8: Die zwei Mehlsäcke

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,,Jamie, wir können da nicht rein.", jammerte ich, während Jamie den Motor abstellte. Es schüttete, wie aus Eimern und es war so voll, dass es geschlagene 15 Minuten gedauert hatte, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten. Jamie schaute mich nur schmunzelnd an. Ich schob meine Unterlippe vor und zog eine Schnute. Vielleicht ließ er sich so umstimmen. Doch er schüttelte grinsend den Kopf. ,,Aber wenn wir jetzt durch den Regen ins Zentrum rennen, sind wir nicht nur Mehlsäcke sonder patschnasse Mehlsäcke. Und da drinne sind so viele Menschen, die mich so sehen könnten.", quengelte ich weiter. ,,Du bist schon ein kleiner Quälgeist, weißt du das?", lachte Jamie und stieg aus. Die Tür fiel zu, doch ich blieb schmollend sitzen. Ich sah die verschwommene Gestalt von Jamie außerhalb des Autos, der nun auf die Beifahrerseite kam. Er blickte mich durch die Fensterscheibe auffordern an. Schmollend schüttelte ich den Kopf. Jamie legte den Kopf in den Nacken und lachte. Dann riss er die Autotür auf und schnallte mich ab. ,,Nein...", schmollte ich weiter. Jamie lachte und hob mich plötzlich hoch. Im Brautstyle trug er mich durch den Regen und schloss dabei noch sein Auto. Ich trommelte protestierend gegen seine Brust, doch das interessierte ihn wenig. ,,Ey, Jamie.", jammerte ich und zappelte auf seinem Arm rum. Er beeilte sich nicht mal. Stattdessen lief er gemütlich durch den Regen und hielt mich nun noch ein wenig fester, da ich so zappelte. ,,Wenn deine Klamotten nass sind, sehen sie an mir noch mehr aus, wie ein Mehlsack.", nervte ich ihn weiter. Vielleicht überlegte er es sich nochmal, wenn ich ihn nur lange genug nervte. Aber es war sinnlos. Jamie grinste nur breit und lief weiter. Im Einkaufscenter drinnen angekommen, ließ er mich dann auch wieder runter. Viele schauten in unsere Richtung und in einer Menge von Gesichter erkannte ich, dass sie anscheinend Fangirls waren. ,,Also, ich wäre ja dafür, dass wir in einen Laden gehen, uns trockene Klamotten kaufen und uns erstmal umziehen, bevor wir unsere Shoppingtour starten.", lachte Jamie, während ich ihn düster anfunkelte. Ich verpasste ihm einen Schlag vor die Brust. ,,Du riesen Kakerlake.", schmollte ich, da ich ihn nicht ernsthaft beleidigen wollte. Er fasste sich theatralisch an die Brust. ,,Autsch.", schmollte er nun, woraufhin ich ihm die Zunge rausstreckte. ,,Bevor wir uns umziehen, bräuchten wir auch noch Handtücher.", meinte ich dann oberschlau, bevor ich mich elegant von ihm wegdrehte und mit quietschenden Turnschuhen einen versucht tussigen Abgang machte. Meine Klamotten und die Nässe war dabei natürlich sehr hilfreich. Das merkte ich auch sofort, als Jamie hinter mir lauthals loslachte und dann schnell zu mir aufschloss. ,,Also, du solltest dich echt als Clown versuchen.", kicherte er, wofür er einen Seitenhieb erhielt. ,,Du bist ja echt gewalttätig.", schmollte Jamie und rieb sich die Seite. ,,Pff.", machte ich nur empört und reckte meine Nase nach oben. Jamie kicherte wieder leise. Wir liefen zum nächsten Laden, in dem es Handtücher gab und hinterließen dabei wahrscheinlich eine lange Wasserspur. Wir kauften gleich 4 Handtücher und rubbelten uns dann mit jeweils Einem erst mal etwas trocken. Als Jamie sich soweit abgetrocknet hatte, dass er nicht mehr alles volltropfte, fing er an, mit seinem Handtuch ein bisschen an meinen Haaren zu rubbeln. Dabei gab es natürlich wieder schaulustige Fangirls die auch sogleich Bilder machten. Ich war noch dabei, meine Klamotten ein bisschen abzurubbeln, als ich plötzlich nichts mehr sah. ,,Jamie!", quiekte ich, der nun wieder laut lachte und dann das Handtuch von meinem Gesicht nahm. Ich drehte mich mit funkelnden Augen zu ihm um. ,,Oh oh...", meinte er leise. Und schon rannte ich auf ihn zu und drückte meine noch sehr nassen Klamotten an ihn, sodass er auch wieder ziemlich nass war. ,,Natasha!", quengelte er und trocknete sich wieder ab. ,,Gewälttätig...", murmelte er wieder leise, wofür ich ihm wieder einen Seitenhieb gab. Jamie lachte daraufhin nur. ,,Du bist so schwach und zierlich, dass es nicht mal weh tut.", lachte er. Ich funkelte ihn wieder an. ,,Ja, ist ja schon gut. Du musst mir nicht beweisen, dass du nicht schwach und zierlich bist.", meinte er kichernd. Schmollend trocknete ich mich weiter ab. Als wir beide halbwegs nur noch feucht waren, liefen wir weiter, zum nächsten Klamottenladen. Dort bekamen wir dann die grandiose Idee, uns einen Parnterlook anzuschaffen. (Bild) Als wir uns dann umzogen, nahm jeder von uns noch ein weiteres Handtuch und trocknete sich nochmal richtig ab. Zusammen verließen wir den Laden wieder. ,,Okay, was brauchen wir alles?", fragte Jamie. ,,Theoretisch gesehen alles, aber dafür habe ich nicht das Geld.", meinte ich seufzend. ,,Aber ich.", grinste Jamie und stupste mir auf die Nase. ,,Das kommt gar nicht in Frage.", protestierte ich und verschrenkte die Arme vor der Brust. ,,Na gut, dann lauf' in den Klamotten rum, bis sie unerträglich stinken und ansonsten in meinen Klamotten, die an die aussehen, wie ein Mehlsack.", meinte Jamie schulterzuckend. Finster blickte ich ihn an. ,,Du bist eine Kakerlake.", brummte ich, gab aber damit auch nach. ,,Wie nett du doch zu mir bist.", grinste Jamie und wuschelte mir über den Kopf. Ich schlug seine Hand weg und streckte ihm die Zunge raus, woraufhin er noch mehr lachte. ,,Also, was brauchen wir jetzt?", meinte Jamie grinsend. ,,Wie gesagt, alles.", erwiderte ich. ,,Kannst du das auch noch besser definieren?", maulte Jamie. ,,Alles an Klamotten...", fing ich an. ,,Ohhh, wir kaufen zusammen Unterwäsche.", freute sich Jamie neckend. Ich schmollte. ,,Kosmetiksachen und Klamotten.", kürzte ich es ab. ,,Alles an Klamotten bedeutet?", hakte Jamie nach. ,,Pullis, T-shirts, lange Hosen, kurze Hosen, Socken, Kleider, Röcke, Unterwäsche und Jacken.", zählte ich auf. Jamie nickte. ,,Und was an Kosmetiksachen?", wollte er nun wissen. ,,Duschgel, Shampoo, Gesichtscreme, Gesichtsmasken, Zahnbürste, Deo, Parfum, Kur, Haarspray, Pfelgespray für die Haare, eine Bürste, Haargummis, eine Haarklammer, Haarnadeln und Schminke.", überlegte ich laut. ,,Und lass mich raten: Schminke sind auch noch mal ein paar Sachen.", grinste Jamie. Ich zuckte nur grinsend die Schultern. ,,Du willst das ja alles neu kaufen und bezahlen.", meinte ich neckend. ,,Wären wir jetzt nicht in der Öffentlichkeit, würde ich dich jetzt gegen die Wand drücken und dir die Luft wegküssen, bis ich dir dann den Verstand rausvögle, weil du so frech bist.", raunte er mir schnurrend ins Ohr. Mein ganzer Körper spannte sich an und ich spürte ein Ziehen im Unterleib und wie sich meine Brustwarzen aufstellten. Wie konnte er nur mit solchen Worten so eine Kontrolle über meinen Körper haben?!? ,,Ich würde sagen, wir gehen als Erstes in den Dm.", meinte Jamie nun, als hätte er mir eben nicht komplett versaute Sachen zugeraunt. Ich nickte nur paralysiert und wir liefen los.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt