33: Grauenvoller Morgen

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-Jamie-

Der Morgen war grauenvoll. Wir saßen alle am Frühstückstisch, Sam hatte eine dicke Lippe und lynchte mich mit Blicken und auch ich schaute mit Killerblicken zurück. So funkelten wir uns dann die ganze Zeit an. Meine Mum räusperte sich leise und wir schauten alle zu ihr. ,,Wie wäre es, wenn wir versuchen uns normal zu unterhalten und uns nicht gegenseitig mit Blicken umbringen?", meinte sie dann leise. ,,Dazu sollte sich Sam vielleicht bei meiner Freundin entschuldigen.", knurrte ich und funkelte Sam wieder an. ,,Bevor ich mich bei ihr entschuldige, friert die Hölle zu.", erwiderte Sam ebenfalls knurrend. Ich war kurz davor wütend aufzuspringen, doch Natasha griff meine Hand. ,,Jamie, bitte...", murmelte sie leise. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Dann öffnete ich meine Augen wieder und schaute lächelnd zu Natasha. ,,Was möchtest du heute machen?", fragte ich immer noch lächelnd. ,,Wir müssen endlich mal Dr. House weitergucken.", meinte sie aufgeregt. ,,Aber das verstehe ich alles nicht....", schmollte ich. ,,In jeder Folge geht es um etwas anderes. Du musst einfach nur von Anfang an gut zuhören. Dann kommst du auch mit. Aber wenn du immer irgendwann dein Handy rausholst, kannst du es gar nicht verstehen.", lachte Natasha. ,,Aber woher soll ich denn wissen, was diese ganzen Krankheiten bedeuten?", jammerte ich. ,,Sie erklären es doch immer, wenn sie es dann den Patienten sagen.", Natasha rollte belustigt die Augen. Ich zog schmollend meinen Kaffee zu mir und rührte in ihm. ,,Ich verstehe es aber trotzdem nicht.", quengelte ich weiter. ,,Manchmal bist du echt, wie ein Vierjähriger, weißt du das?", lachte Natasha nun. Ich hörte wie Sam genervt schnaubte, aber ich versuchte es zu ignorieren. Sollte er doch genervt sein. Es war mir egal. Ich schmollte Natasha an und daraufhin brach meine Mutter in herzhaftes Lachen aus. Natasha grinste mich an. Ich beugte mich schmollend zu ihr und legte schließlich kurz meine Lippen auf ihre. Dann wendete ich mich wieder meinem Essen zu. ,,James, du bist wach, ohne dass du einen Kaffee getrunken hast und nicht schlecht gelaunt.", stellte mein Vater plötzlich überrascht fest. Erst da fiel mir auf, dass ich noch keinen Schluck meines Kaffees angerührt hatte und trotzdem schlief ich nicht halb auf dem Tisch oder war muffelig drauf. ,,Ja, ähm, keine Ahnung wieso. Ist auch für mich neu.", lachte ich. Damit meine gute Laune anhalten würde, nahm ich schnell meinen Kaffee und trank einen Schluck. ,,Wie habt ihr geschlafen?", fragte meine Mutter nun in die Runde. ,,Gut.", kam es gleichzeitig von Roland, Tristan und Jimmy. Jimmy und Tristan wirkten noch etwas verschlafen, aber Roland brachte auch die Müdigkeit in seinen Augen nicht davon ab, wegen mir und Natasha breit zu grinsen. ,,Samuel?", hakte mein Dad nun nach. ,,Ganz normal.", brummte Sam und verschwand dann hinter seiner Kaffeetasse. ,,Und ihr Beiden?", meinte Mutter versuchte, ihr Lächeln aufrecht zu erhalten. ,,Ich habe sehr gut geschlafen.", meinte Natasha lächelnd und ich stimmte ihr mit einem Nicken zu. Nach dem Theater mit Sam war sie zwar noch ein bisschen ängstlich gewesen, aber nachdem wir ein bisschen rumgemacht hatten und sämtliche Emotionen rausgelassen hatten, hatte ich sie einfach in den Arm genommen und sie hatte sich an mich gekuschelt, wie eine Katze, die man streichelte. So waren wir dann eng umschlungen eingeschlafen und heute Morgen wieder aufgewacht, als meine Mum reingekommen war, um uns für's Frühstück zu wecken. Soweit ich es gesehen hatte, hatte sie mal wieder Herzen in den Augen gehabt, als sie uns geweckt hatte. Meine Mutter nickte zufrieden und begann, sich ein neues Toast zu beschmieren. Kurz herrschte Ruhe am Tisch, doch die unterbrach mein Vater wieder und wahrscheinlich hätte er das lieber gelassen. ,,James, Samuel, wie wäre es, wenn ihr Beide euch einfach wieder vertragt? Ihr habt noch so gut wie nie gestritten und wenn ihr gestritten habt, habt ihr euch immer sofort wieder vertragen. Und nun geht das schon wochenlang mit eurer ständigen Zankerei. Nicht zu vergessen seid ihr schon zwei Mal aufeinander losgegangen und da wir eure Eltern sind, können wir das so nicht akzeptieren. Wir wollen, dass ihr euch wieder vertragt.", meinte mein Vater. Meine Mutter schaute ihn geschockt an, Sam ließ sein Toast fallen und ich verschluckte mich an meinem Kaffee. Schnell schluckte ich, bevor ich dann loshustete. Natasha klopfte mir auf den Rücken. Als ich mich wieder beruhigt hatte, schaute ich meinen Vater geschockt an. ,,Dad, das ist unsere Sache, wann wir streiten und wann wir uns dann wieder vertragen.", keifte Sam drauf los. ,,Aber ich werde nicht zulassen, dass ihr jetzt hier weiter euch anstiert, als würdet ihr euch am liebsten an die Gurgel gehen und weiter streitet. Nicht hier und vor allem nicht, wenn wir eigentlich einen friedlichen Tag haben wollen.", erwiderte Dad. Ungläubig blickte ich meinen Vater an. Er verhielt sich gerade so, wie früher, als ich 11 und Sam 5 war und wir beide gestritten haben. Damals haben wir das noch nicht alleine hinbekommen, aber jetzt waren wir 28 und 22. Wir waren erwachsen und keine kleinen Kinder mehr, die Hilfe brauchten, einen Streit zu schlichten. Aber in gewisser Weise verstand ich sie. Wir waren ihre Kinder und es war für niemanden der hier anwesenden toll, wenn wir die ganze Zeit stritten. In den letzten Wochen waren Sam und ich uns hier in dem Haus schon zwei Mal an die Gurgel gegangen. ,,Und außerdem ist es doch auch nicht schön, wenn ihr die ganze Zeit streitet. Ihr seid doch Brüder und ward eigentlich mal schon fast beste Freunde. Früher wolltet ihr doch auch nie streiten, weil das so blöd war, wenn ihr Streit hattet. Also vertragt euch doch einfach wieder und verzeiht einander.", schaltete sich nun auch Mum ein. Ich sah an Sam's Augen, dass er einknickte. Langsam wandte er mir seinen Blick zu. Ich schaute ihn abwartend und kühl an. ,,Es tut mir leid, Jamie....", murmelte er dann. Ich zog eine Augenbraue nach oben und verschrenkte die Arme vor der Brust. ,,Und was?", meinte ich dann kalt. ,,Dass ich dich immer so angefahren habe und so weiter...", meinte Sam und ich sah, wie unwohl er sich unter meinem kalten Blick fühlte. ,,Und das mit Natasha?", hakte ich nun nach. Nun wurde Sam's Blick ebenfalls kalt. ,,Nein, das tut mir in keinster Weise leid. Ich weiß, dass ich Recht habe mit dem, was ich gestern gesagt habe.", erwiderte er dann. Ich blickte zu meinen Eltern. ,,Nein, danke. Ich verzichte auf versöhnen und verzeihen. Wenn er sich nicht bei meiner Freundin entschuldigen kann, kann er sich seine Reue in den Arsch schieben. Tasha, lass uns gehen.", meinte ich dann zischend und erhob mich. Natasha lächelte meine Eltern kurz entschuldigend an und folgte mir dann.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt