28: Aufregung

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,,Ich kann's nicht glauben. Ich kann's immer noch nicht glauben.", Jamie schüttelte ungläubig den Kopf, während wir auf der Couch lagen. Er hatte seine Arme um mich geschlungen, ließ aber nun wieder locker und richtete sich wieder etwas auf. Seine Miene war grimmig, doch er sah dennoch etwas lustig aus. Denn dadurch, dass er einen fetten Bluterguss am Kiefer hatte, hatte ich ihm mit einem Verband ein Kühlpack an die Wange gebunden. Auf die Stelle an seiner Brust hatte ich eine kühlende Salbe geschmiert. Auch seine Lippe war versorgt. Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und schaute ihn abwartend an. Es war klar, dass jetzt noch etwas kommen würde. ,,Erst meine Eltern: Sie können dich erst akzeptieren, als wir ihnen vorlügen, du wärst meine Freundin. Dann kommen sie mir auch noch mit Lily! Verdammt, wieso kann niemand verstehen, dass das mit Lily aus und vorbei ist?!? Ja, von mir aus, wir haben ein Partnertattoo und hatten 5 Jahre lang ein On-Off-Ding laufen. Aber trotzdem kann es irgendwann auch vorbei sein! Ich meine, ich war mit Bonnie verlobt! Und trotzdem macht jetzt keiner mehr rum von wegen, wir kommen wieder zusammen! Weil es vorbei ist! Genau wie das mit Lily. Und dann auch noch Sam: Ich habe keine Ahnung, was er die ganze Zeit für ein Problem mit dir hat, aber nur deswegen hat er nicht das Recht, dich wie Scheiße zu behandeln! Oder so mit dir zu reden. Und stell' dir mal vor, wir hätten uns seit dem Event nochmal gesehen. Dann wüsste er, dass es nicht stimmt, mit der Beziehung. Und dann hätte er uns einfach, ohne mit der Wimper zu zucken auffliegen lassen. Er mischt sich in Sachen ein, die ihn nichts angehen. Mein eigener Bruder versucht die ganze Zeit, mein sozusagen Glück zu nehmen, nur weil er was dagegen hat, dass du mal ein Fangirl warst.", regte sich Jamie auf. Bedauernd lächelte ich ihn an. ,,Und was du vergessen hast: Wir müssen jetzt vor deinen Eltern und vor Sam, den wir auch im Zusammenhang mit der restlichen Band sehen werden, also auch vor der restlichen Band, Pärchen spielen.", meinte ich leise. ,,Das finde ich jetzt keinen Weltuntergang, Sugar.", erwiderte Jamie. Ich musste grinsen, als er mich mal wieder ,Sugar' nannte. ,,Ja, aber es wird kompliziert.", seufzte ich. Jamie zuckte die Schultern. ,,Wann werden wir das wieder beenden und aufklären?", fragte ich. ,,Das klingt ja fast so, als würdest du das unbedingt sofort haben.", Jamie zog eine Augenbraue nach oben. ,,Nein! Also, mir ist es egal... Ich... äh... nein....", stotterte ich irgendwas zusammen. Jamie lachte laut auf. ,,Und jetzt in ganzen Sätzen bitte, Sugar.", lachte er dann. ,,Ich habe nichts dagegen, dass zu machen, aber ich denke nicht, dass es so gut ist, so etwas lange zu machen.", meinte ich, nachdem ich tief durchgeatmet hatte. Jamie lachte noch kurz leise vor sich hin, bis er mich dann angrinste. ,,Wir müssen es nur so lange aufrecht halten, bis meine Eltern dich gänzlich akzeptieren. Dann sagen wir es ihnen und es wird alles wieder normal. Bei der Band können wir es auch bekanntgeben, wenn es meine Eltern wissen, weil wir uns dann keine Sorgen mehr machen müssen, dass Sam zu meinen Eltern rennt und petzt.", meinte er dann und während er redete, kam er mir immer näher. Als er dann fertig gesprochen hatte, legte er seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den sanften, aber dennoch drängenden Kuss. ,,So gefällt mir das schon viel besser, Schatz.", grinste er in den Kuss. Ich kicherte kurz und legte dann wieder meine Lippen auf seine. Doch nach wenigen Sekunden löste er sich wieder. ,,So sehr mir auch gerade nach Rummachen oder Sex ist, tut Rummachen an meiner Lippe und meinem Kiefer weh und Sex wird wahrscheinlich auch noch an meiner Brustmitte weh tun.", lächelte er mich gequält an. Ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze und wand mich dann aus seinen Armen. Jamie schob seine Unterlippe vor, wodurch ich zum ersten Mal sah, wie tief die Wunde an der Unterlippe ging. Sie war nicht nur außerhalb, sondern ging auch in den Mund rein und fast bis runter zum Zahnfleisch. Auch wenn Jamie mich anschmollte, wand ich mich weiter aus seinen Armen und stand auf. ,,Tashaaaaa....", schmollte er und griff wieder nach mir. Er nahm meine Handgelenke und zog mich wieder zu sich. Nun stand ich vor ihm und er setzte sich auf der Couch so auf, dass wir auf Augenhöhe waren. Er grinste mich an, zog mich weiter an sich, sodass ich fast auf die Couch fiel und kniff mir dann leicht mit den Zähnen in die Unterlippe. Dann küsste er mich wieder. Ich erwiderte den Kuss wieder kurz und löste mich dann wieder. Jamie schob wieder die Unterlippe vor. ,,Wieso hörst du dauernd auf?", schmollte er. ,,Ich...", fing ich an, doch wurde ich wieder von ihm unterbrochen. ,,Du bist doch jetzt meine Freundin.", lachte er. ,,Ich bin deine Schein-Freundin.", widersprach ich. Jamie grinste nochmal kurz und legte wieder kurz seine Lippen wieder auf meine. Und wieder erwiderte ich den KUss kurz. Doch bevor ich mich wieder lösen konnte, schob er seine Hand in meinen Nacken und hielt mich fest an sich gedrückt. Ganz sachte öffnete er meinen Mund mit seiner Zunge und ließ sie in meinen Mund gleiten. Dabei öffnete er seinen Mund jedoch nur so weit, wie nötig. Sanft strich er mit seiner Zunge an meinem Gaumen entlang, was mich zum kurzen Kichern brachte. Jamie lächelte kurz, bevor er dann den Kuss weiter vertiefte. Er streichelte meinen Nacken und ließ seine Zunge kurz über meine wandern. Als ich darauf nicht reagierte, stupste er meine Zungenspitze mit seiner an. Ich reagierte jedoch immer noch nicht und zog mich dann grinsend zurück. ,,Und wenn du jetzt meine richtige Freundin wärst, anstatt meiner Schein-Freundin?", nahm Jamie plötzlich wieder das Thema auf. Kurz stockte ich und schaute ihn aus großen Augen an. ,,Da ich das ja nicht bin, brauche ich mir doch keine Gedanken darüber machen, oder?", erwiderte ich und löste mich nun wirklich von ihm. Schneller, als er wieder nach mir greifen konnte, war ich in Richtung der Küche gegangen.

A drunken NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt