♢K a p i t e l 4 4♢

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Kapitel 3 der Lesenacht: die Wahrheit

Songvorschlag: Million Eyes-Loic Nottet 

Calebs p.o.v.

"Du hättest ihn nicht schlagen sollen. Das war nicht richtig und das wirft auch kein besonders gutes Licht auf dich.", sagte Mom.

"Scherst du dich jetzt auch nur noch über meinen Ruf, oder was?", ich sah sie enttäuscht an. Sie kniete sich zu mir, ich saß auf unserem Sofa und hielt mir die blutende Hand. "Caleb, das bist nicht du. Mir geht es um dich. Ich möchte, dass du dir selbst treu bleibst. Dein Onkel verändert dich. Er macht dich zu einer Person, die du nicht sein möchtest.", sie sah mich traurig an. 

"Weißt du, was er mir damals gesagt hat, als ich sein Angebot abgelehnt habe?", fragte ich sie.

Flashback

"Caleb! Bevor du gehst.", Calvin kam eleganten Schrittes auf mich zu, bevor er sprach.Ich war auf alles gefasst, nur nicht auf das."Richte deiner Mutter schöne Grüße von mir aus.", flüsterte er.Und das war das erste mal, dass mich meine Sicherheitsleute zurückhalten mussten, und mich nicht beschützten.Mein erster Skandal.Meine erste Schlägerei.Der Abschied von meiner Familie.Mein Aufbruch nach Westamerika.Weit, weit weg von New York.

Flashback Ende

"Er wollte, dass ich dir schöne Grüße von ihm ausrichte. Was hast du mit ihm getrieben, Mom?", ich sah sie aufgewühlt an.

"Caleb! Nichts! Ich habe mich ein mal mit ihm getroffen, mir ging es schlecht wegen deinem Vater, es war kurz nachdem er verschwunden war, er lud mich auf einen Kaffee ein."

"Auf einen Kaffee?"

"Ich habe mich danach von ihm verabschiedet und er hat mich auf die Wange geküsst. Ich wollte nicht unhöflich sein und tat das gleiche.", ihre Augen wurden glasig. "Kurz darauf erzählte er allen in seinem Büro, dass zwischen uns mehr war, als verwandtschaftliche Freundschaft.", eine Träne lief ihr über die Wange.

"Mom, warum hast du mir nichts erzählt-"

"Cal, du warst am Boden. Dein Film hat dir Kraft gegeben, dass die Leute ihn mochten, dass die Leute es mochten, wie du deine Rolle porträtiertest. Ich wollte dir diese Kraft nicht nehmen, durch ein albernes Treffen.", sie stand wieder auf, als sie bemerkte, dass Angel mit einem Eimer Wasser und Verbandszeug kam. 

"Amanda kann das auch mach-", setzte ich an, da hatte sie sich bereits neben mich auf das Sofa gesetzt und meine Hand mit einem sauberen Lappen gewaschen. Sie desinfizierte die aufgeschürften Stellen und sah mich kurz an. Ich verlor mich in ihrem Blick. Sie sah wieder weg. Die Ozeanblauen Augen auf das Verbandzeug gerichtet. Sie war so schön. Mit zaghaften Berührungen wickelte sie mir den Verband um und befestigte ihn. 

"Alles in Ordnung?", fragte ich sie, als sie fertig war. Sie schmunzelte.

"Ich bin diejenige, die dir diese Frage stellen sollte.", sagte sie.

"Ich kann nicht glauben, dass er dich angefasst hat.", raunte ich. Mein Herz pochte noch immer bei dem Gedanken daran. 

"Du hättest ihn deswegen nicht gleich vor 40 Leuten zusammenschlagen müssen.", sagte sie augenverdrehend. "Er hat das bekommen, was er verdient.", entgegnete ich. 

"Was hat Candor dir gesagt?", unterbrach Mom unser Gespräch.

"Dad?", ich sah sie seufzend an. Sie nickte.

"Das gleiche, was er wahrscheinlich auch dir erzählt hat. Er hat mit Leuten krumme Geschäfte gemacht, nach seinen Verlusten an der Börse. Wollte wieder Geld verdienen, uns über Wasser halten, vor dem Untergang bewahren.", sagte ich.

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt