59: Violette und Chester

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-Jamie-

,,Jamie, du gottverdammter Arsch! Hau ab!", schrie Natasha komplett verschwitzt. Ich schaute sie perplex an. ,,Keine Sorge, dass ist normal. Sie meint es nicht so.", beruhigte mich die Frau, die neben meiner liegenden Freundin stand. ,,Natürlich meine ich es so!", schrie Natasha. Unsicher schaute ich die Frau an und sie schüttelte den Kopf. ,,Es sind nur die Schmerzen.", meinte sie beruhigend. Ich seufzte und stellte mich neben Natasha. Sanft nahm ich ihre Hand. Ich drückte einen Kuss auf ihre Fingerknöchel. Eigentlich hätte ich einen anderen Zeitpunkt gewählt, aber nun musste ich sie ein bisschen von den Schmerzen ablenken. ,,Schatz?", fragte ich leise. Sie schaute mich an. Der Schweiß perlte von ihrer Stirn und ihre Haare klebten strähnenweise an ihrer Schläfe und an ihrer Wange. Ich strich sanft die Strähnen weg. Lächelnd strich ich ihr über die Wange und küsste nochmal ihre Fingerknöchel. ,,Wenn diese ganze Qual hier vorbei ist...", begann ich und küsste sie kurz sanft auf die Lippen. ,,Dann was?", fragte Natasha mit zitternder Stimme. ,,Was hältst du dann davon, mich zu heiraten?", fragte ich leise und strich ihr wieder über die Wange. Sie schaute mich aus riesigen Augen an und ich holte eine kleine Schachtel aus meiner Hosentasche. Dann ließ ich diese aufschnappen und präsentierte ihr den Ring. (Bild) ,,Es würde mich freuen, dich Misses Bower nennen zu dürfen.", lächelte ich sie an. Eine Träne kullerte ihre Wange runter. Dann nickte sie heftig. ,,Ja...", hauchte sie. Ich lächelte sie an, steckte ihr den Ring an und küsste dann jeden einzelnen Fingerknöchel. Dann beugte ich mich runter und küsste sie auf den Mund. Wir lösten uns wieder, als Babygeschrei ertönte. ,,Ein Mädchen.", lächelte die Ärztin und reichte Natasha unser Kind. Ich war total aufgeregt. Nach einem Moment musste Natasha kurz das Kind wieder abgeben, damit das Blut und die Nabelschnur abgemacht werden konnte. Nachdem unsere Tochter fertig war, reichte die Ärztin sie mir. ,,Hey...", murmelte ich und schaute ihr in die blauen Augen, die mich anstarrten. ,,Na, mein kleiner Engel?", flüsterte ich und küsste sie auf die Stirn. ,,Wie soll sie heißen?", fragte eine Schwester. ,,Violette.(Englisch ausgesprochen) Violette Bower.", erwiderte Natasha leise. Ich lächelte sie an und wog Violette sanft hin und her. ,,So. Die Mutter dann bitte in ein Zimmer, der Vater kann mit dem Kind mitkommen zur Untersuchung!", rief eine Ärztin. Wir setzten uns in Bewegung und ich küsste Natasha nochmal kurz. Dann trug ich unsere Tochter hinter der Ärztin her.

-Natasha-

Erschöpft lag ich im Bett und hatte die Augen geschlossen. Doch ich konnte nicht schlafen, da ich innerlich komplett am Austicken war. Jamie und ich waren verlobt. Vor nicht allzu langer Zeit war ich gerade mal ein Fangirl, dass er betrunken aufgesammelt hatte. Dann waren wir Freunde und hatten Sex. Danach wurden wir zu einem Schein-Pärchen. Und dann hatten wir einfach nur Sex. Und inzwischen waren wir verlobt und hatten zwei Kinder. Vor mich hindösend lag ich im Bett und machte meine Augen erst wieder einen Spalt auf, als ich hörte wie die Tür aufging. Reinkamen Sam und Chester. ,,Mama?", fragte Chester leise. ,,Ich glaube, deine Mama ist sehr müde, Großer...", meinte Sam und strich Chester über den Kopf. Chester war inzwischen vier Jahre alt und konnte schon wesentlich besser sprechen. Er warf fast nichts mehr durcheinander. Chester trat neben meinen Kopf. ,,Mama, bin ich jetzt ein großer Bruder?", fragte er aufgeregt. Ich nickte schwach und lächelte ihn müde an. Sam trat hinter ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die Beiden waren in der Zeit der sehr schwierigen Schwangerschaft, in der es mir oft nicht gut ging und in der ich oft krank war, sehr zusammengewachsen. Fast schon so sehr, wie Jamie und Chester. Denn Jamie hatte oft alle Hände voll mit mir zu tun und dann war Chester immer bei Sam und Venus gewesen. Chester und Venus hatten sich auch gut verstanden, aber Chester und Sam waren fast so eng wie Jamie und Chester. ,,Und? Mädchen oder Junge?", fragte er lächelnd, da Jamie und ich nicht nachgeguckt hatten, was es war. Wir wollten uns überraschen lassen. ,,Ein Mädchen. Violette.", meinte ich leise. Sam grinste breit. Dann fiel sein Blick auf meine Hand. ,,Wie ich sehe, hat mein Bruder dich gefragt.", meinte er lachend. ,,Ja. Wusstest du davon?", fragte ich lächelnd. ,,Ja. Er hatte den Ring ausgesucht und Chester und ich sind ihn zusammen abholen gegangen. Als ich Chester das letzte Mal nach Hause gebracht habe, habe ich Jamie den Ring gegeben.", antwortete er. Es klopfte an der Tür und die Tür ging langsam auf. Jamie kam rein und schob ein kleines Babybett vor sich her. ,,Darf ich vorstellen, Ladys und Gentleman? Violette Bower.", meinte er lächelnd. Sam und Chester betrachteten unsere Tochter. ,,Darf ich sie auf den Arm nehmen?", fragte Sam. Jamie nickte. Vorsichtig nahm Sam Violette aus dem Bettchen. Er wog sie sanft hin und her. Dann gab er Violette wieder an Jamie zurück. ,,Papa ich auch!", rief Chester aufgeregt. Jamie kniete sich vor Chester hin. ,,Du darfst sie aber auf keinen Fall fallenlassen.", meinte Jamie streng und Chester nickte. Sanft legte Jamie in Chester's Arme, der sie gekonnt schon wie ein Körbchen geformt hatte. Sam holte sein Handy raus und machte ein Bild von Chester, wie er seine kleine Schwester nach der Geburt im Arm hielt. Ich sah vom Bett aus, wie Violette die Augen wieder aufmachte. ,,Papa, Vilu hat die selben Augen, wie ich!", rief Chester begeistert. ,,Vilu?", fragte Sam mit gerunzelter Stirn. ,,Er kann Violette nicht aussprechen. Deswegen hat er ihr jetzt einen Spitznamen gegeben.", erklärte Jamie lächelnd. ,,Papa, denkst du, dass Vilu auch die gleichen Haare hat, wie ich?", fragte Chester dann. ,,Das wissen wir noch nicht, Kumpel. Es kann sein, dass sie so aussieht, wie du und ich, aber es kann auch sein, dass sie die Haare von Mama hat.", erwiderte Jamie. ,,Möchtest du sie mal Mama geben?", fragte Jamie lächelnd und Chester nickte. Er trug seine kleine Schwester, wie eine Glaspuppe zu mir. Vorsichtig hielt er sie mir hin. ,,Mama, du darfst sie nicht fallen lassen.", meinte er ernst und schaute mich flehend an. Mir stiegen fast Tränen in die Augen, da er so süß war. ,,Niemals, Süßer.", flüsterte ich. Er nickte und hielt sie mir nun endgültig hin, da er nun das Versprechen hatte, dass seine kleine Schwester nicht runterfiel. Ich nahm sie und wog sie sanft in meinen Armen. Jamie's blaue Augen blickten mir entgegen, die auch schon Chester geerbt hatte. Anscheinend setzten sich diese himmelblauen Augen durch. Glücklich lächelte ich Jamie an. ,,Stellt euch mal zusammen.", lachte Sam. Chester kam sofort auf's Bett gekrabbelt und setzte sich auf meinen Schoß. ,,Mama, darf ich?", fragte er begeistert. Lachend reichte ich ihm seine Schwester und er drückte sie an sich. Jamie setzte sich auf die Bettkante und nahm mich in den Arm. ,,So viel zum Thema stellen.", lachte Sam. Wir lachten auch alle und Sam machte das erste Familienbild von uns. ,,Großer, du solltest Violette vielleicht nicht so an dich drücken, sonst...", meinte Jamie, doch da war es schon zu spät. Violette spuckte und das auf Chester's Oberteil. Ich dachte, dass Chester nun Violette auf's Bett fallen ließ, doch das tat er nicht. Stattdessen klopfte er ihr leicht auf den Rücken. Dann nahm er sie runter. ,,Ich glaube, Vilu ist schlecht.", meinte er besorgt. Dann begann er vorsichtig seiner Schwester über den Bauch zu reiben. ,,Du musst alles rauslassen. Dann wird es besser.", begann er mit seiner Schwester zu reden und rieb ihr weiter über den Bauch. Sie spuckte nochmal kurz. ,,So ist doch viel besser, oder?", fragte Chester. Von Violette kam ein Glucksen. Nun mussten wir alle lachen.

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