
„Gut... ich dachte er schleicht hier irgendwo herum... ich habe diesen Kräuterduft in der Nase...", er musterte Hermine, dann stand er auf. Sie hörte ihn noch über Kürbistorten sinnieren, als er durch die Große Halle schritt und verschwunden war.
„Ich glaube, ich sollte zu ihm.", hörte sie von unter dem Tisch, spürte noch einen letzten Kuss auf ihrem Oberschenkel, dann schob er den Rock wieder runter, „Aber lauf nicht zu weit weg... ich bringe das noch zu Ende.", sie hörte das Grinsen in seiner Stimme und schüttelte den Kopf.

Sie beendet ihr Frühstück, lief nach oben, zog sich dickere Sachen an, lief wieder nach unten und wollte nach Hogsmeade.
Hermine lief den Weg über die Ländereien, bewunderte die verschneite Landschaft, die sie umgab.
Sie lächelte, die Luft war kalt und frisch, genauso wie Regen einen einzigartigen Geruch in der Luft hinterließ, war es beim frischen Schnee ebenso.

Die weiße Decke knatschte leicht unter ihren Schritten, einzelne Flocken verfingen sich in ihren braunen Locken. Sie kam in Hogsmeade an und bummelte durch die Läden, die ihren ganz eigenen Duft verströmten.
Der Honigtopf lockte mit allerlei Köstlichkeiten, ob Severus wohl Schokolade mag?, fragte sie sich, ließ sich von den Düften in den Laden ziehen und sah sich um.
Die warme, geruchsschwangere Luft umarmte Hermine, wärmte sie auf, der Honigtopf verbreitete ein weiches, warmes Licht und ließ die Verpackungen, die meist golden waren, noch weiter glitzern.
Sie wurde von einem besonders intensiven und vollmundigen Duft angezogen und stand vor einem Regal verschiedenster Toffees. Sie entschied sich für ein halbes Pfund Kolumbianisches-Toffee mit einer leichten unnachahmbaren Note feinstem Kakao, sie hoffte es würde Severus gefallen und wenn nicht, würde sie es alleine aufessen.
Hermine lief weiter, kam an verschiedenen Geschäften vorbei und staunte an den Schaufenstern, konnte sich nicht verkneifen ein weiteres Buch zu kaufen und ging dann einige Zeit später wieder zurück nach Hogwarts.

Es war später Nachmittag als sie den Weg zurück nahm, der Schneefall hatte wieder stärker eingesetzt. Der Schnee knatschte wieder unter ihren Schuhen, sie zog sie Mütze mehr über ihren Kopf und freute sich schon auf das warme Feuer im Kamin.
„Hab ich nicht gesagt, du sollst nicht zu weit weglaufen?", fragte plötzlich eine dunkle Stimme neben Hermine, sie fing an zu schreien und sprang fast gegen die kleine hüfthohe Mauer, die den Weg säumte.
„Warum musst du dich immer so anschleichen?", fragte sie anklagend, als ihr eine unsichtbare warme Hand half ihr Gleichgewicht wieder zu finden.
„Ich liebe die Überraschung", sagte er und zog sie zu sich, strich über ihre Arme und platzierte seine Lippen auf ihren, „außerdem wäre es doch komisch, wenn wir beide alleine nach Hogsmeade und zurück laufen würden... das würde nur Tuscheleien geben", hauchte er an ihr Ohr und küsste ihren Hals, befreite ihn ein wenig von dem wärmenden Stoff.

Hermine sah sich um, sie hatte keine Lust zu erklären, warum sie komplett verträumt im Schnee stand und ihre Knie zitterten.
„Oh... Severus", sie musste sich beherrschen nicht lauter zu Stöhnen, als er ihren Hals mit weichen Küssen bedeckte, „warum bist du nur so amourös?"
„Ich würde dich am liebsten über die Mauer hier legen", raunte er und drückte sie an sich.
„Dann lieber über dein Knie", sagte sie lachend, „das ist wenigstens nicht so kalt."
„Ich werde dich beim Wort nehmen", versprach er ihr, nahm ihre Hand und ging mit ihr weiter in Richtung Hogwarts.

„Was hat Dumbledore erzählt?", fragte Hermine, als sie bereits auf den Ländereien des Schlosses waren.
„Sei nicht immer so neugierig", hörte sie ihn schmunzelnd sagen, sie stöhnte genervt aus, „was hast du schönes gekaut?", lenkte er stattdessen ab.
„Sei nicht immer so neugierig", äffte sie ihn nach und verzog das Gesicht zu einer genervten Fratze.
Er knurrte, sie fühlte seine Hand in ihrem Nacken, „ich warte unten auf dich", dann war er verschwunden.
Hermine rollte mit den Augen, dann betrat sie die Eingangshalle, lief nach oben zu ihren Räumen und legte ihr neu erworbenes Buch auf ihr Bett, zog sich dünnere Sachen an, nahm sich das Toffee verstaute es in ihrer Hose, nachdem sie es verkleinert hatte, ging durch den Geheimgang nach unten in die Kerker.
Die Luft war rein, sie tapste über den Flur und klopfte an seine Tür, kurz danach erschien Severus in ihr, der Blick wich von strafend zu freundlich, als er sah, wer geklopft hatte.

„Warum guckst du immer so böse?", fragte sie, als sie sich durchschob und er die Tür wieder geschlossen hatte.
„Weil ich keine Lust auf unangemeldete Besucher habe", sagte er dunkel, er folgte ihr, musterte sie.
„Kommt Pansy also doch manchmal?", wollte Hermine spitz wissen und drehte sich zu ihm. Er zog eine Augenbraue nach oben, „das kann ich nur für sie hoffen, dass sie manchmal kommt... aber sie erscheint nicht hier. So dumm ist kein Slytherin.", er grinste sie süffisant an, ging ihr einen Schritt entgegen und fuhr über ihren Po, bemerkte die Schachtel in ihrer Hose.
„Die wissen ja gar nicht, was sie verpassen...", seufzte sie.
„Du kannst sie ja einladen", meinte er leise und ertastete weiter die Schachtel.
„Und dich teilen?", sie hielt inne, schlug ihm leicht die Hand vom Po, dann zog sie die Schachtel hervor, vergrößerte sie wieder und drückte sie ihm in die Hand.
„Ich hoffe du magst Toffee...", setzte sich mit diesen Worten auf seine Couch.

Severus schmunzelte, setzte sich zu ihr auf die Couch und öffnete die kleine Aufmerksamkeit, nahm sich ein Stück heraus und musterte Hermine.
„Es ist nicht vergiftet oder so", Hermine lachte, nahm sich dann selbst ein Stück und schob es sich in den Mund. Severus tat es ihr gleich, lächelte glücklich, offenbar schmeckte es ihm sehr gut.
„Ist das nur für mich oder muss ich es teilen?", fragte er skeptisch, „Ich teile nicht gerne.", schob er hinterher.
Hermine vermutete, dass das nicht nur für Süßigkeiten galt, was ihr auf der anderen Seite wiederum sehr gefiel.
„Das ist alles nur für dich, Severus", sie versuchte ein wenig lasziv zu klingen, was ihn glühend aufblicken ließ.
„Ich glaube wir werden heute Abend hier essen Miss Granger, wenn Ihnen das Recht ist.", schlug er vor.
„Und was ist mit McGonagall?"
„Da Albus wieder da ist, hat ihre Langeweile nun auch ein Ende..."
Hermine lächelte, sie lehnte sich an ihn und kuschelte sich an seine Seite, malte kleine Kreise auf seiner Brust.

Als es dunkel wurde ging Hermine ins Schlafzimmer, Severus bestellte Abendessen für zwei in der Küche, die Hauselfen dürften zwar nichts sagen, aber sie mussten auch nicht unbedingt mitbekommen, dass Severus eine Schülerin bei sich hatte.
Hermine zog sich derweil ihre Alltagskleidung aus und das Spitzennegligé wieder an, kam dann, als die Elfen das Essen gebracht hatten und wieder verschwunden waren, wieder zurück ins Wohnzimmer.
Severus sah auf und verzog das Gesicht, „du spielst unfair!", meinte er anklagend, als er sie musterte.
„Ich hab mich nur etwas bequemer angezogen...", sagte sie unschuldig, setzte sich dann auf die Couch und nahm ihren Teller.

Nachdem Abendessen stand Severus auf und verschwand im Schlafzimmer, er kam selbst nach einer langen Weile nicht wieder zurück und Hermine ging verwirrt zur Tür, lugte leicht rein.
Er saß in Boxershorts auf seinem Bett und las in einem Buch, Hermine musste sich ein Lachen verkneifen, offenbar war er leicht eingeschnappt. Sie ging schmunzelnd zur anderen Seite des Bettes und setzte sich auf ihre Seite, sah ihn an, er würdigte sie keines Blickes. Sie rutschte ein Stück nach unten, ihr Negligé rutschte ein wenig hoch, seine Augen flogen kurz über ihre Beine, dann wieder in das Buch.

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