♢K a p i t e l 4 6♢

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Angelinas p.o.v.

"Angel, es ist viertel vor acht.", Mom berührte mich leicht am Arm. Sie beugte sich langsam zu mir. "Auf wen auch immer du wartest, er wird nicht kommen.", ich sah sie an, während ich angespannt an meinen Fingernägeln kaute. Das war so untypisch für ihn. Meistens kam er immer auf die Minute, um mich abzuholen.

"Hast du überhaupt geschlafen?", Mom sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Nicht viel. Vielleicht 5 Stunden. Immerhin hatten wir uns vor Stunden verabredet. Um den Sonnenaufgang anzusehen. Die war bereits seit Stunden am Himmel.

"Alec wartet unten. Ich würde mich beeilen, an deiner Stelle.", sie knuffte mich in die Seite.

Ich packte meine Sachen zusammen und sah ein letztes mal aus dem Fenster. Wir hatten das schönste Wochenende zusammen verbracht. Die Pizzeria in Los Angeles, New York mit ihm, eine ich hatte seine Mom kennengelernt, und seinen Bruder, Casey. Warum tauchte er jetzt plötzlich nicht auf? Traf er sich mit dieser Layla? In den letzten Tagen hatte ich mehr über ihn erfahren, als er mir je erzählt hatte. Und er hatte genügend Zeit gehabt, mir von sich zu erzählen. Womöglich gab es da noch einiges, das ich nicht über ihn wusste. Einiges, das er vor mir geheim hielt. Ich kannte ihn doch erst seit einem Monat. 

Gedankenverloren ging ich die Treppen runter. 
"Wird's bald?", ein Kissen landete unsanft in meinem Gesicht. Alec lag auf dem Sofa und sah mich grinsend an. Alec. Den gab's ja auch noch. Ihm musste ich auch noch alles erzählen. Es war eine Frage der Zeit, bis Bilder von meinem Gesicht im Internet erschienen.

Als er mich ansah, veränderte sich seine Miene schlagartig. "Alles okay?", ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln. "Hab nur schlecht geschlafen.

"Dann lasse ich dich besser nicht fahren.", er stand auf und legte kurz grob einen Arm um mich, wobei er mich bewusst unsanft nach unten drückte. 
"Du hättest mich sowieso nicht fahren lassen.", wir gingen aus dem Haus. 

Alec sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Stimmt!"

Augenverdrehend stieg ich ins Auto.  Die Fahrt dauerte nicht lange, aber lange genug, um mich dazu zu bringen, an ihn zu denken. Warum war ich enttäuscht? Er hatte es eben vergessen. War doch nichts dabei, oder? Er hatte es nur vergessen. Er hatte unser Treffen vergessen. Er hatte mich vergessen.

"Wenn du weiter so depri durch die Gegend schaust schick ich dich in Therapie.", Alec parkte ein. Wir stiegen aus und gingen auf seine Freunde zu. 

"Dann solltest du aber mitmachen.", verteidigte ich mich und wies damit auf seinen Beschützerinstinkt hin, der weit über dem durchschnittlichen "ich achte auf meine Schwester"-Instinkt lag. 

"Wieso? Ich für meinen Teil habe prächtig geschlafen!", er hielt sich gähnend die Hand vor den Mund. 

"Alec, was geht?", Tyler begrüßte ihn. "Lange nicht gesehen, was?", die beiden lachten über ihren eigenen Witz.

"Hey Angel.", Cole sah mich lächelnd an. Ich lächelte zurück. Trotz unserer Vergangenheit hatte er mich immer gut behandelt und war ein echter Freund für mich gewesen. Auch, wenn ich nicht das gleiche fühlte wie er, wünschte ich ihm nur das beste. Ich empfand einfach nichts für Cole. Nur für ihn. 

"Hey, hab gehört du schmeißt morgen ne Party.", sagte ich, während ich ihn umarmte.

"Ich würde mir ehrlich wünschen, du kommst vorbei. Hab sogar zusammen mit den Jungs Alec überreden können.", er errötete leicht, während er weiterredete. 

"Ich würde dir gerne auf der Party jemanden vorstellen.", er sah auf den Boden, während er das sagte. Überrascht sah ich ihn an.

"Cole! Sag bloß du hast eine Freundin!", sagte ich.

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt