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Viertes Flashback Kapitel!

3 Jahre zuvor, Calebs p.o.v.

"Los Caleb! Los!", hörte ich die anfeuernden Rufe meiner Mitschüler. Staffellauf war schon immer eine meiner Lieblingsdisziplinen gewesen und so ziemlich mein Hauptgrund, warum ich den Sportunterricht an der von meinem Onkel bezahlten Schnöselschule besuchte. Binnen weniger Sekunden überreichte mir mein Teammitglied die blaue Fahne und ich rannte um mein Leben. Meine Lauftechnik war nicht schlecht, tatsächlich war mein Körperbau ziemlich perfekt für Leichtathletik gemacht. Es machte mir Spaß, Erfolg zu haben, meine Ziele zu erreichen und Bestzeiten zu übertreffen. Aber das Rennen war nicht meine Passion. Meine Passion war das Schauspielen. 

Ich hatte bereits die Hälfte der Strecke geschafft und zwei gegnerische Teams überholt, als nur noch eine Fahne ein paar Schritte von mir entfernt war. Rot. Camerons Lieblingsfarbe. Und Cameron bekam immer, was er mochte.

Noch weniger als 300 Meter und ich hatte trotz des schlechten Starts meines Teams die Runde für uns entschieden. Ich hörte den schweren Atem Cameron's, als ich fast zeitgleich mit ihm um die Ecke bog. Das Geschrei im Hintergrund nahm ich gar nicht mehr auf. Ich sah nur noch die 280 Meter und das Ziel vor meinen Augen. 

Da nahm Cameron meine Existenz war. Wutentbrannt versuchte er, schneller zu rennen, doch ich hatte ihn fast überholt. Mit mattem Lächeln auf dem Gesicht näherte ich mich dem Ziel und meinen kreischenden Mitschülern, die auf den Sieger warteten. 

Da spürte ich einen unbeschreiblichen Schmerz in meiner Ferse. Es war, als würde mir jemand mit einer Axt in in meinen Fuß bohren. Ich schrie auf und stolperte, fiel auf die Knie. Meine Knie waren aufgeschürft, als ich mit meinen Händen Halt auf dem unbetonierten Boden suchte. Mit pochendem Herzen sah ich auf die klaffende Wunde, die sich in meinem Fuß ausbreitete. Da nahm ich ein winziges Detail war. Ein Schweizer Taschenmesser. Mein Onkel Calvin hatte immer eines dabei.

Mir wurde schwarz vor Augen, als ich Camerons Hand erkannte, die in Windeseile nach dem spitzen Messer griff. Mein Schuh verfärbte sich rot.

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Blinzelnd sah ich um mich. Ich lag auf einer Trage im Krankenzimmer. "Die Wunde wird nur noch desinfiziert, Mister Caleb. Danach würde ich Ihnen empfehlen, erstmal weder Sport zu machen, noch sich groß körperlich zu betätigen.", die Krankenschwester sah mich aufmunternd an. Ich lächelte sie dankend an, biss mir aber im nächsten Moment auf die Zunge, als sie mir die Wunde desinfizierte. 

"Wie konnte Ihnen das nur passieren?", sagte sie mit bemitleidendem Unterton. "So kurz vor Ihrem großen Filmdebüt, wie ich hörte.", sie sah mich neugierig an. "Sie haben es wohl wirklich nicht einfach, momentan.", ihr Gesichtsausdruck wechselte wieder zu Mitleid. "Wenn ich fragen darf, wie geht es Ihrem Vater nach dem großen Verlust an der Börse?", um mich herum drehte sich alles.

"Ihm geht es gut, danke der Nachfrage.", ich stand mürrisch auf, wollte nicht an das Verschwinden meines Vaters erinnert werden und bemühte mich deshalb um einen höflichen Unterton, während ich es sofort wieder bereute, aufgestanden zu sein.

"Aber Vorsicht, Mister Caleb! Nicht so hastig!"

"Sagen Sie mir, wurde er wenigstens dafür betraft?", fragte ich die Krankenschwester.

"Wer?", fragte sie verwirrt.

"Mein Cousin."

"Ach du liebe Güte, der arme Cameron. War völlig verzweifelt, als er mir das Taschenmesser zeigte. Dass Sie es aber auch offen in der Hosentasche hatten!", sagte sie.

"Wie bitte?"

"Na er hat uns erzählt, dass Ihnen das Messer aus der Tasche gefallen ist, so kurz vor dem Sieg. Der arme war völlig überfordert und hat sich mehrmals versprochen, als er es dem Sportlehrer überreichte. Man hat ihn nach Hause geschickt.", sagte sie, während sie aus dem Fenster sah. Ich konnte nicht fassen, was ich soeben gehört hatte und folgte ihrem Blick. Draußen war es bereits dunkel.

"Wie spät ist es?"

"Es ist halb 8, Caleb. Soll ich Ihren Vater anrufen, um sie abzuholen?"

"Passt schon, er hat momentan viel zu tun.", nuschelte ich und begab mich in Richtung Ausgang.

"Passen Sie auf sich auf!"

Ich stieg in den Bus und sah über die Landschaft, während wir uns New York City näherten. Niemand saß mehr im Bus, die Schule war seit mehreren Stunden aus.

Er hatte allen erzählt, ich hätte mich selber verletzt. Obwohl er es war, mit dem Taschenmesser von Onkel Calvin. Was war nur in ihn gefahren? Was hatte ich Cameron je getan, dass er mir die Spitze eines Taschenmessers in die Ferse bohrte? Warum hatte er es so auf mich abgesehen? Eine Träne kullerte über meine Wange. Warum wurde ich von meinen eigenen Familienmitgliedern verraten?

Erst Dad, nun Cameron..wer kam als nächstes...Mom? Casey?

Ich griff nach meinem Rucksack und stieg mit verweintem Gesicht aus dem Bus. Um Orientierung zu gewinnen, sah ich mich um. Times Square. Die Mitte NewYorks. Ein 15 Minuten Fußweg bis nach Hause. 

Während ich über die Straßen schlenderte, nahm ich leicht die Beleuchtung der hohen Gebäude mit ihren Anzeigen war.
"Bist du es?", hörte ich ein kleines Mädchen fragen, während sie mich antippte. Ich sah zu ihr, ihre Mutter hielt sie an der Hand. Verwundert sah ich sie an. 

"Wer?"

"Na der Junge da, auf dem Haus, der heißt doch Lucas!"

Ich folgte ihrem Blick und sah auf den riesigen Wolkenkratzer, der vor mir auf der anderen Straßenseite in die Höhe ragte. 

Eine riesige Headline stand über meinem Gesicht, welches riesengroß auf der Anzeige abgebildet war.

"South West - Ab dem 24.April im Kino!"

Wie gebannt sah ich auf das Gebäude. "Du bist überall!", hörte ich das kleine Mädchen kichernd. Auf diese Aussage hin drehte ich mich um und sah auf die anderen Gebäude. Überall schimmerte mein Gesicht und die Überschrift des Filmes, in welchem ich die Hauptrolle spielte. Überall sah ich mich. 

"Ich-wow."

"Du wirst jetzt ein Riesen-Star! Wie heißt du denn in echt, Lucas?"

"Caleb."

"Caleb! Und weiter?"

"Caleb Kingston."

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Habt ihr Lust auf eine Lesenacht zu Lockdown Zeiten? Jetzt hab ich ja definitiv genug Zeit ;) Lasst es mich gerne wissen <3

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt