♢K a p i t e l 4 9♢

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Calebs p.o.v.

"Wenn du es ihr nicht bis morgen sagst, ich schwöre bei Gott, ich sage es ihr selber.", ich bemühte mich um einen ruhigen Ton, während ich Dylan drohte. 

Der kleine scheinheilige Engel sah mich flehend an. "Gib mir noch etwas Zeit, bitte. Ich habe sie heute noch nicht ein mal gesehen!"

"Woher weiß ich, dass du mich nicht belügst?", fragte ich ihn. Gar nicht. Das wusste ich nicht und das war auch das Problem.

"Hör mal, können wir es nicht einfach dabei belassen? Ihr versteht euch gut, freut mich, aber das würde jetzt nur alles durcheinander bringen-"

"Dylan, wage es nicht. Wage es nicht, weiter zu sprechen.", ich sah ihn mit zusammengebissenen Zähnen abfällig an. Ich hatte heute schon zu viel hören müssen. Mir schon zu viel ansehen müssen. Er würde mich jetzt nicht auch noch veräppeln. 

Aber er tat mir dennoch leid, ob ich es wollte, oder nicht. Er stand auf sie, das war offensichtlich, vielleicht nur nicht für sie. Angelina sah die Dinge aus einem anderen Blickwinkel, erkannte nicht das offensichtliche sondern die dahinter verborgene Botschaft. Das mochte ich an ihr.

"Ich gebe dir Zeit bis zum Schulball.", machte ich ihm einen letzten freundlichen Vorschlag.

"Der ist in zwei Tagen!", sagte Dylan.

"Ich werde bis dahin nicht mit ihr sprechen.", sagte ich. Er sah mich überrascht an.

"Warum solltest du das tun?"

"Weil ich, sobald ich mit ihr reden würde, alles verraten würde. Dein kleines, heimtückisches Geheimnis würde in Sekunden in ihr Bewusstsein gelangen. Und ich möchte nicht derjenige sein, der erklären muss, warum du sie ein Jahr lang belogen hast, um mit ihr Zeit zu verbringen. Ich möchte derjenige sein, der ihr erzählt, wie ich sie gerettet habe, und warum ich wegrennen musste."

"Ich verstehe. Sobald du mit ihr reden würdest wäre alles vorbei.", na wenigstens verstand der Kerl etwas.

"Für dich."

"Für mich.", wiederholte er und nickte.

"Zwei Tage. Lass es mich nicht bereuen.", ich sah ihn ein letztes mal an, bevor ich mich zum gehen wandte. Es war inzwischen fast 9 und ich hatte besseres zu tun, als mich mit Fans zu unterhalten. Ich war eigentlich nur wegen ihr hergekommen. Weil ich dachte, Dylan hätte ihr bereits alles erzählt. Warum ich sie versetzt hatte. Doch als sie mich gefragt hat, wo ich letzte Nacht war, wurde mir ziemlich schnell bewusst, dass Dylan ihren Unfall nicht mal erwähnt hatte.

Und dann ist sie verletzt abgezwitschert und mit diesem blonden Typen in den Pool gegangen. Das letzte mal war das mit mir, nicht mit Sunnyboy. Und egal wie heftig der Stich in meinem Herzen war, als sie seine Hand auf ihren zierlichen Körper gelegt hatte und mich dabei berechnend ansah, ich konnte es ihr nicht übel nehmen. Sie dachte wahrscheinlich ich hätte mich mit einer anderen getroffen oder schlimmeres. Und was sollte man auch anderes erwarten, wenn ich ihr als Erklärung für mein gestriges Verschwinden sagte, ich könnte es ihr nicht sagen?

Warum war ich überhaupt auf diese dämliche Feier gegangen? Partys gehen meistens schlecht aus. Vor allem die von Highschool Schülern. Am Ende war sowieso der gesamte Garten verschmutzt, das Klo vollgekotzt und irgendwelche fremden Leute mit unangenehmem Körpergeruch auf deinem Sofa. Ich hätte den Abend viel lieber mit ihr verbracht. Allein. Und mit der Wahrheit. Ohne irgendwelche Geheimnisse. Stattdessen war sie sauer auf mich und ich konnte es ihr nicht mal übel nehmen.

Ich ging am Poolhaus vorbei, als ich jemanden schreien hörte. Sofort drehte ich mich um. 

"Shhhh, Prinzesschen. Wir wollen doch keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Die bekommst du doch so schon genug.", kam es von einer männlichen Raucherstimme. Ich ballte die Hände zu Fäusten. Wer auch immer gerade eine Frau belästigte, hatte das lange genug getan. 

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt