♢K a p i t e l 5 6♢

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Kapitel 3: "Letzte Chance"

Songvorschlag:Jealous-Labrinth 

Calebs p.o.v.

Eine letzte Chance. Das war alles, was ich ihm gegeben hatte. Nach der Party, die damit geendet hatte, dass ich Angel wie ein verlorener Hundewelpe hinterher gesehen hatte. Ich hätte sie in meinen Armen halten können, sie hätte mir verzeihen können, hätte er es nicht vermasselt. Aber er hatte es vermasselt. Und zwar gründlich. Sie verdiente nach einem Jahr nichts mehr als die Wahrheit. Und dadurch, dass unser kleiner Engel Dylan nicht mal auf meine Nachrichten geantwortet hatte, würde ich ihn heute ein letztes mal konfrontieren, ob er ihr gestern alles gestanden hatte und wenn nicht, dann würde ich das tun.

Ich war es leid, in ihr verletztes Gesicht zu sehen. Ich konnte sehen, wie sie litt und das lief alles andere als spurlos an mir vorbei. Ich hatte die letzten paar Nächte so gut wie gar nicht geschlafen, nur an sie gedacht und daran, wie ich es womöglich verbockt hatte, indem ich sie versetzt habe. Ich habe mir sogar dieses kitschige All Of Me Lied angehört. 

"Ich liebe dieses Lied.", hörte ich sie plötzlich begeistert rufen. Angelina erhob sich neben mir, sie trug wieder ihre Klamotten und hielt mir die Hand hin, als sie stand.Ich schaute sie verwirrt an."Das hier ist eine Aufforderung, Mister Kingston.", half sie mir auf die Sprünge.In meinem Gehirn ratterten immer noch alle Rädchen. Eine Aufforderung zu was?"Eine Aufforderung zum Tanzen, du Witzbold!", sie lachte als sie meinen Blick sah.Ich liebe ihr Lachen.

Das Lied, das sie so gerne mochte. Ich hielt mich an allem fest, was sie je zu mir gesagt hatte, was wir zusammen erlebt hatten. Es war das einzige, was mich morgens dazu brachte, aufzustehen. 

Dylan hatte da etwas zerstört, nicht erst von dem Moment an, als er sich mir vorgestellt hatte und Angel mir seine Lügen präsentiert hatte, nein. Viel früher. Von dem Moment an, als er an den Strand gekommen sein musste, kurz nach mir, und sich als ihr Retter ausgegeben hatte. 

In den Monaten danach hatte ich viel darüber nachgedacht, ob ich nicht doch bei ihr hätte bleiben sollte. Doch ich gewann ein immer größeres Publikum für mich, meine Reichweite stieg stetig an, und ich wollte nicht, dass sie irgendwie in meine Karriere mit reingezogen wurde. Als das Mädchen, das ich gerettet hatte. Ich würde damit ihren Unfall für mich ausnutzen, für Schlagzeilen und Aufmerksamkeit und das wollte ich ihr auf keinen Fall antun. 

Bevor ich aus meinem Wagen stieg, sah ich mich noch ein letztes mal im Spiegel an. Atmete tief durch. Wenn sie die Wahrheit schon erfahren hatte, warum hatte sie mir dann gestern nicht auf meine Nachricht geantwortet? Irgendwas lief da nicht nach Plan. Irgendwas war passiert. Ich stieg aus. 

Als ich der Menge folgte und das Schulgebäude betrat, lagen einige Blicke auf mir. Handys wurden gezückt, ich ließ mich davon nicht beirren, war schon viel Schlimmeres gewöhnt. Meine einzige Mission heute war es, Angel zu sehen. Und zu wissen, dass sie die Wahrheit kannte. Das war der einzige Grund, warum ich hier war. Ich hasste Schulpartys. 

Zügig ging ich zur Turnhalle, den Gang entlang und sah mich nach Dylan um. Es dauerte nicht lange, bis ich ihn gefunden hatte, er kauerte in einer Ecke und sah stark danach aus, als wäre das Bier, das er in der Hand hielt, nicht sein erstes. 

"Hast du es ihr gesagt?", ich stellte mich vor ihn. Er sah mich traurig an. Ich seufzte wütend auf. Natürlich nicht. Die traurige Masche zog bei mir nicht.

"Dann werd ich es tun."

"Nein man, das kannst du nicht machen."

"Mein Entschluss steht fest."

"Hör mal, man. Das ist gestern ein bisschen aus dem Ruder gelaufen, unser Treffen.", stotterte er.

"Was hast du ihr getan?", fragte ich.

Mister Baywatch // ABGESCHLOSSEN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt