•Kapitel 21•

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|•Madison•|

,,Ich versteh das doch eh nicht!" genervt von meinen Mathe Hausaufgaben klatschte ich mein Mathebuch zu und lehnte mich ausgelaugt in meinem Stuhl nach hinten. Mathe war echt das schlimmste wach auf diesem Planeten und leider würde es mich noch bis zu meinem Abschluss verfolgen.

,,Einen Versuch noch..." murmelte ich vor mich hin und wollte mir selber damit irgendwie etwas mit zusprechen, was aber nicht wirklich klappte. Kaum war ich bei der nächsten Seite, schaltete sich mein Hirn wieder komplett von alleine aus. Danke. Wo bist du, wenn man dich mal braucht ?

Da es eh weiter keinen Sinn machte meinen Kopf wegen dieser Aufgabe zu zerbrechen, schloss ich das Buch wieder und legte es zurück in das schubladenfach. Mit einem Satz stand ich auf und schmiss mich auf mein weiches Bett. Zum Glück war ich im Moment alleine, denn meine Mitbewohnerin Charlie war gerade beim Sport. Sie ist zwar ruhig und spricht kaum, aber wenn sie mal spricht hört sie nicht mehr auf.

Schwer seufzend vergrub ich meinen Kopf in mein Kissen und lauschte der Stille im Raum. Doch diese Stille hielt nicht lange an, als ich plötzlich hörte, wie die Tür aufgeschlagen wurde.

Erschrocken sprang ich auf und sah rüber zum Zimmer Eingang, wo ein wutbrausender Tyler stand. Meine Augenbrauen gingen in die höhe und seine verengten sich. Er war sauer. Doch warum ?

,,Wie konntest du mir sowas verschweigen, Mad ?!" wütend kam er auf mich zu und ich erhob mich langsam aus dem Bett. Wovon sprach der bitte ?

,,Ty, wovon redest du bitte ?" meine Stimme klang genervt, denn wahrscheinlich gab er mir wieder die Schuld für irgendwas, obwohl ich eigentlich die ganze Zeit in meinem Zimmer war.

,,Verkauf mich nicht für dumm !" er wurde lauter und mein Körper zuckte zusammen. Das war das erste mal dass er so die Stimme gegen mich erhob und um ehrlich zu sein, machte es mir Angst.

,,Ty..." ruhig ging ich ein paar Schritte auf ihn zu. Als ich tiefer in seine Augen schaute, sah ich direkt in seine Seele. Er spiegelte Wut und Ekel in seinen Augen wieder. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das es nicht mir galt.

,,Warum zur Hölle muss ich sowas von Lucy erfahren ?" seine Stimme war zwar nicht mehr so laut wie am Anfang, da gemerkt hatte, dass ich Angst bekam, dennoch sprach er nicht gerade in einem leisen Ton. Es könnte nur noch Sekunden dauern, bis ein Lehrer ihn hörte.

,,Was musstest du von Lu-" weiterkam ich nicht, weil Tyler mir direkt das Wort Abschnitt.

,,Das Caleb dich vergewaltigen wollte ?!" seine Augen Schokoladen Brauen Augen färbten sich beinahe schwarz, als er den Namen Caleb aussprach und ihn mir zog sich alles einfach zusammen.

Ich fühlte mich elendig und verraten. Wie konnte sie nur ? Obwohl sie es mir versprochen hatte, hat sie es ihm erzählt. Vor allem haben die beiden nie etwas miteinander zutun gehabt, also warum jetzt ?

Zum ersten Mal habe ich gedacht etwas wie eine "Freundin" zu haben. Naja, kennen tun wir uns ja nicht wirklich, aber ihr konnte ich mich in gewissen Dingen anvertrauen. Aber wie jedes Mal bekam ich es wieder nur in die fresse und das war auch der Grund, warum ich lieber als Einzelgängerin lebte. Klar hatte ich die ein oder anderen Schulkameradeninnen, aber den vertraute ich mich nicht mehr an, als nötig.

,,Und was willst du jetzt machen ? Es ist passiert bzw. es wäre fast passiert !" ich fuchtelte mit den Händen um mehr und fing an nervös auf der Stelle zu tippeln.

,,Ich hätte diesem bastard viel früher eine verpasst !" presste er hervor und seine Hände ballte sich zu Fäusten. Er hat was ?!

,,Das ist nicht dein Ernst..." fassungslos sah ich ihn an und noch nie in meinem Leben hatte ich so einen Hass auf meinen Bruder wie jetzt. Er hatte sich in mein Leben eingemischt- schon wieder- er  behandelt mich wie ein kleines Kind-schon wieder-und schon wieder spielt er den großen Beschützer und riskiert damit auch noch den Verweis vom Internat.
,,Wann wirst du endlich aufhören dich in mein Leben einzumischen ?!" verzweifelt hielt ich mir den Kopf und fing leicht anzulachen. Aber nicht, weil ich die Situation komisch fand, sondern der Versuch nicht gleich komplett auszurasten gerade am scheitern war.

,,Du bist meine kleine Schwester und so lange du nicht erwachsen bist, werde ich mich in dein Leben einmischen ! Besonders wenn es um das Thema Jungs geht !"

Wusste er eigentlich, was er da gerade sagte ? Er versucht mich vor Dingen zu beschützen, vor denen er mich nicht beschützen kann. Jeder muss seine Erfahrungen machen und er versucht mir diese zunehmen, indem er mich von ihnen fern hält.
,,Geh jetzt..." mein Blick wanderte zum Boden und ich hörte Schritte, die auf mich zu kamen.

,,Mad ich-"

,,Verschwinde Tyler !" Ich riss den Kopf hoch und schrie ihn diesem Satz wortwörtlich ins Gesicht. Kalte Tränen liefen meine Wange runter und Tyler's Blick wurde weich. Er wusste genau, dass es das beste war, wenn er jetzt geht und das tat er auch.

Ich will einfach nur noch alleine sein

Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt