Da das Fest so lang ging, hatten Anne und David vorgeschlagen, dass die Band und Jamie und ich bei ihnen schlafen würden, was wir dann auch angenommen hatten. Und nun lag Jamie schlafend neben mir im Bett seines früheren Kinderzimmers, in dem immer noch seine Sachen waren. Anscheinend hatte er schon als Kind ein Doppelbett gehabt. Doch ich konnte nicht schlafen. Meine Kehle war trocken, weswegen ich aufstand und leise die Mamortreppe runterschlich. In der Küche angekommen, zuckte ich zusammen, da Sam dort saß und vor sich auf die Theke starrte. Wortlos lief ich an ihm vorbei und holte mir ein Glas raus. Sam blickte mich kurz düster an, doch ich ignorierte es und nahm mir die Wasserflasche aus dem Kühlschrank. ,,Ich frage mich immer noch, wie du das geschafft hast.", Sam's Stimme ließ mich wieder zusammenzucken. Mit einem leisen Klacken stellte ich das Glas auf der Mamortheke ab und schaute ihn an. ,,Wovon redest du?", hakte ich kühl nach. ,,Wie hast du es geschafft, Jamie so um den kleinen Finger zu wickeln, dass er komplett verblendet ist?", Sam schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Ich habe immer noch keine Ahnung, wovon du redest. Ich habe Jamie nicht um den kleinen Finger gewickelt.", schnaubte ich. ,,Hast du ihm nach dem Aufwachen einen geblasen und es war so gut, dass er dich behalten wollte? Und ihn dann mit deinen Lügen eingelullt, dass er dir alles abkauft und dich als Engel sieht, wobei du eigentlich eine falsche Schlange bist?", meinte Sam verachtend. ,,Bitte was?", fragte ich entsetzt. Sam schaute mich hasserfüllt an. ,,Jetzt hör' mir mal zu. Ich habe keine Ahnung, was du für ein Problem mit mir hast, aber ich habe nichts dergleichen gemacht. Ich habe ihm nicht nach dem Aufwachen einen geblasen und ihn auch nicht angelogen. Ich habe ihn nie angelogen.", meinte ich immer noch aufgebracht. ,,Das kannst du vielleicht meinen Eltern und dem Rest der Band erzählen, aber nicht mir. Ich weiß genau, was du vorhast.", knurrte Sam und stand bedrohlich auf. ,,Und was soll ich deiner Meinung nach vorhaben?", ich verschrenkte die Arme vor der Brust und schaute ihn abwartend an. ,,Du bist ein gottverdammtes Fangirl. Nachdem du Jamie erkannt hast, hast du dir in den Kopf gesetzt, ihn einzulullen, damit er dich mag und dich bei sich behält. Wahrscheinlich hast du die ganze Scheiße mit dem Medizin- und Psychologiestudium einfach nur erfunden, nachdem er dir erzählt hat, wie beschissen es ihm geht. Und genau deswegen hat er sich entschlossen, dass du bei ihm bleibst. Wobei, seine Entscheidung ist wahrscheinlich da gefallen, als du dich von ihm hast vögeln lassen. Du wirst zu einer kleinen Schlampe nur damit du bei meinem Bruder bleiben kannst. Und jetzt, wo du ihn so weit gebracht hast, dass er in dich verschossen ist, nutzt du das schamlos aus. Du hast ihn ja schon Massen an Geld für dich ausgeben lassen und jetzt seid ihr zusammen und du kannst das noch mehr ausnutzen. Du wirst seine Berühmtheit, sein Geld und all das ausnutzen. Und wenn er irgendwann mal nein sagt und kein Geld für dich ausgeben will, lässt du ihn links liegen und brichst ihm das Herz. Du bist nur hinter seinem Geld und seinem Ruhm her. So wie jedes Fangirl.", knurrte Sam und kam mir dabei immer näher. Ich wich zurück, da er so bedrohlich wirkte und stieß irgendwann gegen die Wand. Nun wo Sam so direkt vor mir stand und bedrohlich auf mich hinab blickte, hatte ich tatsächlich Angst vor ihm. Denn auch er war größer als ich. Ängstlich schaute ich ihn von unten an. ,,Sam, geh' weg von ihr oder du bekommst meine Faust nochmal auf's Auge.", knurrte plötzlich jemand in der Tür. Mein Kopf ruckte zur Seite und ich sah einen wütenden Jamie im Türrahmen stehen. Doch Sam bewegte sich nicht. ,,Ich habe gesagt, geh weg von ihr!", brüllte Jamie und mit diesen Worten schlug er einmal so mit der Faust in Sam's Gesicht, dass dieser von mir wegtaumelte. Ich hörte laut Türen zuschlagen und wenig später kamen Roland, Tristan, Jimmy und David angerannt. Ein Stück hinter ihnen kam Anne. Sam lag halb am Boden und blickte nun wütend zu Jamie auf, der sich vor ihm aufbaute. Verächtlich spuckte er Blut neben sich auf den Boden. Schon wieder hatte Jamie Sam geschlagen. Und schon wieder war es wegen mir. Jamie baute sich nun bedrohlich über Sam auf. ,,Wenn du ihr auch nur noch einmal zu nah kommst oder irgendeine Scheiße zu ihr sagst, dann wirst du eine Seite von mir kennenlernen, die du nie kennenlernen wolltest. Die Seite, die ich immer gezeigt habe, als dich irgendeiner in der Schule geärgert hat. Du hast immer zu mir gesagt, dass du die Seite nicht kennenlernen willst, aber wenn du ihr nochmal zu nah kommst, wirst du das. Und wenn du sie nochmal bedrohst, landest du im Krankenhaus, verstanden? Was auch immer du für ein Problem mit ihr hast, du solltest es dir jetzt in den Arsch schieben. Denn ich werde nicht mehr akzeptieren, dass du so mit meiner Freundin umgehst. Geh' von mir aus mit anderen Menschen um, wie du willst, aber nicht mit meiner Freundin. Nicht mit dem Mädchen, das ich liebe.", drohte Jamie seinem Bruder und bei dem letzten Satz schaute ich ihn perplex an. Doch dann fiel mir ein, dass alle außer Roland dachten, wir wären zusammen. ,,Du liebst sie doch gar nicht. Du hast dich nur von ihr einlullen lassen. Genau, wie alle Anderen hier.", fauchte Sam. ,,Halt einfach die Fresse, wenn du keine Ahnung hast. Und hier die letzte Warnung: Lass meine Freundin in Ruhe.", erwiderte Jamie beängstigend ruhig und drehte Sam dann den Rücken zu. Langsam kam er auf mich zu. ,,Alles okay? Hat er dir weh getan?", fragte er leise und strich mir über die Wange. Ich schüttelte leicht den Kopf. Jamie griff nach meiner Hand und zog mich sanft von der Wand weg. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Lass uns wieder ins Bett gehen.", meinte er leise und nahm wieder meine Hand. Erst dann schien er die Anderen zu bemerken, die in der Tür standen und alles mit großen Augen beobachteten. Doch Jamie drängelte sich einfach an ihnen vorbei und zog mich an der Hand mit. Wir stiegen die Treppe nach oben und liefen in sein Zimmer. Dort legten wir uns ins Bett und Jamie zog mich sofort in seine Arme. Immer noch war ich leicht verängstigt. ,,Wieso hast du das getan?", fragte ich. ,,Ich hätte das schon tun sollen, als er dich das erste Mal blöd angemacht hat.", erwiderte Jamie immer noch leicht wütend. ,,Aber wieso hast du das am Ende gesagt?", fragte ich verwirrt. ,,Weil du meine Freundin bist. Schon vergessen?", Jamie lachte leise und platzierte dann einen Kuss hinter meinem Ohr. Ich kicherte leise, drehte mich zu ihm um und küsste ihn. ,,Danke...", wisperte ich. ,,Ich würde es immer wieder tun.", raunte er und verschloss seine Lippen wieder mit meinen.
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A drunken Night
FanficEine Nacht verändert Natasha's komplettes Leben. Sie wollte schon immer ihr Idol treffen, hatte jedoch nie das Geld oder die Möglichkeit dazu. Und dann kommt diese eine Nacht. Ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht, nachdem er sie betrogen hat und...