Kapitel 58: Gefahr in der Dunkelheit

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„Es ist nach 23 Uhr... Umbridge läuft durch das Schloss und sucht nach Schülern, um sie zu bestrafen. Ich bringe Sie zum Gemeinschaftsraum, wenn Sie erlauben.", sagte er bestimmt.
Sie nickte mit einem scheuen Lächeln, dann öffnete er die Tür.
Sie wollte gerade durch den Kerker zur Eingangshalle laufen, als er sie davon abhielt und in eine dunkle Ecke gegenüber von seinem Büro schob.
„Geheimgang", sagte er leise, schob sie weiter in die Dunkelheit und lief nah hinterher, seine Hände ruhten auf ihren Schultern, er manövrierte sie durch das Unbekannte, Hermine konnte nichts machen, außer ihm zu vertrauen und ließ sich führen.

Sie sah nach einer kurzen Wanderung und einer letzten Biegung das Portrait der Fetten Dame und wollte gerade auf den Gang treten, als seine Hände sich von hinten um ihre Schulter, Hals und Hüfte legten, er zog sie schnell zu sich zurück und verharrte in der Stellung.
Sie atmete schnell und aufgeregt und traute sich nicht sich zu rühren.
„Sie brauchen keine Angst vor mir haben... Umbridge lauert hinter der Ecke", flüsterte er an ihr Ohr, sie versuchte ihre Hand zu sehen, aber sie war unsichtbar, vermutlich auch unhörbar.
Sie wartete und tatsächlich kam Umbridge um die Ecke geschlichen, sah durch die Gänge und hielt Ausschau nach Schülern, die sich außerhalb der Betten aufhielten.
Sie sah geradewegs in die Dunkelheit in der Snape und Hermine verweilten und Hermine drückte sich weiter an ihn, weg von Umbridge, sie krallte sich in seinen Umhang und atmete wieder schneller.

„Keine Sorge, sie kann uns nicht sehen.", flüsterte er wieder an ihr Ohr, seine Lippen berührten teilweise die Haut ihres Ohrs und Hermine wurde von zig Gänsehäuten überrollt.
Sie keuchte auf, krallte sich an seinem Arm fest und drückte ihn etwas nach unten, weiter weg von ihrem Hals um besser Luft zu kriegen.
„Sie müssen langsamer atmen, sonst kippen Sie noch um", er versuchte beruhigend auf sie einzureden und strich langsam mit der einen Hand über ihre Schulter.
Sie versuchte sich auf seine Berührungen zu konzentrieren und schloss die Augen. Sie lehnte sich an ihn und fasste an seine Hand an ihrer Hüfte, hielt sie fest, die Gänsehaut hatte sie immer noch fest im Griff.

„Sie ist weg", hauchte er an ihr Ohr, „Sie sollten in Ihren Gemeinschaftsraum gehen", sagte er leise und legte seine Nase leicht in ihre Locken.
Hermine drückte noch einmal seine Hand, dann ließ sie ihn langsam los. Er löste seinen Griff und mit der Sekunde, in der seine Hände Hermines Körper verließen, hätte sie sie am liebsten wieder an sich gelegt.
„20 Punkte für Gryffindor für Ihre ausgezeichnete Leistung", hörte sie ihn noch sagen, dann war sie allein und lief mit wackeligen Knien zur Fetten Dame, sie sah nochmal links und rechts auf den Flur, flüsterte das Passwort und schlüpfte durch das Portal.
Als das Bild wieder zu schwang lehnte sie sich an die Mauern und atmete aus.

„Anstrengender Abend?", fragte Harry und musterte sie.
„Umbridge hätte mich fast erwischt.", sagte sie erschrocken und sah zu ihm, ging langsam in den Gemeinschaftsraum.
„Geht's dir gut?", fragte Harry besorgt und sprang auf, lief zu ihr, dann sah er sie skeptisch an.
„Was ist?", fragte sie ihn.
„Du riechst nach Kräutern", sagte er verachtend, der Duft erinnerte ihn an Snape.
„Oh.. vermutlich weil wir den Wolfsbanntrank gebraut haben.", versuchte sie ihm aufzutischen.
Sie wollte Harry auf keinen Fall sagen, dass sie gerade gut und gerne sieben Minuten an Snape gepresst stand und es ihr mehr als nur gefiel.
„Für Remus?", fragte Harry, etwas besänftigter. Hermine nickte und lächelte.
„Dann hast du ja noch wenigstens etwas sinnvolles gemacht während des Nachsitzens...", meinte Harry und drückte ihre Schulter.
„Ja... und jetzt bin ich hundemüde... so lange so konzentriert zu sein schlaucht...", sagte sie und gähnte, „Ich geh schlafen. Gute Nacht Harry", sie nahm ihn in den Arm.
„Du riechst wirklich furchtbar nach Kräutern... vor allem deine Haare", sagte er mit hochgezogener Nase als er sich löste.
„Ich geh morgen früh duschen, dann rieche ich wieder wie ich", sagte sie lachend, Harry lächelte zufrieden, dann ging auch er in seinen Schlafsaal.

„Miss Granger... Miss Granger!", meinte McGonagall am nächsten Tag in Verwandlung und holte Hermine aus ihren Gedanken.
„Entschuldigen Sie Professor", sagte sie verlegen.
„Was ist die Antwort auf meine Frage?", fragte die alte Gryffindor und sah streng über ihre Brille zu Hermine.
„Ich hab nicht aufgepasst Professor McGonagall.", meinte Hermine, ein Raunen ging durch die Klasse.
„Ich hoffe das ist das erste und letzte Mal, dass ich diesen Satz von Ihnen höre, Miss Granger.", meinte sie säuerlich und sah enttäuscht zu ihr, dann wandte sie sich wieder der Klasse zu.
Als sie den Unterricht beendet, dem Hermine nicht wirklich folgen konnte, bat ihre Hauslehrerin Hermine zu sich.

„Miss Granger... was ist los? Seit wann passen Sie im Unterricht nicht auf?", fragte sie besorgt, „Ist es immer noch wegen Professor Snape? Behandelt er Sie schlecht während des Nachsitzens?", ihre Augen ruhten auf Hermine.
„Nein... Professor Snape ist eigentlich sehr nett zu mir, das ist es nicht.", sagte Hermine, McGonagall hob ungläubig die Augenbrauen, als sie hörte, dass Severus Snape nett zu einer Schülerin war.
„Ich bin mit Gedanken einfach woanders... es tut mir leid, das kommt nicht mehr vor.", sagte sie schnell und lächelte McGonagall freundlich an.
„Wenn Sie mit jemandem über irgendetwas reden möchten..."
„Danke Professor McGonagall, das weiß ich wirklich zu schätzen.", Hermine lächelte, McGonagall nickte, dann verließ sie den Klassenraum.

„....was ist denn los mit ihr? Sie hat nicht mal bei McGonagall aufgepasst... Ich dachte sie springt Hermine ins Gesicht.", meinte Ron mit vollem Mund, als Hermine zu ihm und Harry an den Tisch ging.
„Ronald, wenn du wissen möchtest, was mit mir los ist, dann frag mich doch vielleicht einfach in Zukunft selbst.", meinte sie wütend, als sie sich neben Harry setzte.
„Man kann ja mit dir nicht mehr normal reden, jedes Mal flippst du direkt aus....", meinte er beleidigt und knabberte an einem Brötchen.
„Vielleicht liegt es einfach an dir..", meinte sie und schüttelte den Kopf.
Ron sah sie gekränkt an, „okay... hab's verstanden."
„Das bezweifle ich.", sagte sie noch und hob die Augenbrauen, als sie auf den Tisch sah.

„Mine... Ron...", meinte Harry, er mochte es nicht, wenn Hermine und Ron sich so anzickten, „können wir nicht einfach in Ruhe essen?"
Hermine seufzte, „Entschuldige Ronald, ich bin... einfach ein wenig angespannt."
„Schon gut", meinte er nuschelnd, dann aßen die drei ihr Mittagessen und hatten nach einer kurzen Pause eine Doppelstunde Zaubertränke.
Hermine hoffte, dass Snape sich ihre Worte ein wenig zu Herzen genommen hätte und Neville in Ruhe lassen würde.

Als sie den Raum betrat, Harry und Ron folgten ihr, stauchte Snape gerade einen Drittklässler zusammen, der arme Junge zitterte, als Snape ihn mit hintergründigen Beleidigungen in Grund und Boden brüllte.
Hermine seufzte, ihre Worte und Bitten waren wohl nur Schall und Rauch für ihn.
Sie setzte sich auf ihren Platz, der Drittklässler verließ hastig mit kreidebleichem Gesicht den Raum und als der letzte Schüler seinen Platz eingenommen hatte, schmiss Snape die Tür mit einem Zauberstabschwenker ins Schloss, dass die Tische zitterten.
Sie hörte ein fast gleichzeitiges Schlucken durch den Raum und sah sich um.

„Sind Ihre Mitschüler interessanter als der Unterricht Miss Granger?", fragte Snape sie mit schneidend kalter Stimme.
Sie drehte sich langsam zu ihm und musterte ihn, seine Augen verengten sich.
„Der Unterricht hat noch nicht angefangen.", meinte Hermine.
Er sprang fast auf wie ein angeschossenes Reh und stürmte zu ihr, knallte mit der Hand auf den Tisch, beugte sich zu ihr nach unten, sein Blick war stechend und hätte den ein oder anderen Schüler in eine tiefe Ohnmacht fallen lassen können.

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