16: Chillday

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Doch tatsächlich hatten wir keinen Sex unter der Dusche. Wir duschten wirklich nur und knutschten ab und zu ein bisschen rum, aber wir hatten keinen Sex. Gerade als ich mir Shampoo in die Haare machte, wendete sich Jamie ruckartig ab und begann zu husten.

-Jamie-

Als ich spürte, dass ich gleich husten würde, wandte ich mich ruckartig von Natasha ab. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und hustete. Es tat höllisch in meiner Kehle weh und auch mein Herz stach. Dann spürte ich etwas Feuchtes an meiner Hand, was mich innerlich fluchen ließ. Nicht schon wieder. Nicht hier. Nicht in Anwesenheit von Natasha. Ausrede, Jamie, Ausrede!, schoss es mir durch den Kopf. Langsam ließ ich meine Hand sinken und drehte mich zu Natasha um. Während ich mich umdrehte, versteckte ich meine Hand hinter meinem Rücken. Ich lächelte Natasha einfach nur an. Dann machte ich einen Schritt auf sie zu und legte meine freie Hand an ihre Tallie. So zog ich sie enger an mich. ,,Jamie...", fing sie warnend an. Doch ich ignorierte das und legte meine Lippen auf ihre. Wild und dominant küsste ich sie, um sie komplett abzulenken, während ich langsam meine andere Hand hervor nahm und sie unter den Wasserstrahl hielt. Innerlich sendete ich tausende stumme Gebete gen Himmel, dass sie sich einfach in den Kuss fallen ließ. Um das zu erreichen, verinnigte ich den Kuss sogar noch mehr. Ich ließ meine Zunge in ihren Mund wandern und erreichte damit das höchste Level an Leidenschaft, das wir bis jetzt je bei einem Kuss hatten. Doch meine Stoßgebete wurden anscheinend nicht erhört, denn Natasha löste sich von mir, auch wenn es nur war, um Luft zu holen. Doch ihr Blick ging verwirrt auf meine Hand, die einfach zwischen uns hing, während ich die andere Hand an ihre Tallie gelegt hatte. Plötzlich griff sie nach dieser Hand und riss sie ruckartig hoch. ,,Jamie, ist das Blut?", fragte sie entsetzt und schaute auf meine Hand. Ich blieb stumm. Stattdessen entriss ich ihr meine Hand und hielt sie wieder unter den Wasserstrahl. ,,Woher kommt das Blut?", fragte Natasha und verschrenkte die Arme vor der Brust. Damit pushte sie, ohne es zu merken ihre Brüste hoch, was mich kurz ablenkte. Schnell wandte ich den Blick ab. ,,Habe mich an der Hand verletzt.", log ich. ,,Mhhh, ja, klar. Eben in der Dusche. Ist klar, Jamie. Und wir leben beim Weihnachtsmann.", erwiderte Natasha und schaute mich abwartend an. Da fiel mir die perfekte Lösung ein. ,,Ich meinte doch, dass ich nach der Nummer vorhin erstmal genug von den Jungs habe, oder?", meinte ich leise, da die Worte nur schleppend meinen Mund verließen. Das war so falsch. Falscher als falsch. Doch es musste sein. Natasha nickte und schaute mich weiter abwartend an. ,,Naja, Sam und ich sind ziemlich aneinander geraten...", nicht mal wirklich gelogen, ,,und dann hat Sam mir Eine reingehauen." Die letzten Worte verließen meinen Mund extrem schnell und ich kniff leicht die Augen zusammen. Vergib mir Sam, flehte ich innerlich und schaute dann unsicher zu Natasha. Dieser klappte der Mund auf und sie schaute mich geschockt an. ,,Sam hat dich geschlagen?!?", fragte sie fassungslos. Ich schluckte schwer und nickte. Innerlich ohrfeigte ich mich immer und immer wieder. Ich war ein schrecklicher großer Bruder. ,,So sehr, dass du blutest?", hakte Natasha nun geschockt nach. Wieder nickte ich. ,,Vorhin habe ich richtig aus dem Mund geblutet, aber dann ging es wieder. Ich denke mal, dass es durch das Husten eben wieder angefangen hat.", meinte ich zögernd. War das überhaupt möglich? Verdammt, ich hatte keine Ahnung von Medizin, außer dem Erste-Hilfe-Kurs, den ich jährlich machte. Natasha nickte. ,,Wieso hast du das mir nicht gesagt?", schmollte sie dann. ,,Ich wollte dir nicht unnötig Sorge bereiten.", meinte ich gezwungen lächelnd. Dann drückte ich ihr einen kurzen Kuss auf. ,,Lass uns fertig duschen und dann essen. Ich habe verdammt Hunger.", lenkte ich vom Thema ab und wir duschten fertig. Wenig später saßen wir auf der Couch und frühstückten. Ich hatte Pancakes gemacht, dazu aßen wir Ahronsirup und tranken Orangensaft. Weil Natasha total scharf darauf war und ich dann eventuell etwas über Medizin lernen würde, schauten wir also Dr. House. Ich war etwas skeptisch, diesem Dr. House gegenüber. Er war sicherlich ein guter Arzt, aber er war eine schreckliche Person. Und irgendwie shippte ich ihn mit seiner Chefin. ,,Kommen der und seine Chefin zusammen oder bleibt der ernsthaft bei dieser Cameron?", fragte ich Natasha. ,,Er bleibt definitiv nicht bei Dr. Cameron, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mit Cuddy zusammenkommt, aber ich glaube die Beiden haben mal was miteinander.", erwiderte sie nachdenklich und trank einen Schluck von dem Orangensaft. ,,Find' ich gut.", meinte ich nur. ,,Und Chase und Cameron haben glaube ich auch mal etwas miteinander. Oder sie kommen sogar zusammen.", fügte Natasha noch hinzu. ,,Können die sich überhaupt leiden?", verwirrt schaute ich Natasha an. ,,Im Moment noch nicht.", Natasha zuckte die Schultern. ,,Was sind eigentlich House und Wilson?", fragte ich. ,,Freunde.", erwiderte Natasha. ,,Sowas nennt sich Freunde?", ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. ,,Diese Serie ist unlogisch.", murrte ich. ,,Es geht ja auch im Großteil um die Patienten und die Behandlung und nicht um die zwischenmenschlichen Beziehungen.", lachte Natasha und kuschelte sich in meine Arme, da sie fertig gegessen hatte. ,,Theoretisch gesehen können wir nicht mehr gestört werden, oder?", fragte Natasha irgendwann, während sie sich noch mehr an mich kuschelte. ,,Nicht nur theoretisch. Es kann uns niemand stören. Mein Handy ist aus und liegt im Schlafzimmer, dein Handy liegt auch im Schlafzimmer, die Klingel ist aus, es gibt keinen Schlüssel, der hier rein führt, wir sind komplett ungestört.", grinste ich und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab. Sie grinste kurz und konzentrierte sich wieder auf den Fernseher. ,,Wieso fragst du?", hakte ich deswegen nach. ,,Einfach nur so.", meinte sie lächelnd und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Dann schaute sie weiter die Serie. Ich versuchte der Serie zu folgen, doch das war schwierig, wenn man absolut keine Ahnung von sowas hatte. Aber so lange es Natasha glücklich machte, hatte ich nichts dagegen einzuwenden. Und ich konnte mich ja auch einfach auf die zwischenmenschlichen Beziehungen konzentrieren, damit mir keine Situation und keine einzige Andeutung entging.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt