♢K a p i t e l 5♢

10.4K 331 61
                                        

Seit geschlagenen 10 Minuten wartete ich darauf, dass dieser elende Kampf endlich sein Ende nahm.

Doch natürlich geschah nichts dergleichen.

Die beiden kämpften wie Tiere. Caleb war erstaunlich gut, was wahrscheinlich nicht viele erwartet hätten.

Doch Alec war besser.

Oder hoffte ich das nur?

Er hatte Caleb bereits mit einem linken Haken an der Stirn erwischt, dort hinterließ er eine blutende Wunde.

Doch Caleb ließ nicht locker. Der Kampf wurde immer brutaler, die Menge wurde immer aufgeregter, ich wurde immer unruhiger.

Wie sollte ich das Mom und Dad erklären, wenn Alec halbtot nach Hause kam?

So weit wird es nicht kommen, Angelina. So weit wird es nicht kommen.

"Ouuuuu!", schrie die Menge auf.

Caleb hatte Alec an der Schläfe erwischt.

Diese Stelle hatte ich schon vorgestern verarzten müssen, die Verletzung war immer noch nicht vollständig geheilt.

Mist!

Alec taumelte nach hinten.

Die Zuschauer schrieen auf.

Mit einem gekonnten Schlag aufs Kinn, welches Alec in diesem Moment nicht geschützt hatte, stürzte mein Bruder nieder.

Nein.

Wieso nur?

Schmerzerfüllt schrie er auf, bäumte sich im Ring.

Er versuchte aufzustehen, doch durch den Schlag auf die Schläfe merkte man deutlich, dass sich um ihn herum noch alles drehte.

Ich ärgerte mich über die Dummheit meines Bruders. Warum ließ er sich genau dort erwischen, wo er noch verletzlich war?

Wozu machte ich mir eigentlich die Mühe, seine Wunden zu versorgen?

Lucas stellte sich vor Alec, zählte von 10 runter. Alec versuchte immer wieder, sich aufzurappeln, doch es gelang ihm nicht. Die Menge tobte.

"4....3....2....1! Der Kampf ist entschieden! Und wir haben einen klaren Sieger!", Lukas trat auf Caleb zu, nahm seinen Arm und streckte ihn in die Höhe.

Ein altes Ritual des Sieges, welches seit Monaten immer Alec gebührte. Nur heute nicht.

Heute wurde jemand anderes gefeiert. Seit Monaten.

"CALEB KINGSTON!", die Menge jubelte. Einige buhten, doch die meisten schrieen aufgeregt. Das heute war eine Premiere. Noch nie hatte Alec einen Kampf verloren.

Viele Leute liefen auf die Tribüne versammelten sich um Caleb, feuerten ihn an.

Cole rannte auf Alec zu, Tyler half ihm, ihn zu stützen und von der Tribüne zu bringen.

Mein Herz klopfte immer noch wie wild.

Er sah schwer verletzt aus, ich hatte Angst um ihn.

Ohne nachzudenken rannte ich ihnen hinterher, folgte ihnen in den Vorbereitungsraum.

Auch Jason war dort, hatte bereits einen Erste Hilfe Kasten zur Hand.

Alle sahen ziemlich niedergeschlagen aus.

"Alec was zum Geier ist los mit dir!", schrie ich. Sofort richteten sich 4 Augenpaare auf mich.

"Angel?", Jason sah mich verdattert an. Der Gute dachte doch tatsächlich, ich würde friedlich in meinem Bett liegen, während sich mein Bruder zu Tode prügelte.

"Ist das dein Ernst?", fragte Alec mich, er sah immer noch mitgenommen aus.

"Das ist genau die Frage, die ich dir stellen wollte! 3 Kämpfe in einer Woche, hast du eine Ahnung wie schwer verletzt du gerade bist?", brüllte ich ihn an.

Alec rappelte sich wütend auf, viel doch im gleichen Moment wieder auf die Bank. Er war viel zu erschöpft. Hatte keine Kraft mehr.

"Das geht dich gar nichts an! Du hättest nicht hier sein sollen.", er sah betreten auf den Boden, seine Schläfe blutete und sein Kinn war extremst angeschwollen.

Ich sah ihn fassungslos an.

"Da hast du wahrscheinlich recht.", mit diesen Worten drehte ich mich um und marschierte aus dem Raum. Ich rammte die Tür hinter mir ins Schloss, achtete nicht mehr auf die jubelnden Leute, die sich überall versammelt hatten.

"Angelina! Warte!", hörte ich Tyler rufen.

Ich bahnte mir einen Weg durch die Menge, wurde von einigen Typen angemacht, die ich genervt ignorierte.

Ich wollte nur noch nach Hause. Sollte Alec doch selbst seine Wunden versorgen, das nächste mal, wenn er verletzt zu mir kam. Ich würde es nicht mehr vor Mom verheimlichen.

Ich rempelte unabsichtlich ein paar Leute an, in meinen Augen sammelten sich Tränen. Ich war enttäuscht. Ich hatte Angst um Alec. Sein Zustand hatte sich in dieser Woche so sehr verschlechtert. Ich wollte nicht, dass ihm etwas wegen eines dämlichen Kampfes passierte. 

Und doch tat es das.

Weil er nie auf mich hörte.

Er bestimme über mein Leben, aber ich durfte nicht mal auf ihn Acht geben.

Als ich fast am Ausgang des Club angekommen war, berührte jemand meinen Arm. Wer auch immer es war, er hielt mich zaghaft fest. 

Nicht grob, eher darauf bedacht, sanft zu sein.

Verwirrt drehte ich mich um, um denjenigen anzusehen. 

Und ich sah direkt in Caleb Kingstons dunkelbraune Augen.

♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢♢

Q: Was habt ihr für ein Handy?

Ich wünsche jedem von euch noch einen schönen Tag❤️

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt