Kapitel 120: Der Erbe

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Severus konnte nach diesem Geständnis nicht schlafen, immer wieder wurden ihre Worte in seinem Kopf abgespielt, Ich... denke aber schon..., wie konnte sie ihn lieben?
Er hatte versucht Albus Dumbledore zu töten, auch, wenn es sein Wunsch oder viel mehr sein Befehl war. Sie durfte ihn nicht lieben, sie konnte ihn nicht lieben, das hatte er nach allem was er getan hatte weiß Salazar nicht verdient.
Liebe, noch nie hatte er dieses Gefühl offen ausgelebt, seine Mutter liebte ihn, Lily liebte ihn, zwar nicht so, wie er es sich gewünscht hatte, aber sie liebte ihn bis zu dem Punkt, an dem er sie ein Schlammblut nannte.
Dass Hermine ihn nun lieben sollte konnte er nicht begreifen, sie hatten eine Verbindung, sie hatten mehr als einmal miteinander geschlafen und der Sex war verboten gut, er sorgte sich um sie, sie war jung, wäre er nicht suspendiert noch seine Schülerin und er hatte vor langer Zeit versprochen, dass er auf sie, neben Harry und Ron, aufpassen würde, noch vor Sirius Bitte.
Er wollte nicht, dass sie leiden musste, aber irgendwann müsste er ihr wehtun und er verfluchte sich dafür schon jetzt, in dieser Nacht, in der sie so nah an ihn gekuschelt neben ihm lag und ihn wärmen wollte, sich wieder einmal nicht an die Regeln hielt und die Nacht bei ihm in einer Zelle verbrachte.

Der Morgen kam schneller als erwartet, Severus hatte nicht eine Minute geschlafen, zu sehr kreisten die Gedanken um sie und ihr aller Schicksal.
Die Strahlen der aufgehenden Sonne streichelten über sein Gesicht, er sah nichts, aber er fühlte sie, legten sich auf seinen Körper und schoben die Kälte, die die Nacht über ihn brachte, wieder zur Seite.
„Hermine, du musst gehen", sagte er rau und weckte sie sanft.

Sie bewegte sich verschlafen und verspannt, die harte Bahre war der Tod ihrer Wirbel. Sie öffnete blinzelnd die Augen und musterte ihn, gab ihm einen warmen Kuss auf die Lippen.
„Hast du geschlafen?", fragte sie ihn skeptisch, er sah nicht wirklich erholt aus.
„Nein", seine Stimme war nicht laut.
„Warum nicht?", sie war fast schon erbost darüber.
„Ich konnte nicht aufhören über deine Worte nachzudenken..."
„Eigentlich ist das ein Grund sich zu freuen...", er hörte das Schmunzeln in ihrer Stimme.
„Unter anderen Umständen würde ich das vermutlich auch und ich würde dir sagen, dass es mir genauso geht und ich nicht aufhören kann an dich zu denken", er nahm einen tiefen Atemzug, „aber die Lage... erlaubt diese Art von Verbindung nicht. Es wäre Wahnsinn eine Liebe gedeihen zu lassen die letzten Endes die Last des Krieges und des Abschieds tragen muss...", er lehnte seine Stirn an ihre, strich über ihre Locken.
„Ich sage nicht Lebewohl, wenn du nicht Lebewohl sagst", flüsterte sie, legte ihre Hand an seine Wange.
Er zog die Augenbrauen zusammen, es quälte ihn, dass sie so an ihm hang, ihn einfach nicht gehen lassen würde. Er konnte nicht versprechen, dass er überlebte, er hoffte, dass sie es würde ohne größere Verletzungen und Verluste, bis auf seinen.

„Du gehst jetzt erstmal wieder ins Schloss.", versuchte er abzulenken und setzte sich auf, zog sie mit sich, „Dobby sollte jeden Moment hier erscheinen.", kaum hatte er den Satz ausgesprochen, erschien der Hauself und lächelte Hermine freundlich an.
„Miss? Dobby ist für Sie da.", er hielt ihr seine dünne kleine Hand hin.
„Ich komme dich bald wieder besuchen.", sagte sie und küsste Severus Hals, während sie ihn umarmte, ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, er konnte sie sowieso nicht davon abhalten. Sie stand auf und verließ mit Dobby die Zelle, kam in ihren Räumen zum Stehen.

„Danke Dobby... kannst du dafür sorgen, dass er genug zu essen bekommt wenn ich nicht da bin? Dass er eine warme Decke hat, wenn es kalt ist? Dass er schläft...", sie sah ihn traurig an.
„Dobby wird sich um Professor Snape kümmern Miss", sagte er und schnipste sich aus dem Zimmer.
Hermine war ein wenig beruhigter, sie ging ins Badezimmer, stellte sich unter die Dusche. Als sie fertig war, ging sie angezogen wieder in den Gemeinschaftsraum. Fred und George, die nun auch wieder in Hogwarts wohnten saßen in einer Ecke mit Ginny, Harry und Ron.

„Morgen Mine, komm mal her", rief George, er wirkte aufgeregt, Fred grinste, „wir haben uns an den Traum gesetzt... du willst einen möglichst realistischen Traum haben, richtig? Und Harry soll elendig sterben", dieser sah George entsetzt an, Ginny gab ihrem Bruder einen Schlag in den Bauch, „okay, er soll einfach sterben...", verbesserte sich George schmerzend.
„Ja, Voldemort muss es glauben..", sie nickte und musterte die Anwesenden.
„Wie willst du ihn töten? Das ist ja das wichtigste, könntest du ihn mit dem Unverzeihlichen töten?", Fred sah sie abwartend an.
„Ich glaube... das würde nicht zu mir passen, oder?", sie war sich nicht sicher, sie könnte Harry ja sowieso nicht töten, aber selbst in einem Traum wäre der Unverzeihliche untypisch für Hermine.
„Wie wär's mit einem Reducio?", fragte Fred lachend.
„Dann bleibt von mir ja nichts mehr übrig", protestierte Harry.
Fred zuckte nur mit den Schultern, „du bist doch eh tot..."
„Vielleicht verbrennst du ihn einfach! Ein Incendio und Harry fackelt wie ein Streichholz", sagte Ron begeistert. Harry schüttelte wieder nur den Kopf, das wurde alles immer schlimmer.
„Vielleicht tötest du ihn einfach ohne Magie...", sagte Ginny überlegend und starrte auf den Tisch, „mit einem Dolch... oder so... es tut weh, aber ist nicht so grausam wie verbrennen oder pulverisiert zu werden...", sie gab Fred und Ron einen vielsagenden Blick, „du spürst dann, wie die Klinge durch ihn geht, du siehst ihm in die Augen... wie sein Leben schwindet...", Harry, Ron, Fred, George und Hermine starrten Ginny an, es war fast noch gruseliger, als Freds und Rons Vorschlag.
„Das ist perfekt", meinte George und nickte anerkennend, „würde das passen Hermine?"
Sie sah zu Harry, dieser nickte, „ich denke schon."

Als sich die Anwesenden ein wenig beruhigt hatten stürmten Fred und George aus dem Gemeinschaftsraum, wollten mit Slughorn besprechen, wie sie ihre Tagträume noch verbessern könnten.
Ginny und Ron gingen zu ihrem Vater, Harry und Hermine sollten zu Dumbledore.

„Weißt du, was er von uns will?", fragte Hermine und sah zu Harry.
„Ich glaube irgendetwas wegen den Horkruxen..."
Sie traten ins Büro, Dumbledore saß am Schreibtisch, sah auf, als Hermine und Harry den Raum betraten, er lächelte sie an, wirkte aber müde und fahl.
„Schön, dass ihr hier seid.", er führte sie zu einer Couch, bot ihnen Kekse und Kakao an, die beide dankend ablehnten.
„Es geht um das Medallion... wir wissen, dass es eine Fälschung war. Jemand hat es ausgetauscht und wollte das Echte zerstören...", fasste er zusammen.
„R.A.B....", meinte Harry nachdenklich.
„Ich denke R.A.B ist uns besser bekannt, als wir denken...", sein Blick ging zu Hermine, sie wusste nicht, was er meinte.
„Du hast diese Initialen schon gesehen Hermine.. letztes Jahr..."
Hermine sah ihn an, wo sollte sie diese Buchstaben gesehen haben? Letztes Jahr war sie, ....bei Sirius, so wie alle anderen... Hermine denk nach... du bist durch sein Haus gewandert, R.A.B... R.A.B..., plötzlich sah sie auf, auf einer dunklen Tür, fast schon versteckt, sah sie diese Buchstaben, sie hatte damals ganz vergessen Sirius danach zu fragen und verdrängte diese Buchstaben in dunkle Ecken.
„Regulus Arcturus Black, R.A.B....", hauchte sie.
„Sirius Bruder", stellte Harry fest, „er hatte den Horkrux... aber er ist schon lange tot..."
„Regulus war ein talentierte Junge, sehr intelligent und freundlich, liebevoll, ich glaube er hatte immer das Gefühl sich gegenüber Sirius beweisen zu müssen, auch wenn seine Eltern ihn als den perfekten Sohn angesehen haben, nachdem Sirius sie mit seiner Entscheidung nach Gryffindor zu sehen sehr enttäuscht hat... aber trotzdem hatte Sirius einen besseren Stand in Hogwarts, er und James haben zwar sehr viele Regeln gebrochen, aber die beiden, Remus und Peter Pettigrew haben Hogwarts geprägt..."
„Die Karte des Rumtreibers", meinte Harry und sah fast schon glücklich aus, als er über Sirius und seinen Vater nachdachte.

„Unter anderem... Regulus war in Slytherin, hat sich den Todessern angeschlossen, ob es ganz freiwillig war kann ich nicht sagen... Es ist nicht genau bekannt, was wirklich passiert ist, Kreacher wurde von Voldemort verletzt, was Regulus aufgerüttelt hat... er hat sich gegen ihn gestellt", Dumbledore sah aus, als würde er in seinen Erinnerungen kramen, „offenbar hat er es mit Kreachers Hilfe geschafft den Horkrux auszutauschen... da Kreacher noch lebt, wird Regulus diesen Trank in dem Becken getrunken haben...", schlussfolgerte Dumbledore und sah zu Harry, beide wussten wie gefährlich diese Höhle war und was in den Tiefen des dunklen Wassers schlummerte.
Harry sah fassungslos zu Dumbledore, hieße das im Umkehrschluss, dass Regulus in dieser Höhle ums Leben kam und womöglich noch dort lag? Er schluckte bei dieser Überlegung, wurde von Hermine aber daraus gerissen.
„Also... wo würde Kreacher wohl das Medallion versteckt haben?"
„Am besten ihr fragt ihn... Harry ist der Erbe des Grimmauld Place, Sirius hat ihm alles übertragen, damit auch Kreacher und alles, was sich in dem Haus befindet...", sagte Dumbledore.

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