♢ P r o l o g ♢

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11 Monate zuvor 

Caleb p.o.v.

"Oh mein Gott! Das ist Caleb Kingston!", hörte ich ein Mädchen kreischen.

Ihre Freundin drehte ihren Kopf wie vom Blitz getroffen in meine Richtung.

Wahnsinnig unauffällig.

"Niemals!"

"Doch, ich sag's dir! Er sieht in echt noch besser aus, als im Fernsehen! Er ist so heiß!"

Unter anderen Umständen würde ich mich ja geehrt fühlen, aber das hier waren die verdammten einzigen Ferien, die ich im Jahr hatte und ich hatte eigentlich nicht vor, sie damit zu verbringen, Fotos mit hysterisch kreischenden Mädchen zu machen.

Stand nicht so auf meiner To-do List.

Ehrlich nicht.

"Lass uns zu ihm gehen!"

Oh bitte nicht. Heiliger Gott.

Hastig erhob ich mich von meinem Platz und stieß damit fast meinen Stuhl um. 

"Da ist er! Er geht!"

Mutter Maria im Himmel, beschütze mich, ich flehe dich an!

Eiligen Schrittes drängelte ich mich durch die Menge und hörte einige Leute meinen Namen rufen.

Ich spürte, wie sich einige Handykameras auf mich richteten und zog mir meine Kapuze dicht über den Kopf.

Als ich mich endlich durch die drängelnde Schar von Leuten gekämpft hatte, sah ich mich nach einem sicheren Platz um.

Nichts.

Los Angeles ist das reinste Irrviertel, hier hat niemand seine Privatsphäre. Obwohl ich die dringend nötig hätte.

Ich entschloss mich dazu, eine Weile an der Küste entlang zu laufen, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.

In 2 Wochen musste ich zurück nach New York. Am 12. 07. gab es ein Meeting in Florida. Am 22.07. eine Pressekonferenz in Vancouver. 

Ich war restlos überfordert.

In Gedanken versunken sah ich über das weite Meer, das sich vor mir bot.

Ich war wohl ohne es zu merken schon ein ganz schönes Stück gegangen, denn du Strandpromenade hatte ich bereits lange hinter mir gelassen.

Und da sah ich es.

Oder besser gesagt sie.

Treibend.

Mit dem Kopf im Wasser.

Fast leblos.

Verfluchter Mist.

Ohne zu zögern stürzte ich mich mit einem Kopfsprung ins Wasser.

Die Wellen waren hier stärker als gedacht, ich kämpfte mich kraulend vorwärts, in ihre Richtung.

Mist, mist, mist!

Sekunden später kam ich neben ihr an, im Wasser konnte man nicht mehr stehen.

Ich schlang einen Arm um sie, zog sie mit mir. Röchelnd schwamm ich weiter, kämpfte mich vorwärts, durch die Wellen, die ihren Körper immer wieder von mir zu reißen schienen.

Ich durfte sie nicht loslassen.

Das würde ihr ihr Leben kosten.

Ich schluckte ein paar mal mehrere Ladungen Salzwasser, Wellen brachen über uns. Die Strömung war hier eindeutig zu stark, ich hatte Mühe, weiter zu schwimmen.

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt