Kapitel 116: Das Unvermeidbare

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„Und wie ist er so?", fragte Ginny plötzlich und sah abwartend zu ihr.
„Was meinst du?", sie entkorkte die Phiole und trank den Inhalt.
„Ein Schmerztrank sieht anders aus... da du ihn von Snape bekommen hast, gehe ich davon aus, dass es ein Verhütungstrank ist, deswegen bist du auch so rot geworden. Also... wie ist er? Im Bett...", Ginny war ein Ass im Sachen-Kombinieren.
„Ginny!", presste Hermine aufgebracht leise hervor.
„Oh... so gut also.", sie lachte, „Hätte ich nicht gedacht..."
„Warum?", Hermine zog die Augenbrauen zusammen.
„Ich weiß nicht, er wirkt nicht wie ein feinfühliger Liebhaber, er guckt immer so böse, ist immer so angespannt...", sie drehten sich beide zu Severus und sahen ihn an, sein Blick flog aufmerksam und strafend durch die Große Halle, blieb schließlich an den beiden Frauen hängen, er presste seine Kiefer aufeinander und ballt die Hände zu Fäusten.

Ginny und Hermine mussten lachen und drehten sich wieder zurück, Severus Gesicht nahm eine ungesunde rote Farbe an, er kochte vor Wut.
„Harte Schale, weicher Kern.", sagte Hermine lachend, drehte sich nochmal zu ihm und schnell wieder zurück, „weicher Kern, der gerade sehr sauer ist....", meinte sie zerknirscht.

Sie gingen zum Unterricht, getrennt voneinander, der Tag flog nur so dahin, Hermine ging abends wieder zu Severus, der immer noch wütend war und auf der Couch schmollte.
Sie setzte sich zu ihm, wollte ihn küssen, aber er entzog ihr sein Gesicht. Sie lachte leicht, strich durch seine Haare.
„Ich kann es nicht leiden, wenn man über mich lacht.", meinte er kühl.
„Wir haben nicht über dich gelacht.", gab Hermine zurück.
„Komisch, das sah ganz danach aus.", säuselte er erbost.
„Ginny hat bemerkt, dass es ein Verhütungstrank war... und dann hat sie mich gefragt wie gut deine Fähigkeiten als Liebhaber sind. Bevor du dich aufregst, ich habe nichts gesagt, sie hat es anhand meiner Reaktion, sagen wir, erahnt.", das alles erzählte sie trocken und knöpfte währenddessen seine Robe auf, „Sie meinte, dass sie dir das gar nicht zugetraut hätte, weil du immer so böse guckst und so angespannt bist...", sie strich über seine Oberschenkel und öffnete seine Hose, „als wir zu dir gesehen haben... hast du genau das gemacht, deswegen haben wir gelacht.", hauchte sie an seine Wange und gab ihm einen Kuss.
„Vielleicht sollte Miss Weasley auch zum Nachsitzen...", sagte er dunkel und fixierte Hermine mit seinem Blick.
Sie befreite sein Glied von den Kleidungsschichten und fuhr an ihm auf und ab.

„Kann es sein, dass du eine Schwäche für Schülerinnen hast? Erst willst du Pansy einladen und jetzt Ginny?", schnurrte sie, erhöhte den Druck um ihn.
„Ist es nicht unfair, dass so ein schlechtes Bild meiner Liebhaberqualitäten an mir haftet?", seine Miene war gespielt besorgt und leidend, Hermine leckte währenddessen über seine Spitze, „ich sollte es womöglich... gerade rücken.", meinte er schulterzuckend und stöhnte leicht.
Hermine sah auf, zog leicht an seinen Haaren, während sie ihn küsste, „das Leben ist nicht fair.", sie lächelte fast schon bösartig, stand dann auf, ließ ihn auf der Couch mit seiner pochenden Erregung sitzen und lief vergnügt ins Schlafzimmer.
Er atmete aufgebracht, sah ihr hinterher, packte sich wieder ein und folgte ihr ins Schlafzimmer.

„Das macht dir Spaß, oder?", knurrte er und setzte sich beleidigt auf das Bett.
„Dich so zu sehen?", sie sah auf seinen Schritt und lachte.
„Es nicht zu Ende zu bringen", zog die Augen zu Schlitzen.
„Das kannst du doch alleine", sie lächelte.
Er nickte langsam, schob die Lippen nach vorne, „das ist deine Rache für den Satz mit Ginny..."
„Wenn du das als Rache bezeichnen willst...", sie sah ihn unschuldig an, lehnte sich zu ihm, küsste ihn sanft auf die Lippen, legte ihre Hand noch sanfter in seinen Schritt, was ihn wieder aufzucken ließ. Sie lachte an seine Lippen und zog sich wieder zurück.

Nachdem sie ihn stundenlang mit einer Erektion gequält hatte, sie hielt seine Erregung immer wieder durch kleinste Berührungen aufrecht, erlöste sie ihn schließlich.
Beide sanken glückselig ins Bett zurück, er gab ihr direkt den Verhütungstrank, bevor er wieder vergessen wurde und zog sie zu sich, schlief mit ihr in seinen Armen ein.

Die Wochen vergingen schnell, Dumbledore forderte Harry bei jedem Treffen mehr, er kam jedes Mal völlig kraftlos und nachdenklich zurück in den Gemeinschaftsraum. Hermine und Ginny machten sich langsam, aber sicher wirklich Sorgen um ihren Freund.
„Ich brauche unbedingt diese Erinnerung von Slughorn... Dumbledore sagte sie sei der Schlüssel... nach den letzten Versuchen geht er mir komplett aus dem Weg. Er weiß, dass die Erinnerung wichtig ist und trotzdem will er sie verbergen...", Harry stapfte wütend in Hermines Räumen umher, der Gemeinschaftsraum war für solche Art von Gesprächen nicht der richtige Ort, sie hoffte inständig, dass Severus jetzt nicht auftauchen würde.
„Du hast offenbar kein Glück...", meinte Ginny achselzuckend.
Harry dachte über die Worte nach, „Glück... das ist es.", sie klügelten einen Plan aus, er holte den Felix Felicis, kippte den kompletten Trank herunter, Hermine sah ihn panisch an.
„Und? Wie fühlst du dich?", wollte sie unsicher wissen.
„Fantastisch!", meinte Harry freudestrahlend.
„Ok, du kennst den Plan! Slughorn isst zeitig und macht dann immer einen Spaziergang über die Ländereien.", erinnerte Hermine ihn.
„Ich glaube ich gehe jetzt Hagrid besuchen", Harry grinste wie ein Idiot, Hermine schlug verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen, „Nein!"
„Ich weiß, was ich mache Hermine. Oder viel mehr... Felix weiß es...", damit verließ er den Gryffindorturm.

Stunde um Stunde verging, es war weit nach Mitternacht als Harry zurückkam.
„Ich hab die Erinnerung bekommen", sagte er matt, als er sich auf Hermines Bett warf, Ginny und sie hatten auf ihn gewartet, „Dumbledore war fassungslos. Er sagte das überschreitet seine schlimmsten Vorstellungen... Voldemort hat Horkruxe erschaffen... er ist auf der Suche nach ihnen, wenn er das Schloss verlässt. Das Tagebuch im zweiten Schuljahr war einer dieser Horkruxe...", er strich sich über den Nacken und stand auf, lief unruhig in ihrem Zimmer umher.
„Und... wie viele hat er gemacht? Wo sind sie?", wollte Hermine wissen.
„Dumbledore denkt es sind sieben Stück. Keine Ahnung.. sie können alles sein. Ein Tagebuch, ein Ring...", er wirkte verzweifelt, fast schon hoffnungslos, „wenn wir alle Horkruxe zerstören, dann ist Voldemort sterblich, dann kann er endlich getötet werden."
Die drei sahen einander überlegend an, Harry erzählte ihnen noch, dass er bald mit Dumbledore nach einem weiteren suchen würde, Ginny und Hermine waren davon überhaupt nicht begeistert.
„Dumbledore wird bei mir sein, was kann mir mit ihm schon passieren?", er lächelte aufmunternd.

Eine Woche später war es so weit, Harry traf sich mit Dumbledore auf dem Astronomie-Turm, es herrschte eine merkwürdige Stimmung im Schloss, als würde eine dunkle Macht sich über die Mauern des Schlosses legen wollen und das Gute im Keim ersticken, Hermine lief unschlüssig durch die Gänge der Schule, sie konnte nicht in ihren Räumen warten, sie konnte nicht in die Bücherei, zu nervös war sie, sie brauchte Bewegung.
Sie lief trübselig durch die Gänge entlang, als eine schwarze Gestalt ihre Aufmerksamkeit erregte, die schnell und aufgebracht um eine Ecke rauschte.
Hermine erkannte sofort um wen es sich handelte, rannte ihm hinterher.

„Professor Snape", rief sie, als er wieder in Sichtweite war. Severus blieb ruckartig stehen, atmete tief ein und aus und drehte sich zu ihr.
„Was wollen Sie Miss Granger?", fauchte er. Hermine sah ihn perplex an, sein Gesicht verriet Bände, irgendetwas schlimmes war vorgefallen.
„Was ist los?", fragte sie leise, als sie vor ihm stand, musterte sein Gesicht.
„Nichts", schnarrte er.
„Severus...", sie legte den Kopf schief, nahm seine Hand und drückte sie, ihre Berührung beruhigte ihn zusehends.
Auch wenn er ihr nichts sagen konnte, es war schön, dass sie für ihn da war.
Sie lehnte sich auf dem Flur zu ihm, strich ihm über die Wange.

„Hermine...", meinte er leise und wollte ihre Hand von seiner Wange nehmen, Hermine drückte seine Hand weg.
„Hör auf so ein Feigling zu sein, hier ist weit und breit kein Mensch.", lachte Hermine, zog sein Gesicht zu ihrem und küsste ihn.
„Ich bin kein Feigling", nuschelte er zwischen zwei Küssen, „ich versuche nur das Unvermeidbare zu vermeiden...", wurde wieder von ihr unterbrochen, als Hermine ihn erneut küsste.
„Lass es doch darauf ankommen.", flüsterte sie und biss sich auf die Unterlippe, als sie ihn ansah und gegen die Mauer drückte.
Sein Blick glühte, Lust und Verlangen schoben sich in seine Augen, er packte sie und küsste sie leidenschaftlich, tauschte die Plätze mit ihr und drückte sie gegen die Wand. Sie waren so in die Knutscherei vertieft, dass sie die nahende Gefahr gar nicht wahrnahmen.

„Was-was hat das zu bedeuten?!", fragte eine aufgebrachte McGonagall laut und sah auf die beiden Turteltauben.
Severus löste sich von Hermine, sah sie eindringlich an und schloss die Augen, dann atmete er durch, straffte sich und drehte sich zu der Gryffindor-Hauslehrerin.

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