04| The Morning

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Müde wachte ich langsam auf und öffnete zwinkernd meine Augen. Viel zu hell schien die Sonne in das Zimmer, so dass ich sie schnell wieder schloss und mich leicht murren etwas zu Seite drehte, doch konnte ich mich kein Millimeter bewegen. Irgendetwas hielt mich fest. Besser gesagt irgendwer. Leise murrte diese Person und zog mich noch fester.

Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen. Fuck, wo war ich hier? Vorallem wie war ich hier her gekommen? Und wer war das der mich so fest umklammert hielt? Nach einpaar weiteren Versuchen mich aus der festen Umarmung zu lösen, schaffte ich es schließlich und konnte mich von dem Mann los reißen. Wenigstens das es ein Mann war konnte ich an den Armen erkennen und auch an dem murren was nun erklang, erkannte ich das es wohl kaum eine Frau sein konnte mit der ich meine Nacht verbracht hatte.

Nun, aufgesetzt, wandte ich mich dem Mann zu und sofort fiel mir alles von letzter Nacht wieder ein als ich in sein Gesicht blickte, was noch immer so verdammt heiß aussah, nur das nun auf ihm ein unzufriedener Ausdruck lag. "Musstest du mich so unsanft wecken?", ertönte seine tiefe angeraute Stimme mit einem entnervten Unterton. Anscheinend war er ein Morgenmuffel.

Einwenig verunsichert zog ich die Decke, mit der sowohl er als auch ich zugedeckt gewesen waren, etwas über meinen nackten Körper. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Das alles war mir verdammt unangenehm und zu dem war das mein aller erster One Night Stand gewesen und ich hatte keine Ahnung wie das ablief. Frühstückte man zusammen? Oder sollte ich jetzt einfach schnell verschwinden? Eigentlich war ich nie so verunsichert, aber gerade und vorallem auch durch seine dominate Ausstrahlung konnte ich nicht anders als mich klein und alles andere als selbstbewusst zu fühlen.

"Ich.. Ich sollte gehen.", war das einzige was ich hervor brachte und wollte gerade aufstehen, als er mich am Handgelenk packte und nochmal zurück zog. "Ich würde das gerne nochmal wiederholen.. also schreib mich an, wenn du auch Lust hast. Ich hab meine Nummer Gestern Abend bei dir eingespeichert.", murmelte er und sah mir mit halb geöffneten Augen entgegen und verdammt sah er sexy und heiß so aus.

Hart schluckte ich und nickte leicht. Langsam ließ er mein Handgelenk, wieder los und ließ sich zurück in die Kissen sinken. Anscheinend wollte er weiter schlafen. Einen Moment sah ihn einfach nur an, musterte seine Gesichtskonturen und biss mir leicht lächelnd auf die Unterlippe und ob ich ihn wieder sehen wollte..

Kopfschüttelnd riss ich mich von seinem Anblick los und ließ ebenfalls die Decke sinken, doch alles in mir sträubte sich jetzt einfach nackt vom Bett auf zu stehen und alle meine Sachen ein zusammeln.
Einfach so entblößt.
Nur leider lagen mein Shirt und meine Boxer außer Reichweite von mir entfernt und nur irgendeins seiner Shirts war in meiner Nähe. Nach kurzem zögern griff ich danach und zog es mir über.
Sofort stieg mir sein unglaublicher Duft wieder in die Nase und eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus.

Meine Gedanken wichen ab zu Jimin. Er machte sich bestimmt schon Sorgen.. Ich sollte ihn schnell anrufen oder schreiben.

Vorsichtig richtete ich mich auf und stand langsam vom Bett auf. Sofort zog sich mein Unterleib schmerzhaft zusammen. "Fu-", wollte ich gerade fluchen, doch wurde nur durch ein leises raues und vorallem attraktives Lachen unterbrochen. Sofort wurde ich rot und wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken. Das war so verdammt peinlich.. "Hätte mich auch gewundert hättest du heute normal laufen können. Das war'n nh paar mehr Runden gestern.", machten seine Worten das ganze nicht gerade besser. Gott war mir das unangenehm so entblößt und mit peinlichen Beschwerden vor ihm zu stehen.

Antworten tat ich ihn nicht, stattdessen blickte ich mich hektisch nach meiner Jeans um und bei ihrem Anblick drehte sich mein Magen dreimal um. Das würde schmerzhaft werden. Ich hatte gestern Abend extra eine enge Jeans angezogen die meinen Arsch betonte, doch nun so wund da unten würde so eine enge Jeans einfach nur verdammt unangenehm sein und weh tun. Zögerlich hockte ich mich mit vor Schmerzen verzogenen Gesicht hin und hob die Jeans vom Boden auf, zusammen mit meinem Oberteil und meine Boxer, sowie meinen Socken und dem Rest.

Gerade als ich ins Bad verschwinden wollte, was ich Gott sei Dank erkannt hatte weil die Tür offen stand, wurde ich ein weiteres Mal an diesem Morgen aufgehalten. "Zieh nh Jogger von mir an und behalt auch das Shirt. Beides kannst du mir irgendwann wieder zurück geben, aber in deinen alten Sachen und vorallem der Jeans kannst du schlecht raus gehen. Wir wollen doch nicht das jeder sieht was so ein süßer wie du die ganze Nacht getrieben hat, oder Jungkook?", ein leichtes perverses schmunzeln hatte sich auf Taehyungs Lippen gelegt, über welche er sich mit der Zunge fuhr. Sofort schlug mein Herz einwenig schneller. Oh Gott was war das hier bloß?
Es war eine Mischung aus Scham und gleichzeitig einen Gefühl was ich nicht beschreiben konnte.

"Mh-hm.", antwortete ich schließlich nur mit rotem, gesenkten Kopf und zog mir noch eine Jogginghose aus dem Schrank auf den er deutete, eh ich wirklich im Bad verschwand und mich dort in hektisch umzog.

Ohne noch einmal in sein Zimmer zugucken lief ich fertig umgezogen mit meinen eigenen Sachen unter dem Arm geklemmt, durch die Wohnung in der wir uns anscheinend befand und schlüpfte in meine alten abgelatschten Sneaker. Eigentlich war ich mehr als glücklich über die frischen anziehsachen und doch war mir das alles einfach nur unangenehm. Hoffentlich würde ich diesen Typen entweder nie wieder sehen und wenn doch, hoffentlich vergisst er das was gerade passiert war schnell wieder..

Das ich ihn so bald und vorallem unter ganz anderen Umständen wieder sehen würde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mal in meinen Träumen geträumt.

One Night | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt