Erstes Kapitel der Lesenacht: "Alles dreht sich um dich"
Songvorschlag: Take care-Rihanna, DrakeAngels p.o.v.
Die Sonne war bereits untergegangen, als ich vor meiner Haustüre stand und klingelte. Ich fuhr mir durch die Haare, die immer noch nass waren.
Die Tür öffnete sich wenige Sekunden später. Alec stand davor.
"Wo warst du?"
Welch zuvorkommende Begrüßung. Ich ignorierte ihn und ging ins Haus, an ihm vorbei und legte meine Jacke in der Garderobe ab."Ich rede mit dir."
Ich ignorierte ihn weiterhin und ging ins Wohnzimmer. Unsere Mutter saß auf dem Sofa und las eine Zeitschrift. Alec war mir gefolgt."Hey, Schätzchen.", Mom begrüßte mich.
"Hallo."
"Mom, Angel will uns nicht sagen, wo sie war.", beschwerte sich Alec und baute sich wütend vor mir auf, als ich meine Tasche auf einen Stuhl legte."Alec, ich habe sie nie gefragt, wo sie war. Und außerdem, Großer, welchen Grund hat sie, es dir zu sagen?", Mom sah von ihrer Zeitschrift auf. Alec sah sie mit funkelnden Augen an. Sie waren schon immer die stursten in unserer Familie gewesen. Meistens endete ein Streit zwischen ihnen nicht unbedingt in einer Konfliktlösung.
"Ich geh nach oben Mom.", sagte ich und versuchte, der Situation zu entfliehen. Ich wollte nicht, dass das ganze noch komplett eskalierte.
"Warum sind deine Haare nass?"
Ich sah Alec fassungslos an.
"Ich. Gehe. Nach. Oben.", wiederholte ich meine Worte, während ich ihn wütend anfunkelte."Das sagtest du bereits."
"Alec.", sagte Mom. "Rede nicht so mit ihr und lass sie nach oben gehen.""Sonst was?"
Mom stand auf, ging auf uns zu.
"Sonst wirst du morgen der Letzte sein, der auf den Schulball geht."
Alec sah sie empört an. "Alter-"
"Nichts alter. Mir gefällt es nicht, wie du mit deiner Schwester umgehst. Ich weiß nicht, was in den letzten Tagen zwischen euch vorgefallen ist, aber sie muss wohl einen Grund dafür haben, dich stundenlang zu ignorieren.""Juckt es dich denn gar nicht, was sie macht? Ihr Haare sind pitschnass! Sie war wahrscheinlich schwimmen und alles was du tust, ist mich zurechtzuweisen?!"
"Ganz genau. Angels Unfall ist jetzt ein Jahr her. Sie hat das Schwimmteam aufgegeben, eine Therapie gemacht und es gibt keinen Grund, warum sie ihr Trauma nicht überwunden haben sollte.", Mom legte einen Arm um mich.
"Mom, du weißt genau wie mies es mir-"
"Reiß dich zusammen, Alecsander. Du stehst nicht im Mittelpunkt von Angels Welt und vor einem Jahr war ganz allein sie in Lebensgefahr.""Das ist mir schon klar-"
"Deshalb sei ihr ein Bruder und stolz darauf, dass sie ihre Ängste überwindet. Du tust es ja anscheinend immer noch nicht."
Ich hörte Alec empört nach Luft schnappen. "Mom-"
"Ich will nichts mehr hören! Angel, mach dich fertig, in 10 Minuten gibt es Abendessen.", wandte sich Mom an mich. Ich nickte und ging an Alec vorbei nach oben."Ich fasse es nicht.", hörte ich Alec rufen.
"Was fasst du nicht?"
"Dass du sie...in Schutz nimmst!""Weißt du, was ich tue? Ich gebe ihr Freiheiten, die du ihr nie gegeben hast, aber selber immer hattest. Das ist das einzige, was ich tue.", zischte Mom.
Tief seufzend ging ich in mein Zimmer. Mein Handy lag auf dem Nachttisch und ich steckte es ans Ladegerät, während ich mir die Nachrichten durchlas.
Cara: morgen Party Mädels, nur wir drei!
Becca: ich bin sowas von ready!
Cara: Angel sollen wir dich morgen gegen acht abholen?Becca: lass dich bloß nicht von deinem Hornochsen von Bruder fahren!
Cara: Seit wann hast du denn verstanden, wer er ist? Ich dachte, er ist der schönste Junge, den du je gesehen hast?
Becca: Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.Cara: Ah ja.
Ich schmunzelte, während ich mir den Chatverlauf durchlas und antwortete, dass es okay wäre wenn sie mich um acht abholten. Insgeheim freute ich mich auf den Ball morgen. Es war die Ablenkung, die ich brauchte, um über Caleb hinwegzukommen und die Sache mit Zac und Dylan zu vergessen. Ich wollte nicht mehr wegen irgendwelchen Typen leiden.
Mein Leben vor ihnen war wundervoll. Ich war staatenweit Siegerin im Freiwasserschwimmen, hatte die zwei besten Freundinnen, die es gab und konnte mich über aus glücklich schätzen, dass ich dieses Leben hatte. Nach meinem Unfall lernte ich die Vergangenheit erst recht schätzen. Ich hatte zuvor keine Sorgen und mein Leben war wirklich nahezu perfekt.
Danach sank ich in ein Loch. Eine Tiefe, die mich umhüllte, mein Unfall hatte mir meine Leidenschaft zum Schwimmen gestohlen und somit einen Teil von mir. Einen Teil, der mir so unglaublich wichtig war, der so viel ausmachte.
Caleb hatte mir diesen Teil zurück gegeben. Überhaupt war Caleb die Person, die mir wieder gezeigt hat, wie wunderschön das Leben sein konnte. Natürlich hatten wir einiges durchgemacht. Der Streit mit seinem Onkel, die Auseinandersetzungen mit Alec, die Paparazzi bei unserem Treffen, aber er hatte mir immer das Gefühl gegeben, in Sicherheit zu sein. Immer. Ich fühlte mich nie in Gefahr, bei ihm.
Er war nicht nur die Person, die mir zeigte, dass man gegen seine Ängste ankämpfen konnte, sondern auch, dass alles möglich war. Bis zu diesem einen Treffen. Als er mich versetzt hatte. Und all die Augenblicke danach. Als er mich ansah, ich ihn ansah, auf dem Parkplatz vor der Schule. Als ich ihn vor Amber konfrontiert hatte.
Und als er mich vor Zac beschützt hatte. Als er der einzige war, der zur richtigen Zeit da war. Er war immer da gewesen. Zur richtigen Zeit. Bis auf dieses eine mal.Ich las mir meine anderen Nachrichten durch, während ich in Gedanken immer noch nicht ganz von ihm wegkam.
Dylan: Schade, dass du einfach so gegangen bist. Bitte, schreib mir. Oder lass uns reden.
Dylan: Ich will unsere Freundschaft nicht wegen einem dummen Fehler verlieren.
Das Problem war: es war kein dummer Fehler. Es war seine Entscheidung, in diesem einen Moment. Er hatte sich bewusst dazu entschieden, die Situation auszunutzen. Und ich war nicht so dumm, um noch mal auf so etwas hereinzufallen. Zac hatte mir einiges gelehrt, als wir uns im Skatepark getroffen hatten. Dass Typen zu allem fähig waren, egal in welcher Situation, egal wo, egal wann.
Alec: Wo bist du. Schreib mir, sobald du das liest.
Ich verdrehte die Augen. Er würde diese Sucht der Kontrolle niemals abschalten können. Er war nicht der Typ, der sich änderte, hatte schon immer etwas gegen Veränderungen jeglicher Art gehabt.
Da war noch eine Nachricht. Nur ein kleiner Satz. Etwa vor einer Stunde geschrieben. Zu der Zeit, in der ich nach einem Jahr das erste mal wieder im Meer schwimmen war. Es waren 4 Wörter, nicht mehr.
Caleb: Ich denke an uns.
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Ich weiß nicht warum, aber ich bin unglaublich stolz auf Angels Charakterentwicklung. Sie ist über die Wochen zu so einer starken Person geworden, woran die Ereignisse, die ihr widerfahren sind, nicht ganz unbeteiligt waren.
Letztendlich ist sie ob mit oder ohne Freund ein unglaublich bewundernswerter Mensch. Vielleicht braucht sie gar keinen Caleb, um glücklich zu sein? Und überhaupt, wer braucht schon einen Caleb? Solange man die coolsten Freunde - ob männlich oder weiblich-hat? :)
Schreibt mir gerne mal eure Meinung dazu in die Kommentare ⇢
Das nächste Kapitel kommt in einer halben Stunde,
xoxo

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Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!
RomanceCaleb Kingston. Er ist attraktiv, reich, hat Millionen von Fans und die Frauenwelt liegt ihm zu Füßen. Und doch will er seit 11 Monaten nur eine. Angelina Robertson. Sie ist an allem interessiert, nur nicht an reichen, verwöhnten Superstars. Doch d...