Hoseok Pov.
Das erste was ich spürte waren stechende Kopfschmerzen. Hämmernd schlugen sie gegen meinen Kopf und brachten mich leise zum keuchen.
"Fuck.", entfuhr es meiner rauen und leicht heiseren Stimme, eh ich mich langsam versuchte auf zu setzen, es jedoch so gleich wieder bereute, da jeder einzelne Muskel meines Körpers schmerzte. Jede kleinste Bewegung die ich tat entlockte mir ein schmerzvolles Ächzen und jeder Atemzug so viel Anstrengung, als wäre ich noch vor einpaar Minuten einen Marathon gelaufen.
Blindlings suchte ich mit meiner Hand auf dem Nachttischchen neben mir nach der Packung Tabletten, die mir die Schmerzen abnehmen sollten, ohne wirklich hin zu sehen.
Als ich nach einpaar Sekunden sie unter meinen Fingerspitzen fühlte, griff ich schnell nach ihr und drückte mir geschickt drei der bunten Pillen hinaus um sie trocken und ohne einen Schluck Wasser runter zu schlucken.Früher hatte ich mich immer strikt an die Regeln gehalten, ja nicht zu viele Tabletten auf einmal zu nehmen und höchstens die Maximal Anzahl an einem Tag, doch diese Zeiten waren längst vorbei. Mittlerweile warf ich so viele ein bis die Schmerzen endlich aufhörten und die Pillen ihre Wirkung erfüllten.
Mich nichts mehr fühlen zu lassen.
Seufzend ließ ich mich zurück in meine Kissen sinken und wartete darauf das auch heute die Wirkung wieder einsetzen und mir all meine Lasten abnehmen würde.
Als nach einer Weile endlich meine Kopfschmerzen etwas nach ließen, richtete ich mich wieder auf und ließ langsam, beinahe schon vorsichtig meine Füße auf den weichen Teppich vor meinen Bett sinken, eh ich vollständig auf stand und durch das ganz in rot getauchte Zimmer, in meinem Bad verschwand.
Ich hatte nicht so, wie eigentlich die meisten in meinem Alter, ein einfaches Zimmer in einer Studenten Wg oder sogar meine eigene Wohnung. Davon war ich weit entfernt. Nein, stattdessen wohnte ich an einem Ort an dem wohl keiner wohnen wollte. Einem Ort zu dem Männer kamen um ihrer Lust freien Lauf zu lassen und sich dafür an Menschen wie mich vergriffen.
Im Bad warf ich meinem Spiegelbild keinen einzigen Blick zu. Ich wusste was mich da erwarten würde.
Tiefe, dunkle Augenringe, blasse Haut, glanzlose Haare und dunkle, leere Augen.Schließlich ließ ich doch meinen Blick zu meinem Spiegelbild wandern und seufzte einmal leise, als ich diesen Haufen Elend sah. Nach einigen Sekunden in denen ich mir selbst nur stumm in die tristen Augen gestarrtet hatte, wandte ich den Blick wieder ab um nach meiner Schminke zu greifen und mich wenigstens halbwegs wieder lebendig aussehen zu lassen.
Fertig geschminkt sah ich wieder auf in mein eigenes Gesicht was nun um einiges besser aussah, doch blickten mir die gleichen leeren Augen entgegen wie noch vor etwa einer halben Stunde. Seufzend versuchte ich mir ein schwaches Lächeln zu zuwerfen - scheiterte jedoch kläglich.
Ich wusste nicht mehr, wann es passiert war das ich so tief gesunken war und schon gar nicht wann mich meine Lebenslust verlassen hatte, doch es musste irgendwann zwischen den ganzen Freiern und meiner Einsamkeit passieren sein.
Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, das ich noch etwa 32 Minuten bis zu meinem Treffen hatte.
Sofort weiteten sich meine Augen, und wie von selbst trugen mich meine Beine wieder aus dem Bad in mein Schlafzimmer, zu der Kommode in Dr sich meine Kleidung befand.Als ich sie öffnete erblickte ich sofort einige meiner 'Outfits' und musste augenblicklich hart schlucken. Ich hasste sie und jedesmal wenn ich sie sah baute sich eine Welle Ekel vor mir selbst auf. Ich hasste mich für das was ich tat und nur noch mehr dafür, dass ich einfach nicht mehr aus diesem Scheiß raus kam. Ich war darauf angewiesen, auf dieses Geld und wenn ich es nicht mehr hätte würde ich auf der Straße landen, also was blieb mir anderes übrig, als weiterhin meinen Körper zu verkaufen und damit mein erbärmliches Leben zu finanzieren.
Schluckend wühlte ich weiter unten in meinem Schrank eh ich eine alte schwarze, zerrissene Jeans und einen grauen Pulli fand. Beides zog ich mir schnell über, eh ich in meine Schuhe schlüpfte und mir noch eine der alten Jacken, welche ich nun auch schon seit mindestens ein einhalb Jahren besitzen müsste. Blitzschnell ließ ich meinen Zimmerschlüssel und mein Handy noch in meine Taschen rutschen, eh ich aus meinem Zimmer trat, hinter mir zu zog und die alte Treppe runter stolperte.
Sofort schlug der Geruch alten Rauches und Alkohols entgegen. Ich hasste diese Gerüche. Beide erinnerten mich an die Männer die jeden Tag mit ihrem dreckigen Grinsen im Gesicht, sich an meinem Körper aufgeilten und dafür benutzten um ihre Bedürfnisse zu stillen.
Auf meinem Weg nach unten durch das Bordell sah ich bereits einige junge Männer an ihre Türen lehnen und auf Freier warten. Einige begrüßte ich mit einem kleinen Hand Gruß, eh ich unten ankam und beinahe schon panisch aus dem Gebäude stolperte und nach frischer Luft schnappte. Ich hielt es nicht lange im Hausflur des Puffs aus. Es schnürte mir den Hals zu all die Männer zu sehen und zu wissen das sie genau das gleiche Spürten wie ich, die gleichen Schmerzen, die gleiche Abhängig von so einem furchtbaren Ort.
Mit diesen Gedanken trieben mich meine Schritte immer weiter weg von dem Bordell, dem Viertel in eines der schöneren, eines welches so jemanden wie mich als Abschaum ansah, doch wenn ich genau darüber nach dachte, dann war ich es auch.
Wäre ich in der Position dieser Menschen hier würde ich auch auf die Unterschicht hinab sehen und sie als minderwertig ansehen. Was hatten wir denn auch? Nichts.Nichts außer uns, doch mich hatte ich auch nicht mehr, viel zu oft hatte ich mich bereits verkauft.
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I'm so sorry, Hobi <3
Iwie tut er mir voll leid das er in der FF so nh Rolle hat :( aber ihr werdet noch sehen warum und wieso
Was meint ihr mit wem trifft er sich im reichen Viertel?😮
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One Night | Taekook
Fanfiction"Fuck!", entfuhr es ihm leise, gerade laut genug das ich es hören konnte, als sein Blick an mir hängen blieb. Auch ich zog scharf die Luft ein und schluckte hart. Hasste das Universum mich wirklich so sehr? Niemals hätte Jungkook erwartet seinen On...