Bei dem Kiosk angekommen, versuche ich Schadensbegrenzung zu betreiben.
Ich bin nur auf zwei Titelseiten! Soweit so gut. Aber auf zwei weiteren stehe ich klein in der Ecke als zweite Titelgeschichte. Aber das Foto würde meine Mutter doch bestimmt eh nicht erkennen! Ich beschließ nur die zwei Zeitschriften zu kaufen. Insgesamt kaufe ich 40 Exemplare. Das sind mehr als ich gedacht habe aber weniger als ich befürchtet habe.
Auf dem Weg zu Alex' Kiosk blättere ich eine der beiden Zeitschriften durch und betrachte die Fotos. Ich sehe eindeutig fertig aus. Genauer gesagt mache ich den Eindruck als würde ich mich gleich übergeben... Aber ein kleines Foto unten links versetzt mir einen gewaltigen Stich.
Mir wird schwindelig und meine Knie werden weich. Man sieht doch tatsächlich wie Alex mit dieser vollbusigen Blondine rummacht. Plötzlich fühle ich mich elend. So hätte ich ihn echt nicht eingeschätzt. Kaum eine halbe Stunde danach haben wir rumgemacht. Was für ein Arsch! Ich fröstele was sicher nur an dem Temperaturabstieg liegt.
Was ich mir selbst jedoch nicht eingestehen möchte ist, dass es weh tut. Tief in mir fühle ich wie etwas bricht.
Naja, ich hätte es vorher wissen müssen. Er ist eben doch nicht anders als die anderen.
„Auftrag erledigt?“, erklingt eine Stimme direkt hinter mir. Ich drehe mich ruckartig um und schrecke zurück, weil wenige Zentimeter von mir entfernt Alex steht.
„Klar.“, ich versuche normal zu klingen.
„Was ist los?“ Mist. Klang wohl doch nicht so normal.
„Also ich bin raus aus den Titelblätter, aber…“ – ich versuche leichtfertig zu klingen – „ … falls du dir Sorgen um deinen Ruf machen solltest, kauf dir eine Infact.“
Er blinzelt überrascht und nimmt mir ein Exemplar aus der Hand. Er blättert darin herum und seine Mundwinkel verziehen sich zu einem spöttischen Lächeln, als er meine Fotos sieht. Dann blickt er genauer hin und erstarrt. Seine wunderschönen bernsteinfarbenen Augen blicken mich unschlüssig an. „Ich wollte es nur mal erwähnen.“, sage ich, drehe mich um und stapfe nach Hause.
Den ganzen restlichen Abend spreche ich so wenig wie möglich mit Alex.
Ich weiß alleine an meinem Verhalten merkt er jetzt, wie sehr es mich stört aber ich kann mich nicht verhalten, als wäre alles normal.
Als ich abends in meinem Bett liege, versucht er mit mir zu reden: "Melanie?"
Ich ignoriere ihn und tue so als würde ich schlafen. Na, das können ja nur wunderbare nächste Wochen werden.
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Der Neue *abgeschlossen*
Teen Fiction[...]"Süß.", entgegnet er. "Sauer.", antworte ich. Er zieht eine Augenbraue hoch. Ich tue es ihm mühelos nach: "Ich dachte, wir gehen die Geschmacksrichtungen durch, um deine Konzentration zu schulen." Er mustert mich überheblich: "Weißt du, was mir...