Angekommen fange ich an zu feiern. Mein Ruf ist sowieso schon ruiniert.
Ich sehe aus dem Augenwinkel wie sich irgendeine vollbusige Blondine an Alex ranschmeißt. Er lacht sie an. Na super. Hoffentlich komme ich heute nach Hause…
Ich weiß nicht warum, aber meine Stimmung ist im Eimer.
Ich bestelle mir einen Tequila und ex zwei andere hinterher.
Geht doch. Meine Stimmung wird besser. Ich schütte noch irgendein Mix in mich herein und werde dann von einem Gutaussehenden Typen angetanzt. Meine Füße glühen förmlich.
Ich ziehe ihn an mich und unsere Körper verschmelzen zu dem harten Beat der Musik.
Ich schmeiße mein Haar nach hinten und lasse einfach los.
Nach drei Liedern sind die Haare von meinem Gegenüber total verwuschelt und mein Körper fühlt sich total berauscht an.
Wir setzen uns und hauen noch zwei Tequila weg. Dann raunt er mir etwas zu:
"Mein Zimmer ist gleich über der Bar. Kommst du?"
Er zieht mich mit sich. Ich kann nicht nachdenken. Jede Faser in meinem Körper ist durcheinander. "Warte kurz. Ich muss nachdenken.", bringe ich heraus.
"Nachdenken? Erst machst du mich scharf und jetzt willst du mich alleine lassen?"
Er macht ein Handzeichen und zieht mich an sich. Es blitzt und da erst begreife ich, dass dieses Handzeichen nicht mir galt.
"Du Arschloch! Scheiße!" Paparazzi! Fuck! Das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen!
Mein Hirn ist leicht benebelt und der Boden ist glaub ich schief. Ich halte meine Hände vor meinen Kopf. Es blitzt wieder und wieder. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob das Blitzen nur in meinem Kopf ist oder ob der Paparazzi immer noch knipst. Probeweise lunse ich zwischen meinen Händen hervor und prompt verstärkt sich das Blitzen.
"Haut ab!", schimpfe ich und versuche an ihnen vorbeizugehen. Ich schwanke wegen diesem blöden, schiefen Boden. Bevor ich falle, fängt mich jedoch ein starker Arm auf und ich blicke in Alex' Gesicht. Er stützt mich und ich höre ihn auf die Paparazzi schimpfen.
"Ihr Dreckskerle! Habt ihr keine anderen Dinge zu tun, als Leben zu zerstören?!"
Er schleift mich mit sich und hilft mir, mich ins Auto zu setzen.
Dann beugt er sich über mich. Mir stockt der Atem. Sein Parfüm vernebelt meine Sinne.
Er lehnt sich wieder zurück und erst danach merkt mein dummes, vernebeltes Hirn, dass er mich angeschnallt hat. "Kotz mir bitte nicht auf meine Sitze.", merkt er nach einem Blick auf mich an. Na danke. Er setzt sich neben mich. "Alex?", sage ich und versuche möglichst unschuldig zu klingen. "Ja?" Er dreht sich zu mir. Ich spüre das Knistern zwischen uns. Das muss der Alkohol sein. Ich streiche ihm durch die Haare und blicke ihm in die Augen.
Ich möchte mich zurückhalten, ihn nur verwirren durch meinen Kuss. Doch die jenige, die verwirrt ist, als unsere Lippen sich treffen, bin eindeutig ich. Ich habe nicht damit gerechnet. Ich habe nicht damit gerechnet, was für ein berauschendes Gefühl es ist, mit ihm zu verschmelzen. Auch er stößt einen leisen, rauen Ton des Erstaunens aus und hat mich damit endgültig in seinem Bann. Seine Hände umfassen mein Gesicht und fahren dann tastend an meinem Körper entlang. Ich brenne. Ich dränge mich ihm entgegen, möchte so nah wie möglich bei ihm sein, da schiebt er mich zurück. Er atmet schwer, genau wie ich.
Obwohl ich ihn nur verwirren, ihn kränken wollte, bin nun ich die jenige, die gekränkt ist.
"Ich- Das... - Du.", stammelt er. Seine Fassungslosigkeit versetzt mir einen Kick.
"Es tut mir- aufrichtig - leid. Ich - Du bist betrunken und ich - mein Verhalten war nicht in Ordnung.", sagt er schließlich. Ist es wirklich nur wegen der Etikette oder hat sein Verhalten einen anderen Grund? Ich bin völlig verwirrt. Warum kümmert mich das überhaupt?
Ich schweige. Er fährt sich mit seinen Händen durch die Haare. Das seltsame Hochgefühl, das ich während des Kusses hatte, verfliegt und mir wird speiübel.
Alex räuspert sich. Ich bin immer noch stumm. Möchte nichts sagen, möchte keine weiteren Abweisungen hören. Ich lehne mich gegen den Sitz und schließe die Augen.
Stille herrscht und wird von dem Geräusch des startenden Autos durchbrochen.
Ich sehe die Dunkelheit an mir vorbeifliegen und schließe die Augen, weil mich erneut eine heftige Übelkeit überkommt.
Ich höre seine Atemzüge, sie sind etwas zu schnell.
"Alles - " er räuspert sich, " - alles in Ordnung?"
"Mir geht's gut.", entgegne ich so unfreundlich wie nur möglich. Er hat mich abgewiesen. Er hat mich abgewiesen. Er hat mich abgewiesen. In einem stetigen Rhythmus hämmert dieser Gedanke durch mich und versetzt mir Stiche.
Ich fühle mich elend. Schweigend fährt Alex ins Haus ein und hebt mich - nach einem kurzen Blick auf mich - hoch. Er trägt mich in mein Zimmer. Das ganze Geschaukel sorgt aber leider nur dafür, dass mir alles hochkommt. Mit vorgehaltener Hand stürze ich ins Bad, besitze die Geistesgegenwärtigkeit, die Tür abzuschließen und beuge mich über die Kloschüssel.
Das ist echt so erniedrigend.
"Melanie."
"Lass mich, geh - ", rufe ich erstickt und nun fließen doch die Tränen.
"Mel."
Ich spüle meinen Mund aus, wasche meine Make-up Reste aus meinem Gesicht und öffne dann die Tür.
Ich stolpere und er ist da und fängt mich auf. Beruhigend streichelt er mir über die Haare und
dann reicht er mir ein längliches Päckchen. Ich begreife erst nach kurzer Zeit, dass es ein Kaugummi ist. Dankbar nehme ich ihn an und schaue auf den Boden, ich habe seine Zurückweisung noch gut vor Augen. Ein intensiver Pfefferminzgeschmack breitet sich in meinem Mund auf und sorgt unerklärlicher Weise wieder dafür, dass mir übel wird.
Ich halte mir eine Hand vor den Mund und stolpere ins Bad. Als ich fertig bin, sinke ich auf dem Boden zusammen und lehne meine Wange auf die kühlen Fliesen im Bad.
"Mel." Als Antwort bringe ich nur ein Wimmern heraus. Ich hasse die Wirkung, die zu viel Alkohol auf meinen Körper ausübt. Selbst im Liegen merke ich wie sich alles dreht.
"So kannst du nicht liegen bleiben.", sagt er sanft. Als ich nicht antworte, hält er mich vorsichtig mit einer Hand unter meinen Armen und hebt mich mit der anderen unter meinen nackten Knien an. Meine Haut glüht von der Berührung seiner Finger.
Er trägt mich in mein Bett und flucht dann leise. "Hör zu. Ich - ich werde dir jetzt dein Kleid anziehen und dir was Frisches geben, okay? Dein Kleid ist voll mit Erbrochenem."
Ich schaffe es zu nicken und strecke meine Arme in die Höhe. Dann zittere ich von der Kälte überrascht. Er zieht mir ein langes T-Shirt über und ich kuschele mich hinein.
"Bleib bitte bei mir.", murmele ich und lehne mich an ihn, als er sich auf mein Bett setzt.
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Der Neue *abgeschlossen*
Teen Fiction[...]"Süß.", entgegnet er. "Sauer.", antworte ich. Er zieht eine Augenbraue hoch. Ich tue es ihm mühelos nach: "Ich dachte, wir gehen die Geschmacksrichtungen durch, um deine Konzentration zu schulen." Er mustert mich überheblich: "Weißt du, was mir...