60: Yes

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Nervös zupfte ich an meinen Haaren rum. Venus schlug mir auf die Hand. ,,Finger weg. Ich muss die machen, also hör auf, dran rumzuzupfen.", meinte sie halb streng, halb belustigt. Ich lächelte sie nervös an. ,,Ich weiß, dass du nervös bist, aber er hat dich gefragt. Da wird er nicht jetzt im letzten Moment Nein sagen. Und außerdem habt ihr zwei Kinder.", meinte sie beruhigend. Ich lächelte sie dankbar an. Sie machte weiter meine Frisur und dann tat sie auch noch den letzten Schritt meines Make-Ups. ,,Jetzt fehlt nur noch das Kleid.", meinte Venus lächelnd.

-Jamie-

Ich richtete band meine Krawatte nochmal neu und richtete dann zum gefühlt tausendsten Mal meine Haare. ,,Verdammt Jamie, auch wenn du dir noch fünf Mal deine Haare richtest, sehen sie immer noch gleich aus.", lachte Sam und auch Roland grinste belustigt. Ich schaute sie durch den Spiegel genervt an, doch dadurch sah ich etwas. Ruckartig drehte ich mich um. ,,Hey!", rief ich empört aus. Jimmy und Tristan blickten mich unschuldig an. ,,Ihr besauft euch jetzt hier nicht, bevor meine Hochzeit überhaupt erst angefangen hat.", empörte ich mich und nahm ihnen die Bierflaschen ab. Chester, der auf Jimmy's Schoß saß, kicherte. Ein Quengeln kam aus dem Babybett. Schnell lief ich zum Babybett und hob meine 4 Monate alte Tochter raus. ,,Na, mein Schatz?", lächelte ich und küsste sie auf die Stirn. Ich wog sie sanft hin und her. Chester kletterte von Jimmy's Schoß und kam zu mir gelaufen. Er sah niedlich aus, in dem schwarzen Smoking, mit dem weißen Hemd und der blauen Krawatte. Fordernd streckte er die Arme aus. Ich gab ihm Violette, die in einem süßen zartrosa Kleid steckte und einen rosa Haarreif mit Schleife aufhatte. Plötzlich ging die Tür auf. ,,Jamie...", kam es erstickt von Sam, während ich Chester dabei zusah, wie er seine Schwester stolz hielt. Ich richtete mich komplett auf und schaute ihn verwirrt an. Er deutete auf die Tür. Ich drehte mich um und meine Miene verdüsterte sich. ,,Was wollt ihr hier?", fragte ich meine Eltern barsch. ,,Wir mussten ja leider über das Internet erfahren, dass unser Sohn heiratet und inzwischen auch ein zweites Kind hat.", meinte meine Mutter kühl. Chester lief schnell zu Sam. Dieser nahm ihm vorsichtig Violette ab und legte dann die Hand an Chester's Kopf. Doch Chester wand sich unter seiner Hand hervor und stellte sich dann mutig neben mich. ,,Tja, ihr könntet mal überlegen, warum ich keinen Kontakt mehr mit euch habe und euch deswegen nichts davon gesagt habe.", ich sprach ruhig, aber wütend. ,,Und euer Bengel hat immer noch nicht gelernt hallo zu sagen. Eure Tochter wird nicht besser werden.", mein Vater schaute erst Chester und dann Violette abschätzig an. Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als mir jemand zuvor kam. ,,Lasst Vilu in Ruhe. Ihr seid ekelhafte Pupse! Ekelhafter, als die Pupse von Vilu und sie pupst schlimm.", meinte Chester aufgebracht und verdammt mutig. Ich musste ein Schmunzeln unterdrücken, da er tatsächlich dachte, dass das eine schlimme Beleidigung wäre. ,,Großer, geh zu Onkel Sam oder Onkel Jimmy. Ich bekomme das alleine hin.", meinte ich und strich ihm über den Kopf. Er zog eine trotzige Grimasse, ergab sich aber schließlich nach einem strengen Blick von mir und lief zu Jimmy. Auf seinen Schoß setzte er sich dann wieder. Dennoch bedachte er seine Großeltern mit einem grimmigen Blick. ,,Vilu heißt die Kleine also.", meinte meine Mutter. ,,Nein. Vilu ist ihr Spitzname. Sie heißt Violette.", erwiderte ich und verschrenkte die Arme vor der Brust. ,,Du gehst in Abwehrhaltung, James.", meinte meine Mutter tadelnd. ,,Ich weiß. Das ist auch eine Abwehr gegen euch. Ihr ward nicht eingeladen, da ihr euch ja anscheinend nicht benehmen könnt oder meine gleich Frau und meine Kinder akzeptieren könnt. Ihr hättet vorher zu mir kommen können und vielleicht hätte ich euch verziehen. Aber das seid ihr nicht. Ihr taucht jetzt hier an meiner Hochzeit auf und tut was? Noch mehr Vorwürfe, noch mehr Rummeckern an meinen Kindern. Wenn ihr dafür gekommen seid, dann ist da die Tür.", meinte ich kopfschüttelnd. Meine Eltern drehten sich um. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Wartet.", meinte plötzlich Sam. Unsere Eltern blieben stehen und drehten sich wieder um. ,,Ihr seid nicht deswegen gekommen. Ihr seid gekommen, weil ihr euch mit Jamie und Natasha vertragen wolltet und euch entschuldigen wolltet. Und mit der Hoffnung, eurem ältesten Sohn bei seiner Hochzeit zusehen zu dürfen. Nur seid ihr jetzt zu stolz um es zuzugeben.", meinte er und gab Violette Roland. Dann stellte er sich neben mich. Plötzlich senkten meine Eltern den Blick und nickten. Sam war schon immer gut darin, sie zu durchschauen. ,,Mit Natasha werdet ihr wohl erst nach dem Gottesdienst reden können. Denn ich müsste euch hinbringen und ich darf sie nicht sehen.", meinte ich. ,,Es tut uns leid, Jamie. Wir haben uns wie Monster verhalten und dabei waren wir einfach nur sauer, dass du dich vier Jahre lang nicht gemeldet hast und uns weggedrückt hast. Natasha und deine Kinder hatten damit nichts zu tun und es tut uns schrecklich leid, wie wir uns verhalten haben.", meinte mein Vater und Beide schauten dabei weiter zu Boden. Ich machte einfach ein paar Schritte nach vorne und schloss dann meine Eltern gleichzeitig in den Arm. ,,Aber ihr entschuldigt euch auch bei Natasha. Das mit Chester kläre ich.", murmelte ich und sie nickten. Ich drehte mich zu Chester um, der mich verwirrt anschaute. ,,Großer, Oma und Opa haben sich gerade entschuldigt. Sie meinten das alles nicht so und waren nur sehr sauer auf Papa. Deine Großeltern sind nicht böse auf dich und sie hassen dich auch nicht. Und was macht man, nach einer Entschuldigung?", wandte ich mich an meinen Sohn. ,,Verzeihen und auch entschuldigen.", meinte Chester. Meine Mutter schluchzte gerührt auf. ,,Ich glaube Oma möchte mal ganz dringend von dir umarmt werden.", meinte ich lächelnd. Schnell rutschte er von Jimmy's Schoß und kam auf meine Eltern zugelaufen. Meine Mutter ging sofort runter und Chester schloss sie in eine feste Umarmung. Auch mein Dad beugte sich runter und wurde von Chester umarmt. Ich nahm Roland meine Tochter aus dem Arm. ,,Mum, Dad, das ist eure Enkelin Violette.", meinte ich lächelnd und reichte sie meiner Mutter. Diese musste sich erneut Tränen wegwischen. Ich wusste, dass das nun wieder die Personen waren, mit denen ich aufgewachsen war. Meine Eltern waren immer gute Menschen gewesen und keines Falls Monster. ,,Und ich sollte euch noch etwas sagen.", meinte ich lächelnd. ,,Was denn?", fragte meine Mutter leise und wog weiter ihre Enkelin im Arm. ,,Ich habe kalten Entzug gemacht. Zigaretten sind Vergangenheit.", sagte ich. Plötzlich mischte sich Tristan ein. ,,Ich will ja nicht stören, aber die Zeremonie wartet.", lachte er. Wir alle lachten auch kurz und gingen dann in den Raum, in dem Natasha und ich getraut werden würden. Dort stellte ich mich vorne hin und wartete. Als die Musik erklang, trat Natasha den Gang entlang und ich machte große Augen, als ich sah, dass mein Vater sie führte. Wann hatten die Beiden denn das ausgemacht? Die typische Zeremonie wurde abgehalten. ,,Ja, ich will.", meinte ich lächelnd. ,,Ja, ich will.", sagte auch Natasha. Unser Blick ging zur Seite. Chester war von Sam's Schoß aufgestanden. Mit dem einen Arm hielt er Violette an sich gedrückt und in der anderen Hand balancierte er das Ringkissen. ,,Jetzt bitte nicht spucken, Vilu.", meinte er während er lief und alle lachten kurz. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Schopf und nahm dann Natasha's Ring. Als ich diesen ihr angesteckt hatte, steckte sie mir meinen an. ,,Sie dürfen die Braut nun küssen.", meinte der Pfarrer. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und küsste meine Frau. Natasha Bower. Und neben uns standen unsere zwei Kinder. Chester und Violette Bower.

Ende

Im Anhang kommt noch ein Zusatzkapitel. Es ist nicht sehr lang, aber ich hoffe, euch gefällt's und dass euch die Geschichte gefallen hat. Vielen Dank an alle, die immer kommentiert, gevotet und gelesen haben.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt