Kapitel 70: Antworten auf Fragen

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„Guten Morgen Sirius, Hermine, bist du bereit?", fragte der Schulleiter.
„Ja", meinte sie traurig, stand auf.
„Ich hol deine Tasche, warte", Sirius spurtete durch die Küche, über die Treppe nach oben.
Hermine ging währenddessen zum Schulleiter.

„Hermine, das ist kein Abschied für immer, ihr seht euch doch in den Ferien wieder", meinte er, beugte sich leicht zu ihr und lächelte sie gütig an.
Sie lächelte traurig und nickte, er hatte recht, es waren vielleicht noch drei Monate bis sie die Z.A.G.s geschrieben und wieder Ferien hatten.
Das würde sie schaffen.
Sirius war wieder in der Küche angekommen und gab ihr die Tasche.

„Hier bitte", sagte er lächelnd.
„Dankeschön", sagte sie matt, kleine Tränen sammelten sich in ihren Augen, Sirius strich ihr liebevoll über die Wange.
Sie ließ die Tasche fallen und fiel ihm in die Arme, Dumbledore schmunzelte leicht, drehte sich dann etwas zur Seite.
„Du musst los", meinte Sirius samten und strich ihr über den Kopf und löste sich vorsichtig von ihr, nahm ihre Hände und suchte ihren Blick.
Hermine überbrückte den Abstand zwischen ihren Lippen und küsste ihn, voller Trauer. Sirius war leicht überrumpelt von dem Kuss, es war ihm unangenehm, dass Dumbledore im Raum stand und alles mitbekam.
Er erwiderte schüchtern den Kuss und löste sich dann, küsste ihre Wange und legte die Lippen an ihr Ohr.
„Ich werde in Gedanken immer bei dir sein.", flüsterte er und lächelte sie an.

Hermine seufzte auf, ein gequältes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht dann löste sie sich schweren Herzens von ihm und nahm die Tasche, ging zu Dumbledore.
Er ließ sie vor gehen, drehte sich nochmal zu Sirius und lächelte gütig, dann verließ er ebenfalls die Küche.
Hermine zog ihre Jacke an, nahm die Tasche, Dumbledore bot ihr seinen Arm an, sie ergriff ihn und zusammen apparierten sie zurück nach Hogwarts.

Sie kamen im Gryffindorgemeinschaftsraum an, Hermine ließ sich auf die Couch fallen, Dumbledore musterte sie.
„Ich lasse dich mal alleine.", sagte er freundlich.
„Danke, dass ich... dass Sie mich... Danke", sagte sie gedankenversunken und lächelte ihn schüchtern an.
Er nickte und verschwand dann aus dem Gemeinschaftsraum.
Sie stand auf, nahm ihre Tasche und brachte sie in den Schlafsaal, stellte sie auf ihr Bett. Dann holte sie ihre Notizen, verließ den Gryffindorturm, lief über die Gänge und wollte in die Bibliothek um dort für die Z.A.Gs zu lernen.
Sie verzog sich in die abgelegenste Ecke und holte sich einige Bücher, sie konnte immer ihre Notizen verbessern und ihr Wissen vermehren.
Die Bibliothek war so gut wie leer, die meisten Schüler waren bei dem guten Wetter draußen und lernten auf den Ländereien, umso besser für Hermine, so wurde sie wenigstens nicht gestört.
Die Zeit verstrich schnell und Hermine hatte viel geschafft, sie war gerade in einen Text über Zaubertränke vertieft, als sie Snapes Kräuterduft wieder wahrnahm.

Sie atmete genervt aus und legte die Feder beiseite.
„Endlich mal ein Buch über Zaubertränke", säuselte er aus einer Ecke, er nahm sich einen Stuhl und setzte sich mit einigem Abstand neben sie.
Sie sagte nichts, musterte ihn nur.
„Was möchten Sie von mir Professor?", fragte sie, sie versuchte freundlich zu bleiben, auch wenn es sie eigentlich nervte, dass er schon wieder bei ihr war.
Er musste sich ein Schmunzeln verkneifen, „muss ich immer etwas von Ihnen wollen? Ich bin hier um etwas nachzuschlagen.", sagte er unschuldig und nahm sich ein Buch aus dem Regal.
„Ach wirklich? Seit wann lesen Sie Bücher über Wahrsagen? Haben Sie Ihr inneres Auge entdeckt?", fragte sie und rollte genervt mit den Augen, sie hatte noch Trelawneys Worte im dritten Schuljahr im Kopf, so ein Schwachsinn, dachte sie und wandte sich wieder ihrem eigenen Buch zu.

Snape verstand Hermines Missmut, Trelawney war weiß Gott kein Ass als Lehrerin, aber sie hatte einige Prophezeiungen vorausgesagt, die eingetroffen waren oder vielleicht noch eintreffen würden, was ihn zum Teil sehr nervös machte.
Er dachte an die erste Prophezeiung, die sie hatte, er dachte daran, was er mit diesem Wissen gemacht hatte, welche Konsequenzen aus seinen Taten erfolgt waren und warf das Buch von sich weg, es kam mit einem lauten Knall auf den Boden auf, was Hermine erschrocken aufblicken ließ.
Wut und Schmerz standen Snape ins Gesicht geschrieben, Hermine verstand den plötzlichen Wandel nicht und musterte ihn.
„Ist alles in Ordnung?", fragte sie unsicher und drehte sich zu ihm.
Er sprang auf, wollte gerade davon stürmen, als Hermine ebenfalls schnell aufstand und sich ihm in den Weg stellte. Er stoppte nah vor ihr, sein Blick glühte, Wut, Trauer, Selbsthass.
„Miss Granger", flüsterte er in einer Tonlage, die ihr sehr bekannt vorkam.

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