Also stolziere ich ein paar Stunden später in einem dunkelgrünen Minikleid mit Cut Outs an den Seiten und einem spitzenbesetzen V-Ausschnitt an Alex' Seite zu Angels Party.
Angel, was ist das überhaupt für ein Name?!
Man hört das Gröhlen schon von Weitem. Knutschende Pärchen und kotzende Leute säumen den Weg, alles untermalt vom dröhnenden Bass der Musik.
Ich kichere: "Willkommen in der Highschool!"
Meine Highheels klackern, als ich in Alex eingehackt, die Türschwelle passiere.
Gut gelaunt laufe ich rein aber erstarre, als ich die Blicke sehe. Jene flüchtigen Blicke, die sich dann direkt zu deren Nachbarn wenden und arrogant grinsend die Augenbrauen heben.
Jene etwas präsenteren Blicke, die einen von oben bis unten mustern und dann spöttisch lächeln.
Und jene durchdringenden Blicke, die einen mit offensichtlichem Abscheu und Hass anfunkeln.
Ich schlucke, hebe mein Kinn und ersetze mein Lächeln durch einen Ich-bin-besser-als-alle-anderen-Blick mit einer gehobenen Augenbraue.
Ich sehe Angel förmlich an wie ihr Gehirn rattert: einerseits möchte sie Alex begrüßen, andererseits möchte sie eine Begegnung mit mir vermeiden.
Ihr Trieb siegt und sie kommt angetänzelt. Neidvoll muss ich gestehen, dass ihr Kleid perfekt sitzt und auch ihr Haar glänzt, als sie es über die Schulter wirft.
"Heey", säuselt sie und haucht Alex zur Begrüßung zwei Küsschen auf die Wangen.
Mich ignoriert sie geflissentlich. Natürlich. "Tanzt du mit mir?", fragt sie Alex. Woow.. Das ging ja ohne zu fackeln. Ich mustere sie von oben bis unten. Alex sieht zu mir. Was? Erwartet er etwa von mir..?
Ich nicke mit dem Kinn nach vorne und bedeute ihm, zu gehen.
Er geht und sieht sich noch einmal nach mir um, während sein Blick sich verfinstert. Ich spüre eine Hand um meine Taille und sehe Nick neben mir.
"Du hast mir grade noch gefehlt!", stöhne ich und laufe rüber zur Bar.
"Ich brauch jetzt erstmal nen Drink!"
"Kein Ding, ich misch dir einen!", meint Nick augenzwinkernd und reicht mir zwei Minuten später ein großes Glas. Ich schnuppere misstrauisch und nehme vorsichtig einen Schluck.
Ich schmecke zwar den eindeutigen Geschmack des Alkohols aber dennoch schmeckt es... richtig gut!!!
"... passabel", antworte ich schulterzuckend und nehme noch einen großen Schluck.
Noch einen - zwei - drei, als ich zu Alex und Angel gucke. A & A. Lustig. Ich kichere. Erneut spüre ich Nicks Arm um mich und nehme noch einen Schluck.
Alex kommt auf uns zu.
"Rick. Entschuldige uns kurz!", sagt er und zerrt mich von Nick weg. Er läuft so schnell, dass ich stolpere.
"Waahaas ist?", frage ich minimal lallend.
"Komm, wir tanzen erstmal.", sagt Alex verschlossen. Ich tanze mit ihm. Aber nicht wie auf der Party, sondern keusch, meinen Kopf an seine Schulter gelehnt. Langsam merke ich wie ich wegdöse.
"Melanie?", sanft rüttelt mich eine Hand wach.
"Waas?"
"Komm wir legen dich kurz mal hin."
Ich kichere: "Nuuur, wenn du diich zu mir legst!" Benommen registriere ich, dass ich eine Art Treppe hochgeführt werde. Ich schwanke heftig und sacke kurz zusammen. Er hebt mich unsanft hoch: "Komm! Nicht liegen bleiben!"
"Aber ist sooo bequeem!", beschwere ich mich lautstark.
Irgendwann sind wir in einem Zimmer und ich werde auf einem Bett niedergelassen. Bett.. Das weckt einen Reflex in mir. Ich möchte den Reißverschluss meines Kleids hinten aufmachen, kriege es in meinem betrunkenen Zustand aber nicht hin, mühsam stehe ich auf.
"Kannns' su mir helfeen? Reißverschlussss auf!"
Er runzelt die Stirn: "Wieso?!"
"Wischtich!", nuschle ich.
Er stöhnt auf und tritt hinter mich.
Flink zieht er den Reißverschluss auf.
Ich strampel das Kleid herunter und will mich eigentlich - nun ohne das unbequeme Kleid hinlegen - aber merke, dass Alex noch hinter mir steht. Ich spüre seinen Atem auf meinem Nacken und drehe mich um.
Da befällt mich ein kurzer, flüchtiger Moment der Vollkommenen Klarheit.
Alex' Pupillen sind geweitet und er starrt mich an, dann blinzelt er heftig und schaut weg. Scham überkommt mich und ich versuche schnell, mir die Bettdecke überzuziehen. Der Alkohol wirkt aber doch und ich schlage hart auf dem Boden auf. Natürlich ist er wieder da! Er ist ja immer da, der allgütige Herrscher... Das nervt echt!
"Fass mich nicht an!", fauche ich und krieche aufs Bett.
"Entschuldige - ich - "
"Bin ich etwa soooo abstoßeend für dich?!", unterbreche ich ihn niedergeschlagen. Etwas kratzt an meinem Bewusstsein, aber der Alkohol hemmt meine Denkkompetenz.
Verdammt seist du, besoffenes Ich.
"Denkst du wirklich - ich - also - "
Ich höre ihm nicht mehr zu, ich schlafe ein.
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Der Neue *abgeschlossen*
Teen Fiction[...]"Süß.", entgegnet er. "Sauer.", antworte ich. Er zieht eine Augenbraue hoch. Ich tue es ihm mühelos nach: "Ich dachte, wir gehen die Geschmacksrichtungen durch, um deine Konzentration zu schulen." Er mustert mich überheblich: "Weißt du, was mir...