,,Papa, Papa, Papa! Du musst aufstehen, Papa!", neben mir dopste es auf und ab. Chester sprang auf dem Bett rum, in dem Natasha und ich diese Nacht zusammen mit ihm drinnen geschlafen hatten. Er zwischen uns Beiden. ,,Jamie, dein Sohn ist wach...", murmelte Natasha schläfrig. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah auf den digitalen Wecker. 6.30 Uhr. ,,Vor 8 Uhr ist es dein Sohn...", grummelte ich und schloss meine Augen wieder. ,,Papa!", rief Chester wieder und rüttelte an meiner unverletzten Schulter. ,,Geh zu Mama...", grummelte ich. ,,Aber Papa... Ich brauche deine Hilfe...", quengelte Chester und erst jetzt bemerkte ich, wie verzweifelt er klang. Langsam öffnete ich die Augen und erblickte ihn. Er hatte aufgehört auf und ab zu springen und kniete nun neben meiner Hüfte. Ich lag auf dem Bauch, nur mein linkes Knie war so, dass es nicht das Bett berührte. Mein rechter Hüftknochen lag auch nicht wirklich auf dem Bett und meine beiden Ellenbogen waren angewinkelt, so, dass meine Hände neben meinem Gesicht lag. Mein Gesicht war so gedreht, dass meine verwundeten Stellen nach oben zeigten. Für die Nacht hatte ich nichts am Gesicht, auch mein Ellenbogen, meine Hand und mein Knie war nicht verbunden. Nur um meine Hüfte war weiter etwas. ,,Was ist denn los?", fragte ich seufzend. Natasha hatte weiter die Augen geschlossen. ,,Im Bad...", wisperte er. Ich erhob mich seufzend und unter Schmerzen. Meine Boxershorts war etwas verrutscht, sodass mein Pflaster an der Hüfte nicht mehr ganz verdeckt war. Da ich keine Lust darauf hatte, dass irgendwo etwas an einer Wunde klebte hatte ich nur meine Boxershorts zum Schlafen. Chester krabbelte vom Bett und lief Richtung Bad. Ich folgte ihm. Im Bad angekommen sah ich den Salat. Zerbrochenes Glas lag auf dem Boden, nebendran Chester's Windel und seine Schlafanzughose. Und die Hose war nass. ,,Was hast du denn gemacht?", fragte ich verwirrt. ,,Ich musste Klo und dann ich versucht Toilette zu gehen, aber ich zu spät, als Windel weg war, dann Pipi. Und ich aus Versehen runtergefallen habe.", die Sprache von kleinen Kindern war manchmal echt anstrengend. Erst jetzt sah ich, dass er untenrum nichts anhatte. ,,Okay, mein Schatz. Papa kümmert sich darum.", meinte ich. Seufzend hob ich ihn hoch und legte ihn auf den improvisierten Wickeltisch. Als erstes nahm ich ein Feuchttuch und machte ihn komplett sauber. Dann wickelte ich ihn neu. ,,So Großer, ich räume hier auf und danach kann ich dich baden, ja?", meinte ich und er nickte. ,,Aber vorher, weck ich kurz Mama und sie macht dir Essen. Dann isst du, während ich aufräume und danach bade ich dich.", sanft küsste ich ihn auf die Stirn und setzte ihn erst wieder außerhalb des Bads ab, damit er nicht in eine Glasscherbe trat. So schnell, wie es humpelnd nun mal ging, lief ich ins Schlafzimmer. Ich beugte mich über Natasha. Sie lag seitlich, weswegen ich anfing, sanft von ihrem Nacken, über ihren Hals, ihre Wange, ihr Kinn und schließlich ihre Lippen zu küssen. Natasha öffnete die Augen und erwiderte den Kuss. ,,Machst du Ches Essen? Ich muss im Bad aufräumen.", murmelte ich zwischen zwei Küssen. Sie nickte schläfrig und ich erhob mich wieder. Kurz küsste ich sie nochmal, als sie sich ebenfalls erhob und ging dann ins Bad aufräumen. Als ich fertig war mit aufräumen, hatte Chester auch schon gegessen und ich badete ihn. Währenddessen kam Natasha rein und setzte sich auf die geschlossene Kloschüssel, um uns zuzugucken. ,,Ist es nicht normalerweise so, dass Kinder mit fast vier Jahren schon gut reden können und keine Windeln mehr brauchen?", fragte ich irgendwann. ,,Ja, normalerweise müsste er schon normal reden, aber Chester ist ein Spätentwickler. War er schon immer. Und er ist sehr klein für sein Alter. Schon bei seiner Geburt war er ziemlich klein. Er war fast wie ein Frühchen, dabei ist er zu spät gekommen.", antwortete Natasha seufzend. Ich blickte auf Chester hinab, der begeistert mit den Seifenblasen spielte. ,,Sein erstes richtiges Wort hat er gesagt, da war er schon fast eins. Mit eins hat er auch erst angefangen zu krabbeln und laufen tut er jetzt auch noch nicht so lange.", fügte sie dann noch hinzu. ,,Was war sein erstes Wort?", fragte ich leise. ,,Das Erste, was er deutlich ausgesprochen hat, war ,Dada'.", meinte Natasha zögerlich. In mir stieg die Schuld auf. Ich schnappte leicht nach Luft und schon floss die erste Träne aus meinem Auge. Schnell sprang ich auf, zischte dabei vor Schmerz auf und verließ das Bad. ,,Mama, warum weint Papa?", hörte ich Chester fragen. Doch ich lief weiter. Auf dem Balkon angekommen, ließ ich mich, ohne Rücksicht auf die Schmerzen zu nehmen, auf den Stuhl fallen und weinte.
-Natasha-
Verwirrt blickte ich Jamie hinterher, der schnell das Bad verließ. ,,Mama, warum weint Papa?", fragte Chester. ,,Ich glaube dein Papa fühlt sich sehr schlecht.", erwiderte ich und strich ihm über die nassen Haare. ,,Wieso fühlt Papa schlecht?", fragte er und stand auf. Wahrscheinlich wollte er seinem Vater hinterher. ,,Dein Papa fühlt sich schuldig. Aber bitte bleib' in der Wanne sitzen. Und bleib über dem Wasser. Ich gehe kurz nach deinem Papa gucken.", meinte ich. ,,Nein Mama! Du hier bleiben. Ich fertig baden und dann zu Papa.", widersprach Chester. Ich seufzte und badete Chester fertig. Was sowas anging war Chester komplett wie sein Vater. Genauso stur. Nachdem ich Chester fertig gebadet hatte, zog ich ihm gemütliche Sachen an. Da er gähnte trug ich ihn ins Schlafzimmer und legte ihn ins Bett. Dort musste ich nur noch warten, bis er eingeschlafen war. Langsam und vorsichtig ging ich ins Wohnzimmer, da Jamie in diese Richtung gegangen war. Doch dort war er nicht. Mein Blick fiel auf den Balkon, wo ich ihn sofort ausmachen konnte. Er saß auf einem der Stühle, eine rauchende Zigarette in der rechten Hand und sein Körper zuckte immer wieder. Langsam trat ich auf den Balkon.
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A drunken Night
FanfictionEine Nacht verändert Natasha's komplettes Leben. Sie wollte schon immer ihr Idol treffen, hatte jedoch nie das Geld oder die Möglichkeit dazu. Und dann kommt diese eine Nacht. Ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, nachdem er sie betrogen hat und...