Kapitel 105: Versprechen

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Severus wachte auf, es war dunkel in dem Schlafzimmer, neben beziehungsweise halb unter ihm spürte er einen warmen Körper, ein starker, aber nicht unangenehmer Blumenduft stieg ihm in die Nase und ließ ihn wieder lächeln.
Er strich über ihren Arm, strich an ihrem Hals entlang, über ihre Lippen. Hermines Augen flatterten leicht, ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge.
„Wie willst du denn auf mich aufpassen, wenn du selbst schläfst?", fragte er amüsiert.
„Du hast mich mit deiner Müdigkeit angesteckt...", meinte sie leise und öffnete langsam die Augen, dieses warme Rehbraun zog ihn in seinen Bann.
„Lass uns zu dir gehen", flüsterte sie und drückte ihre Lippen auf seine. Er zog eine Augenbraue nach oben und erwiderte den Kuss.
„Hermine, Hermine...", nuschelte er, stand auf und zog sie mit sich, sie lachte und alberte mit ihm herum, sie gingen gemeinsam zum Kamin, stellten sich hinein und Severus beförderte sie in seine Räume.

„Ich liebe es hier", meinte sie und drehte sich verträumt um sich selbst als sie im Wohnzimmer stand.
„Warum? Im Vergleich zu deinen Räumen ist es hier so dunkel und trostlos...", er schüttelte den Kopf.
„Man spürt so viel von dir in diesen Räumen... es mag zwar dunkel sein", sie grinste ihn an, „aber trostlos wird es nie wieder...", sie zog ihn zu sich und öffnete die Knöpfe seiner Robe.
„Willst du nicht erstmal etwas essen?", fragte er fürsorglich.
„Essen macht mich müde... wir können danach essen", sie lachte und drückte ihn zur Couch.
Severus ließ sich auf das Polster fallen, Hermine kniete sich in die Couch und setzte sich rittlings auf seinen Schoß, hatte derweil alle Knöpfe geöffnet und schob den schweren schwarzen Stoff von seinem Körper.
Severus sah ihr interessiert zu, sein Blick flog über ihr Gesicht, ihre Hände und ihren Körper.
Hermine bemerkte seinen Blick und hielt inne, legte den Kopf schief und sah ihn an.

„Mache ich das gut, Professor?", fragte sie unschuldig.
„Sehr gut Miss Granger... weitermachen.", er schluckte leicht, sie lachte, beugte sich zu ihm und küsste ihn wieder.
Sie befreite ihn weiter von seinen Kleidungsschichten, schob das weiße Hemd von ihm, öffnete die Hose, schob sie zusammen mit der Boxershorts von seinem Unterkörper. Hermine begutachtete seinen Körper, strich sanft mit ihren Fingerspitzen über die helle Haut, eine plötzlich aufkommende Gefühlswelle brach über sie ein und brachte Hermine zum Weinen, eine einzelne Träne rann schnell über ihre Wange und tropfte auf seinem Bauch.
Severus saß perplex auf seiner Couch und folgte dem Fall der salzigen Flüssigkeit. Er umarmte Hermine und drückte sie an sich, spürte ihre Lippen an seinem Hals, die ihn küssten, ihre Hände schoben sich zu seinem Rücken.

„Ich bin nicht traurig", nuschelte sie halb lachend an sein Ohr, er lockerte seinen Griff und sah sie an.
„Im Gegenteil...", sie setzte sich auf und strich sich die Tränenspur von der Wange, lächelte ihn an. Sein Blick flog über ihren Kopf, ihr Gesicht, er legte seine Arme wieder um sie, stand mit ihr auf dem Arm auf und ging mit ihr ins Schlafzimmer.
Er legte sie auf sein Bett, zog sie aus, legte sich zu ihr und schlief mit ihr.

„Severus....", keuchte Hermine als sie sich von einem überwältigenden Höhepunkt beruhigte, „wie ist das möglich, dass es jedes Mal besser wird?", fragte sie atemlos und rollte sich von ihm herunter.
„Das verrate ich dir nicht", sagte er ebenso atemlos, zog sie wieder zu sich, drückte seinen Körper an sie, strich über ihre Brüste und küsste sie. Hermine wurde von einer Gänsehaut überrollt, kuschelte sich an ihn, als sie sich lösten.
„Ich sag das nur ungern, aber du musst gleich in die Große Halle... sonst wird McGonagall einen Suchtrupp losschicken...", er lachte leicht.
Sie schmollte und setzte sich auf.
„Ich komme danach aber wieder zu dir...", sagte sie und sah ihn bestimmt an.
„Soll das eine Drohung sein?", druckste er belustigt.
„Ein Versprechen", lächelte sie.
„Du und deine Versprechen...", er setzte sich ebenfalls auf und küsste sie, knurrte leicht in den Kuss und schob sie dann vom Bett, ließ ihr einen Verhütungstrank zu schweben, den sie einnahm.

„So machst du das also mit Schülerinnen, die dir verfallen sind... erst ins Bett tragen und dann rausschieben...", sie schüttelte gespielt empört den Kopf.
„Hast du nicht bekommen, was du brauchtest?", seine Stimme wurde mit jedem Wort dunkler und geschmeidiger.
Er stand ebenfalls vom Bett auf, drängte sie an seinen Schrank und versperrte ihr den Weg mit seinen Armen, die rechts und links neben ihrem Kopf ins Holz gestemmt waren.
Er stand komplett nackt vor Hermine, die ebenfalls komplett nackt war.
„Ich kriege wohl nicht genug", flüsterte sie und ging ihm einen Schritt entgegen, berührte seine Lippen mit ihren und küsste ihn flüchtig, fasste ihm kurz zwischen die Beine, was ihn aufknurren ließ und tauchte dann unter seinem Arm hindurch, zauberte sich im Laufen ihre Kleidung an und verließ dann seine Räume.

Hermine lief gut gelaunt aus den Kerkern durch die Eingangshalle in die Große Halle, sie war nicht besonders voll, sie setzte sich an den ansonsten leeren Gryffindor-Tisch und wollte sich gerade ihren Teller füllen, als Professor McGonagall sie ansprach.

„Miss Granger, wenn Sie möchten, können Sie mit mir am Lehrertisch essen... Sie können sich mir gegenüber setzen. Alle Male besser, als hier alleine zu sitzen, oder?", McGonagall lächelte sie schon fast liebevoll an, wahrscheinlich tat Hermine ihr leid.
Sie nickte und folgte McGonagall zum Lehrertisch.
„Ich sollte Sie warnen, neben mir sitzt Professor Snape. Halten Sie sich also zurück mit ihren Imitationen.", sie sah streng über ihre Brille.
Hermine musste sich ein Lachen verkneifen und versuchte eingeschüchtert auszusehen. Sie zauberte Hermine einen Stuhl und stellte ihn ihrem etwas versetzt gegenüber, sie saß also zwischen Severus und McGonagall, nur eben auf der anderen Seite. Hermine bedankte sich bei ihrer Hauslehrerin und füllte sich ihren Teller.

„Was wird das?", kam es dunkel von Severus, der ganz und gar nicht erfreut war, dass Hermine saß, wo sie saß, „Nehmen wir jetzt verwaiste Löwenbabys auf?", fragte er süffisant und zog eine Augenbraue nach oben.
„Miss Granger ist mein Gast an diesem Abend.", sagte McGonagall streng.
„Ich kann auch wieder an meinen Platz gehen oder in meinen Räumen essen...", schlug Hermine vor, sie wollte wirklich nicht, dass Severus sich mit ihrer Hauslehrerin stritt.
„Wir können sehr gut auf Ihre Anwesenheit verzichten, Miss Granger.", sagte Severus böse.
Ach, wirklich Severus?, fragte ihre innere Stimme sie, na warte.
„Miss Granger bleibt. Das ist mein letztes Wort, Severus.", mahnte McGonagall ihn und gab ihm einen Blick, der selbst Severus Einhalt gebieten konnte.
„Na schön", knurrte er durch seine zusammengepressten Zähne und setzte sich auf seinen Platz, Hermine schenkte ihm unbemerkt einen selbstgefälligen Blick, den Severus mit einem wahrhaften Todesblick kommentierte.

„Also Miss Granger", fing McGonagall an, „warum genau, sind Sie hier geblieben?", wollte sie wissen.
Hermine räusperte sich, Severus warf etwas dazwischen.
„Du liebe Güte Minerva, reicht es nicht, dass eine Schülerin an unserem Tisch sitzt? Müssen Sie jetzt auch noch Small-Talk halten?!", er war ziemlich sauer.
Hermine musste sich ein Lachen verkneifen.
„Vielleicht können Sie meine Stimme einfach nur nicht ertragen Sir, dann würde ich vorschlagen, bestimmen Sie, das Thema der Konversation.", konterte Hermine freundlich und lächelte ihn an.
McGonagall gab ihr einen erstaunten aber nicht minder beeindruckten Blick und stimmte ihr zu, „Miss Granger hat völlig recht... was gibt es neues im Reich der Zaubertränke, Severus."
Er verdrehte die Augen und atmete tief ein und aus, „das würde den Horizont der Anwesenden um ein Vielfaches übersteigen und-"
Er hielt inne und zuckte zusammen, weitete seine Augen und versuchte ruhig zu bleiben.
„Und?", fragte Hermine und sah ihn abwartend an, er schluckte.
„Und", sagte er rau und schluckte.
„Severus? Geht's Ihnen gut?", fragte McGonagall und musterte ihn besorgt. Er räusperte sich, zog die Augenbrauen zusammen.

„Ja, mir geht's gut...ich", er zuckte wieder zusammen, „... schlage vor, dass Miss Granger ihre Gründe darlegt, warum sie hier geblieben ist.", sog die Luft wieder scharf ein.
McGonagall sah perplex zwischen ihm und Hermine hin und her, Hermine musste sich ein lautes Lachen verkneifen.
Sie war aus ihrem Schuh geschlüpft und an Severus Bein entlang gestreift, hatte ihren Fuß in seine Mitte gedrückt und ihm damit seine Stimme genommen.

„Vielen Dank für Ihr Interesse Professor Snape", sie lächelte ihn an, „ich bin eigentlich aus nicht ganz uneigennützigen Dingen hier geblieben. Man kann hier sehr gut lernen, die Bücherei, der leere Gemeinschaftsraum... außerdem ist Hogwarts wunderschön im Schnee, ich werde in den nächsten Tagen mal nach Hogsmeade gehen...", meinte sie und triezte ihn wieder weiter, er geriet langsam ins Schwitzen, während er mit zitternder Hand die Gabel zum Mund führte.
„Steckt da vielleicht noch ein weiterer Grund hinter? Vielleicht... ein Mann?", fragte die Hauslehrerin neugierig.

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