,,Okay, kleiner Mann, dir ist bestimmt warm, oder?", meinte ich und konnte es nicht unterdrücken genervt zu sein. Er nickte leicht. ,,Dann zieh dich aus.", meinte ich seufzend. Er schaute mich aus großen Augen an. ,,Das macht Mama.", kam es dann undeutlich von ihm. Entnervt aufstöhnend warf ich den Kopf in den Nacken. ,,Wenn ich dich wiedersehe, bist du dran, Natasha.", stöhnte ich dann. Genervt ging ich vor dem Knirps in die Hocke. Ich begann seine kleinen Schühchen aufzuknoten. ,,Fuß hoch.", murrte ich. Plötzlich spürte ich seine kleine Hand an meiner Schulter, wie er sich abstützte und dann hob er den Fuß. Ich zog ihm den Schuh aus und tat es dann auch beim Anderen. Dann zog ich ihm die Mütze vom Kopf und erblickte meine blonden Haare. Ich öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und zog ihm auch diese aus. Alles zusammen legte ich dann auf den Schrank. Verdammt, es fehlte nur noch der Schal und die Handschuhe und dann war das Kind angezogen, wie im tiefsten Winter. Dabei war gerade mal Anfang Herbst. Daran, dass er um den Hintern rum ziemlich dick war, erkannte ich, dass er noch Windeln trug. Ich verfluche dich, Natasha. ,,So, Ches. Du bleibst jetzt einfach kurz hier stehen. Ich muss noch etwas aufräumen. Und diesmal meine ich wirklich hier stehen bleiben und nicht mir hinterher gehen, verstanden?", während ich ihm das sagte, erhob ich mich aus der Hocke. Dann wandte ich mich von dem Kleinen ab. ,,Papa..." murmelte er. Ruckartig drehte ich mich um. ,,Ich bin Jamie. Nicht Papa.", meinte ich vielleicht etwas zu scharf. Denn der Kleine blickte mich erschrocken an. Dann nickte er. ,,Was ist denn?", wollte ich dann wissen. ,,Ich glaube ich hab' Aa gemacht.", sagte er leise und schaute auf den Boden. Aa? Oh Gott. Er hatte geschissen. ,,Und wo hast du noch Windeln?", wollte ich wissen. Er schaute mich verwirrt an. Genervt zog ich mein Handy aus und schrieb Natasha eine Nachricht. Ich bring dich um!!!! ,,Okay, Ches. Ich werde jetzt kurz telefonieren. Dann räume ich auf und dann gehen wir dir Windeln und Klamotten kaufen, ja?", meinte ich dann genervt. Chester nickte. Dann wählte ich die Nummern meines Bruders. ,,Jamie?", fragte er. ,,Ja, Sam, hi. Ich brauche deine Hilfe.", erwiderte ich, während ich Richtung Schlafzimmer lief. Dort begann ich aufzuräumen. ,,Was ist denn?", seufzte Sam. ,,Ich brauche einen Kindersitz für Kleinkinder.", meinte ich. ,,Was? Wieso?", hakte Sam nach. ,,Oh, habe ich dir das noch nicht gesagt? Du bist seit drei, wahrscheinlich fast vier, Jahren Onkel. Und jetzt steht mein Sohn bei mir im Gang und hat sich die Windeln vollgeschissen. Ich habe hier aber keine Windeln und auch keine Klamotten.", erwiderte ich. ,,Du hast Natasha geschwängert und mir nichts davon gesagt?!?", Sam klang fassungslos. ,,Ja, ich habe ihn gerade das erste Mal vor der Nase, also...", seufzte ich. Es klirrte. ,,Oh bitte, verdammt jemand dieses gottverdammte Kind.", schnaubte ich und lief aus dem Schlafzimmer. Dann hörte ich das Weinen meines Sohnes. ,,Scheiße...", zischte ich und rannte los. Chester saß im Gang auf dem Boden und weinte. Anscheinend war er gegen den Schrank gestoßen und hatte die Vase runtergeschmissen. Über seiner Augenbraue war ein Schnitt. Ich schaltete Sam auf laut und legte mein Handy auf den Schrank. Dann kniete ich mich zu Chester. ,,Okay, Kleiner, das bekommen wir schon hin...", murmelte ich und griff ihm an die Seiten. So hob ich ihn hoch und klemmte mein Handy mit dem Ohr an meine Schulter. ,,Was ist passiert?", fragte Sam. ,,Geschnitten...", murmelte ich und trug Chester ins Bad. Doch er hörte nicht auf, zu weinen. ,,Jamie, nimm ihn in den Arm, verdammt nochmal. Wahrscheinlich hat er gar keine großen Schmerzen sondern weint vor Schock.", befahl Sam. ,,Schwierig, weil ich ihn gerade ins Bad trage.", murrte ich und setzte Chester auf dem Waschbeckenrand ab. Dann legte ich mein Handy auf die Toilette. Wieder mit freien Händen befeuchtete ich Toilettenpapier und wischte Chester das Blut ab. Er weinte weiter. Als ich ihm das Blut abgewischt hatte, sah ich, dass es kein wirklich großer Schnitt war, er hatte nur stark geblutet. Was hatte meine Mutter früher getan, als ich mir weh getan hatte? Ich beugte mich zu Chester runter und pustete. Er krallte sich mit seinen kleinen Fingern an meinen Bauch. Ich pustete weiter. Das Weinen wurde weniger, aber er hörte nicht auf. Also rollte ich mit den Augen und holte ein Pflaster raus. ,,Ich besorg dir den Kindersitz, aber ich leg' jetzt auf. Weil ich halte das Schreien nicht mehr aus.", ertönte Sam's Stimme und er legte auf. Schnell klebte ich das Pflaster auf Chester's Schläfe. Da er immer noch weinte, küsste ich sanft auf das Pflaster. Dann nahm ich ihn auf den Arm, setzte ihn auf meiner Hüfte ab und wiegte ihn sanft hin und her. Er klammerte sich an mich und ich schaukelte immer noch weiter. Langsam beruhigte er sich wieder und aus einem Instinkt heraus küsste ich ihn auf den blonden Schopf. Er drückte sein Gesicht gegen meine Brust und ich hielt ihn weiter so. Auch wenn er jetzt wieder ruhig war, hielt ich ihn weiter auf dem Arm und drückte ihn an mich. ,,Geht's wieder, Kleiner?", fragte ich leise und hielt ihn an mich gedrückt. Er nickte leicht und kuschelte sich tatsächlich mehr an mich. Es klingelte. Mit Chester auf dem Arm lief ich zur Tür und öffnete sie. Davor stand Sam. ,,Das ging aber schnell.", meinte ich überrascht. ,,Schnell? Ich habe eine halbe Stunde gebraucht.", erwiderte Sam stirnrunzelnd. Ich stand so lange zusammen mit Chester im Bad? Sam holte einen Kindersitz hervor. ,,Hier ist ein Kindersitz.", sagte Sam und sein Blick fiel dann auf Chester, der sein Gesicht gegen meine Brust drückte und sich versteckte. Ich bemerkte, dass er tatsächlich geschissen haben musste, da sein Hintern ziemlich warm war und es roch. ,,Chester, das ist dein Onkel Sam. Sam, das ist mein Sohn.", stellte ich die Beiden vor. Chester schaute kurz zu Sam und vergrub wieder sein Gesicht an meiner Brust. ,,Danke für den Kindersitz.", meinte ich leise. ,,Wie willst du denn so weggehen? Du bist nicht mal richtig angezogen und hier stinkt's.", meinte Sam vorwurfsvoll. ,,Ich würde mich ja anziehen, aber schon mal auf meinen Arm geguckt?", murrte ich. ,,Okay, dann gib ihn mir kurz, mach dich fertig und geh mit ihm. Und ich räume hier mal auf.", seufzte Sam. Ich wollte Chester an ihn übergeben, doch Chester klammerte sich an mich. ,,Chest, geh mal zu deinem Onkel, okay? Ich muss mich kurz anziehen.", meinte ich und übergab meinem Bruder meinen Sohn. Während ich ins Schlafzimmer lief, hörte ich, wie Chester begann zu quengeln. Und schon hörte ich sein Weinen. ,,Papa...", weinte er. Verdammt, er nannte mich schon wieder Papa.
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A drunken Night
FanfictionEine Nacht verändert Natasha's komplettes Leben. Sie wollte schon immer ihr Idol treffen, hatte jedoch nie das Geld oder die Möglichkeit dazu. Und dann kommt diese eine Nacht. Ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, nachdem er sie betrogen hat und...