Taehyung Pov.
Nervös spielten meine Finger an der Serviette in meinen Händen rum und rissen immer wieder kleine Risse in sie hinein, während meine Augen jeden genau musterten der an dem kleinen Cafe vorbei lief in dem ich mich befand. Es war eins dieser kleinen unscheinbaren, welches nicht jeder kannte und beinahe ein kleiner Geheimtipp war. Früher als ich noch ein Schüler war, da waren ich und mein bester Freund in ebenfalls so einem kleinen Cafe am Nachmittag uns einen Kaffee holen gegangen. Es war eins dieser Rituale gewesen welches ich wohl nie vergessen würde und bei welchem ich jedes Mal aufs Neue nostalgisch wurde.
Angespannt verkrampfte ich mich bei diesen Erinnerungen etwas und ließ meinen Blick einmal über die wenigen Leute gleiten welche an diesem grauen, kalten Morgen hier saßen. Die meisten waren an ihren Laptops, hatten einen Kaffee vor sich stehen und arbeiteten von hier aus. Eigentlich sollte ich meinen Schülern auch gerade Unterricht geben, doch saß ich hier und wartete auf ihn.
Frustriert seufzend vergrub ich meine Hände in meinen Gesicht und versuchte mich etwas zu beruhigen. Die Situation machte mir so unglaublich zu schaffen.
Plötzlich legte sich eine kühle Hand auf meine Schulter. Augenblicklich sah ich auf in die mir nur all zu vertrauten Augen welche mich jedoch so Stumpf und trüb ansahen, als wäre die Person hinter ihnen schon längst tot. "Hey..", murmelte Hoseok mit angerauter Stimme und ließ sich auf dem Platz mir gegen über fallen. Sein Anblick verstörte mich. Zwar hatte ich ihn vor ca drei Wochen das letzte Mal gesehen, doch jedesmal aufs Neue wenn ich sah wie es ihm ging wurde mein eigenes Herz schwerer.
Hoseok und ich waren früher mal die besten Freunde gewesen. Wir hatten alles zusammen gemacht, waren einfach unzertrennlich, doch dann, ungefähr in unserem letzten Schuljahr lernte er einen anderen Jungen kennen. Er verliebte sich in ihn und wollte ihn aus der Scheiße holen in die er geraten war. Ich hatte ihn damals davon abhalten wollen, hatte ihm gesagt das er niemandem der schon verloren war helfen konnte sondern selbst mit rein rutschen würde. Ein großer Streit brach zwischen uns aus und schließlich sprachen wir kein Wort mehr mit einander.
Doch genau das was ich gesagt hatte trat ein. Hoseok rutschte immer tiefer in den gleichen Scheiß wie sein Freund und nun? Nun saßen wir hier und ich fühlte mich dazu verpflichtet ihm da wieder raus zu helfen. Auch wenn wir uns gestritten, Jahre nicht mehr gesprochen und nichts mit einander zutun hatten, war er mein bester Freund geblieben. Ich hatte ihn vermisst und wollte ihn wieder, doch so wie er gerade vor mir saß, vollkommen kaputt, so war mein bester Freund nicht. Das war nicht er.
Ich wollte ihn wieder zurück holen und deshalb half ich ihm.
Eine Sache machte das ganze jedoch um einiges komplizierter. Der Junge in den sich Hoseok damals verliebt hatte war niemand geringeres als Yoongi gewesen und das ich nun jeden Tag in der Schule sehen musste weil er ja der ach so tolle Sohn des Schulleiters war, machte mich so wütend.
Schon damals hatte dieser mit Prostitution, Drogen und anderen Sachen zu tun gehabt, mit denen eigentlich kein Jugendlicher in Berührung kommen sollte und so verliebt wie Hoseok war hatte er sich eingebildet das er Yoongi wieder auf die Richtige Strecke bringen könnte, ihm helfen und ihn retten, doch da hatte er sich geirrt. Stattdessen hatte er immer weniger für die Schule gelernt, immer mehr gearbeitet um Yoongi das Geld zu geben und schlussendlich sogar für ihn geklaut, bis er am Ende sich selbst für seine große Liebe verkaufte.
Ich hatte bei alle dem nur zu gesehen, immer wieder was gesagt, doch er wollte ja nicht hören. Yoongi hatte auch immer wieder versucht Hoseok zu erklären, das dieser ihm so nicht helfen konnte, dennoch das Geld angenommen. Ich meine wer würde das nicht tun wenn er Schulden hätte und jemand anderes ihm bereitwillig alles gab was er besaß?
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One Night | Taekook
Fanfiction"Fuck!", entfuhr es ihm leise, gerade laut genug das ich es hören konnte, als sein Blick an mir hängen blieb. Auch ich zog scharf die Luft ein und schluckte hart. Hasste das Universum mich wirklich so sehr? Niemals hätte Jungkook erwartet seinen On...