30: Seltsame Stimmung

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Ich schaute Natasha kurz an und überlegte. Hatte ich das so gemeint? Nein. Definitiv nicht. Ich hatte ja schließlich keine Gefühle für sie. Also räusperte ich mich kurz. ,,Nein. Schließlich ist das bei uns ja nur Freundschaft mit Sex. Ich wollte nur mal sehen, wie das ist, wenn ich es zu dir sage, so als Art Übung, weißt du?", erwiderte ich und schaute sie vorsichtig an. Sie nickte und drückte dann wieder auf der Kaffeemaschine rum. Nun machte sie sich selbst noch einen Kaffee. Ich stellte meine Tasse ab und stellte mich dann hinter sie. Sanft legte ich wieder meine Arme um ihre Tallie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Bist du mir jetzt böse, weil ich das gesagt habe?", fragte ich flüsternd und drückte mein Gesicht in ihre Halsbeuge. ,,Nicht richtig. Ich bin nur der Meinung, dass man so etwas nicht sagen sollte, ohne es ernst zu meinen, aber du hast Recht. Wir werden das auch vor deinen Eltern und der Band zueinander sagen müssen und da sollte meine Reaktion nicht so ausfallen, wenn du das sagst.", sie warf mir ein kurzes Lächeln zu. Ich nickte und küsste nochmal kurz ihre Wange, bevor ich mich wieder von ihr löste und meine Tasse nahm. Dann begann ich, meinen heißgeliebten Kaffee zu trinken. ,,Wie läuft es mit der Band, jetzt wo es dir besser geht und du alles wieder hinbekommst?", fragte sie, nachdem sie einen Schluck ihres Kaffees getrunken hatte. ,,Ganz gut. Ich habe viele Songideen und das Spielen klappt auch wieder. Nur wir haben uns seit dem Event nicht mehr getroffen. Ich war ja krank und dann haben wir nur noch den Kuchen vorbeigebracht. Aber ansonsten haben wir uns nicht gesehen.", erwiderte ich schulterzuckend und schlürfte weiter meinen Kaffee. Natasha nickte nur. Irgendwas kam mir seltsam vor, aber ich konnte nicht zuordnen, was. Aber es war definitiv irgendetwas seltsam. ,,Jamie? Alles okay?", fragte plötzlich Natasha. ,,Ja, klar. Wieso?", erwiderte ich. ,,Du guckst irgendwie komisch.", meinte sie. ,,Wie denn?", hakte ich nach. ,,So als würdest du dir über etwas den Kopf zerbrechen und davon höllische Kopfschmerzen bekommen.", antwortete Natasha. Ich blickte sie stirnrunzelnd an. ,,Es gibt einen Blick, der zeigt, dass man Kopfschmerzen hat?", ungläubig schaute ich sie an. ,,Nicht direkt. Es hat nur so gewirkt.", Natasha zuckte die Schultern. ,,Also?", sie schaute mich fragend an. ,,Habe ich doch gesagt. Alles gut.", ich lächelte sie an. ,,Hast du gerade wieder deine ,Ich-lasse-mir-von-niemandem-bei-etwas-helfen' Phase?", fragte Natasha. ,,Nein, es ist wirklich alles gut. Ich bin nur ein bisschen müde und noch nicht ganz auf der Höhe.", erwiderte ich, drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und trank dann meinen Kaffee aus. Nachdem ich ausgetrunken hatte, schlenderte ich ins Schlafzimmer und holte mir Klamotten. Dann ging ich ins Bad, duschte, machte mich fertig und zog mich an. Fertig angezogen ging ich dann wieder in die Küche, wo Natasha stand und aus dem Fenster starrte. ,,Muss ich mir nicht wohl eher über dich Gedanken machen?", fragte ich, als ich mich an den Türrahmen lehnte. Natasha zuckte zusammen und ihr Blick schnellte zu mir. ,,Ich habe nur nachgedacht und bin dann wohl komplett in Gedanken versunken.", lächelte sie. ,,Und worüber hast du so sehr nachgedacht?", hakte ich nach. ,,Über diese Schein-Beziehung.", erwiderte sie. ,,Ähm, also, wenn du das nicht willst, können wir das auch abbrechen und dann bekomme ich meine Eltern auch irgendwie anders dazu, dich zu akzeptieren, aber das war in der Situation dort einfach mein erster Gedanke, der uns aus der Patsche helfen konnte.", kam es schneller über meine Lippen, als ich selbst darüber nachdachte. Natasha schaute mich kurz verwirrt an. ,,Nein, alles gut. Es ist okay für mich, das zu machen.", erwiderte sie dann mit gerunzelter Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Ich atmete hörbar aus. Denn mir würde tatsächlich nichts einfallen, was wir sonst tun konnten. Vor allem fehlte mir die Erklärung, wenn wir meinen Eltern sagen würden, dass wir doch nicht zusammen waren und ich das erfunden hatte. Denn sie würden es nicht akzeptieren, wenn ich sagen würde, dass ich das gemacht hatte, damit sie Natasha akzeptierten. Wieder lächelte ich Natasha an. Irgendetwas war anders zwischen uns. Heute Morgen nach dem Aufstehen war es noch normal, aber nach unserem Gespräch war es anders. Immer noch lächelnd ging ich auf sie zu. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein und es war alles ganz normal. Ich legte meine Hände an ihre Wangen und beugte mich zu ihr runter. Nun fiel mir auf, dass sie sogar ein bisschen mehr als einen Kopf kleiner, als ich war. Ich legte sanft meine Lippen auf ihre. Meine Hände lagen weiterhin auf ihren Wangen. Sie erwiderte den sanften und langsamen Kuss und schob ihre schlanken Finger in meinen Nacken. So hielt sie meinen Hals umklammert. Ich ließ langsam meine Zunge über ihre Unterlippe gleiten und bat um Einlass. Sie öffnete ihren Mund und ich ließ meine Zunge in ihren Mund wandern. Sanft stupste ich sie mit meiner Zungenspitze an, woraufhin unsere Zungen miteinander anfingen zu spielen. Ich löste meine eine Hand von ihrer Wange und legte sie an ihre Hüfte. Sanft zog ich sie an mich, sodass ihr Körper sich an meinen schmiegte. Der Kuss war langsam, fast schon in Zeitlupe. Aber er war sanft und leidenschaftlich. Keiner von uns forderte in diesem Kuss etwas und genau deswegen war dieser Kuss einfach nur schön. Weder Natasha noch ich, dachten gerade an Sex. Wir dachten einfach nur daran, den Anderen zu küssen. Sanft streichelte ich ihre Seite und sie seufzte leise in den Kuss. ,,Ich liebe es, dich zu küssen...", wisperte ich in den Kuss, bevor ich unsere Lippen wieder miteinander verschloss. Natasha kicherte kurz, bevor sie ihre Hände enger um meinen Nacken schloss. Ich schloss meine Hand fest um ihre Hüfte und zog sie so eng an mich, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passen würde. Mein Daumen strich ihren Wangenknochen entlang, während meine Lippen sanft die Ihren liebkosten. Vorischtig zog ich ihre Unterlippe zwischen meine Lippen und beschäftigte mich nun mit dieser. Dann entließ ich ihre Unterlippe wieder. Unsere Zungen umschlangen sich, während Natasha nochmals in den Kuss seufzte. Langsam lösten wir uns wieder voneinander. Natasha's Lippen waren gerötet und leicht angeschwollen und auch die Haut um ihre Lippen war leicht gerötet. ,,Ich finde, wir geben ein gutes Pärchen ab.", meinte ich leise und küsste sie auf die Nasenspitze. ,,Ja, darin sind wir wirklich gut.", kicherte sie und küsste mich nochmal kurz auf die Lippen. ,,Ich gehe dann jetzt auch ins Bad.", flüsterte sie, löste sich von mir und ging in Richtung Schlafzimmer, um sich Klamotten zu holen. Ich schaute ihr lächelnd hinter her. Meine Freundin... Das hörte sich gut an. Auch wenn es nur Schein war.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt