5: Gefühlschaos

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Unsere Lippen lagen heiß und verlangend aufeinander, während sie so auf meinem Schoß saß, dass sich unsere Becken aneinander drückten. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken und ich legte meine um ihre Tallie. Unsere Zungen fochten einen wilden Kampf um die Führung des Kusses  aus, aber es wollte niemand nachgeben. Deswegen wurde der Kuss immer wilder und hungriger. Ich versank komplett in unserem Rumgemache, nahm nichts mehr war, außer ihre Lippen auf meinen, ihre Zunge, die sich gegen meine drängte, ihren Körper, der sich an meinen schmiegte und ihre Hände, die in meinen Haaren wühlten. ,,Jamie...", keuchte sie leise in den Kuss und zog an meinen Haaren. Ich stöhnte kurz leise auf und drückte mich mehr an sie. Sie löste sich von meinen Lippen und direkt darauf spürte ich ihre Lippen, die langsam meinen Kiefer entlang küssten und bis zu meinem Hals küssten. Als sie meinen Hals küsste, griff ich in ihre, zum Dutt gebundenen, Haare und wühlte darin. Dabei stöhnte ich auf und mein Kopf fiel automatisch in den Nacken. Meine eine Hand war an ihrem Hinterkopf und drückte sie näher an mich, während meine andere Hand an ihrer Tallie lag. Plötzlich klingelte es. Mit einem Schlag kehrte ich in die Realität zurück. Verfickte Scheiße! Ich hatte gerade mit einem Fangirl rumgemacht. Wir fuhren auseinander. Schnell standen wir beide auf. Natasha blieb im Wohnzimmer und ich lief zur Tür. Während ich lief bemerkte ich, dass etwas anders war. Langsam blickte ich nach unten. Fuck.

-Natasha-

Ich blieb stehen, während Jamie rauslief. Schnell richtete ich den Tisch, dass es so aussah, als wären wir am Frühstücken. Ich hatte gerade wirklich mit Jamie rumgemacht. Während ich einfach nur dastand, gingen meine Finger wie von alleine zu meinen Lippen. Ich hörte Stimmen, die näher kamen und nahm sofort meine Hand runter. Jamie trat durch die Tür, schaute mir dabei jedoch nicht in die Augen. Hinter ihm trat niemand geringeres als Sam ein. Meine Augen wurden groß und ich erstarrte. Sam schaute mich direkt an. ,,Ahh, du bist also das Fangirl, das mein Bruder betrunken aufgegabelt hat.", meinte er und klang nicht sehr begeistert. Mich bedrückte es irgendwie, dass er mich nicht zu mögen schien. Nun wandte er sich an Jamie. ,,Ich dachte sie wäre weg?", Sam zog eine Augenbraue nach oben. ,,Habe ich nie behauptet.", erwiderte Jamie scharf. ,,Du hast aber gesagt, dass du dich um das Problem kümmerst. Und wenn du mich fragst, ist es ein ziemlich großes Problem, dass ein Fangirl bei dir zu Hause ist. Dieser Meinung warst du vorhin am Telefon auch und hast mich verzweifelt gefragt, was du machen sollst. Ich habe dir gesagt, du sollst das selbst ausbügeln und jetzt sitzt du mit ihr hier und frühstückst?", keifte Sam los. Jamie schaute ihn mit müden Augen an. ,,Sam, ich werde hier niemanden rausschmeißen und Natasha sagt niemandem, wo ich wohne. Hiervon wird nie jemand etwas erfahren. Und außerdem kann sie mir helfen.", Jamie verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. ,,Bei was denn helfen?", hakte nun Sam nach, wirkte aber vom Rest nicht sonderlich überzeugt. ,,Du hast selbst gesagt, dass man merkt, dass es mir beschissen geht. Und ich habe nicht den blassesten Schimmer warum es mir beschissen geht.", erwiderte Jamie ruhig. ,,Und wie soll sie dir dabei helfen? Geilt es dich an mit Fans die Zeit zu verbringen, dass du dich nicht mehr beschissen fühlst?", Jamie hatte erwähnt, dass Sam und er momentan oft aneinader gerieten, aber das hier fand ich ziemlich heftig. ,,Wie kommst du denn jetzt darauf?", Jamie war regelrecht entsetzt über die Aussage seines jüngeren Bruders. ,,Denkst du ich bin bescheuert? Denkst du, ich merke nicht, wie du versuchst deine Latte zu verbergen oder du sie nicht ansehen konntest, als wir reingekommen sind? Denkst du ernsthaft, ich merke diese Spannung zwischen euch Beiden nicht, die jeder Paparazzi auf die Entfernung riechen könnte? Entweder habt ihr schon rumgemacht oder gevögelt oder seid kurz davor. Ich kenne dich schon 22 Jahre, Jamie. Mir machst du nichts vor.", erwiderte Sam kalt. Jamie schaute ihn wütend an. ,,Bist du hergekommen, um weiter auf mir rumzuhacken? Wenn ja, weißt du, wo die Tür ist.", knurrte Jamie nun wütend. Sam schaute ihn nur stumm an. ,,Keine Sorge, Bruderherz. Ich verschwinde gleich wieder. Nur wüsste ich vorher gerne, wie dir dieses Fangirl bitte helfen sollte.", meinte Sam ausdruckslos. ,,Sie hat ein beendetes Studium in Psychologie und ein fast beendetes Studium in Medizin.", meinte Jamie. Sam blickte mich kurz ausdrucklos und doch abschätzig an, bevor er, ohne noch etwas weiteres zu sagen das Zimmer und schließlich auch das Haus verließ. Sobald die Haustür zugeschlagen war, ließ Jamie seine Schultern hängen. Er sackte in sich zusammen und sein Blick ging traurig gen Boden. ,,Genau das meine ich.", raunte er dann leise. Vorsichtig trat ich auf ihn zu und blieb direkt vor ihm stehen. ,,Hey...", meinte ich sanft und zwang ihn dazu, mich anzusehen. Er schaute mich traurig an. ,,Jedes Geschwisterpaar gerät mal aneinander, aber das eben war echt heftig. Sam kam eigentlich fast schon so rüber, als würde er dich hassen.", meinte ich leise. Diese Aussage sorgte dafür, dass Jamie's Augen anfingen feucht zu glänzen und er deutlich sichtbar mit den Träen kämpfte. Sanft strich ich ihm über die Wange. ,,Aber das tut er sicher nicht. Sam könnte dich niemals hassen. Du bist sein großer Bruder und er liebt dich, verstanden? Es ist normal, dass es in jeder Familie mal Probleme gibt und so, wie es aussieht, scheinen du und Sam gerade ein großes Problem miteinander zu haben. Kannst du dir irgendwas ausmalen, warum ihr momentan so oft streitet?", sprach ich weiter meine Gedanken aus. Jamie schüttelte traurig den Kopf. ,,Willst du meine psychologische Einschätzung?", fragte ich vorsichtig. ,,Lieber nicht jetzt. Jetzt bräuchte ich erstmal Ablenkung.", murmelte er geknickt. ,,Was willst du denn tun?", fragte ich, in der Hoffnung, ihn ablenken zu können. ,,Das...", wisperte er und küsste mich erneut. Jedoch war dieser Kuss anders. In diesem Kuss lagen unglaublich viele Gefühle. Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, Erschöpfung, Verwirrung und noch vieles mehr. Sanft schob ich meine Hand in seinen Nacken und erwiderte den Kuss. Er legte seine Hände auf meine Hüften und schob mich vorwärts. Ein leises Seufzen verließ meinen Mund, als wir auf der Couch lagen. Jamie musste seine Gefühle verarbeiten und sich ablenken. Und für ihn schien ich gerade die beste Möglichkeit zu sein.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt