•Kapitel 6•

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|• Connor •|

Es war mittlerweile schon ziemlich spät geworden und die meisten machten sich wieder auf den Weg zurück ins Internat.

,,Hast du Lucy gesehen ?" Liams Blick streifte durch die Gegend und blieb dann wieder an mir hängen.
Jetzt wo er es erwähnte fiel mir es auch auf.
,,War sie nicht gerade eben noch bei uns ?"

,,Wer war eben noch bei euch ?" Lucy kam grinsend aus der Dunkelheit und stemmte die Hände in die Hüften.

,,Wo warst du ?" Liam musterte sie prüfend und hob dabei eine Augenbraue.

,,Habe Connys One-Night-Stand mitten auf einer Lichtung gefunden." Ihr Blick wanderte zu mir und für einen kurzen Augenblick konnte ich sowas wie Wut in ihren Augen aufblitzen sehen.

Sie hatte es mir immer noch nicht verziehen, was ich mit Madison gemachte hatte. Allgemein war und ist sie gegen meine Frauengeschichten, die ich am laufen hatte.

,,Jetzt hör endlich auf mir immer solche Vorwürfe zu machen." Seufzte ich schwer und setzte mich in Bewegung.

,,Du solltest wenigstens mit ihr reden Connor..."

,,Lucy hat recht. Du bist Madison wenigstens eine Entschuldigung schuldig." Mischte sich Liam noch mit ein, was meine Laune nicht gerade besser machte.

,,Leute, ich bin ihr keinerlei Rechenschaft schuldig, verstanden ? Der Deal war eine Nacht und Punkt. Keine Gefühle - nichts."

Warum verstanden sie es einfach nicht ? Ich hatte mein Leben und sie ihres.
Sie sind zwar meine besten Freunde, wie Geschwister, aber manchmal gingen sie echt zu weit. Lucy und Liam mischten sich dauernd in etwas ein, was nicht ihre Angelegenheit war und das nervte.

Dem Weg zurück zum Internat war die Luft zwischen uns ziemlich dick und keiner sagte mehr irgendwas. Ich war ja eigentlich auch nicht ganz unschuldig, aber ich hatte absolut keine Nerven mehr, dass heute noch irgendwie grade zu biegen.

Als ich zurück im Zimmer war, wurde ich bereits von einem gereizten Tyler erwartet. Er saß auf seinem Bett und wippte ungeduldig mit seinem rechten Bein und stoppte dann, als er mich sah.

Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl, als sich unsere Augen trafen und mein Gefühl trübte mich nicht.

Wie ein Blitz stand er auf, stürmte auf mich zu, packte mich am Kragen und drückte mich gegen die Tür, die ich beim reinkommen geschlossen hatte.

,,Das ist alles deine Schuld !" er klang wütend, sehr wütend und ich hatte absolut keine Ahnung wieso.
Warum ist jeder im Moment angepisst wegen mir ?

,,Was soll meine Schuld sein ?" Ich hob verständnislos eine Augenbraue und wartete endlich auf eine Erklärung, die ich aber nicht bekam.
Stattdessen drückte er mich noch mehr gegen die Tür und sah mich mit gefährlichen Augen an.

,,Jetzt tu nicht so, als wüsstest du nicht was ich meine !" zischte er und fletschte die Zähne.

Wird der hier jetzt zum Raubtier, oder was ?

,,Jetzt hör mal zu." Ich umschloss mit meiner linken Hand seinen Arm, der mich am Kragen hielt und sah ihm tief in die Augen. ,,Ich hab keine Ahnung was dein Problem ist, aber wenn du mich nicht auf der Stelle los lässt, mach ich dich fertig."

Dieser Kerl ging mir so gewaltig auf dem Sack, das ich echt kurz davor war ihn zu verprügeln. Anderseits würden wir dann vom Internat fliegen, aber was soll's ?
Dann müsste ich diesen bastard nicht mehr sehen.

Tyler schien in einem kurzen Moment seinen Griff zu lockern, verfestigte ihn dann aber wieder sofort.
,,Hör auf mich zu verarschen !" bevor Tyler ausholen konnte und uns somit beide von dem Internat befördern konnte, riss ich seinen Arm von mir und drängte ihn rückwärts zu meinem Bett, wo wir dann beide drauf landeten.

Da er nicht aufhörte unter mir zu zappeln, packte ich ihn mit beiden Händen an den Armen und drückte diese ins Bett, während ich mein ganzes Gewicht auf ihn legte.
Der Typ soll sich endlich beruhigen.

,,Lass mich los !" Mit aller Kraft versucht er sich von mir zu befreien, jedoch vergeblichts. Wenn der so weiter macht, bekommt der gleich nh Herzattacke.

,,Jetzt beruhig dich mal endlich !" schrie ich ihn an und Tyler's Bewegungen stoppten.

Er sah mich einfach nur aus verzweifelten und Wut gefüllten Augen an, während er schwer atmend unter mir lag.

Ich hatte absolut keinen Plan, warum er so aus tickte, aber es konnte dafür nur einen Grund geben, der mir jetzt so in den Sinn kam.

,,Ist es wegen deiner Schwester ?" Ich hob eine Augenbraue und sein Gesicht verfinstere sich.

Ins Schwarze getroffen.

,,Jetzt hör mal zu." ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und fing an zu seufzen.
,,Was ich gemacht habe war nicht richtig, keineswegs. Aber warum siehst du endlich nicht mal der Realität ins Augen und erkennst, dass zu so einer Geschichte immer zwei gehören ?"

Abwartend hob ich eine Augenbraue und wartete darauf, dass Tyler irgendwas sagte, doch da kam nichts. Er drehte einfach seinen Kopf weg und verzog genervt das Gesicht. Ich konnte genau sehen, dass er wusste, das ich recht hatte und er absolut nichts dagegen sagen konnte.

Da er jedenfalls keine Anstalten mehr machte, mich zu schlagen oder sonstiges, ließ ich langsam meinen Griff locker und entfernte mich von ihm.

Doch leider hatte ich mich da zu früh gefreut, denn kaum war ich von ihm runtergegangen, packte er mich am Hemd und drückte mich jetzt runter.

,,Wenn du sie noch einmal anfasst, mach ich dich fertig."

Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt