|•Liam•|
,,Ich krieg noch die Krise mit diesen scheiß Formeln!" beschwerte ich mich und ließ den Stift auf den Boden donnern. Mein Gesicht vergrub ich in meinen Händen und seufzte verzweifelt auf.
,,Jetzt hab dich nicht so..." versuchte mich eine sanfte Stimme zu beruhigen. Mein Blick wanderte zu meiner linken, wo mein Mitbewohner Alec genüsslich seinen Pudding löffelte.
,,Du bist mal schön ruhig du Mathegenie..." zischte ich und drehte mich wieder zu meinen Matheaufgaben.
Alec war eigentlich ein ziemlich angenehmer Zeitgenosse und hielt sich eher im Hintergrund. Also wenn man es so sah, waren wir beide uns ziemlich ähnlich. Außer, dass er ein Ass in Mathe war und ich der schwarze Peter.
Aber obwohl wir uns gut verstanden, hatten wir außerhalb unserer vier Wände keinen wirklichen Kontakt. Man grüßte sich oder tratschte über Schulkram, aber privat machten wir nie etwas. Das lag zum einen daran, dass er, obwohl man es ihm nicht ansah, ein totaler Drogenjunkie war und immer mit solchen angsteinflößenden Typen abhing. Er nimmt es mir nicht übel, dass ich deswegen so abweisend bin, da er es selber gut verstehen kann.
,,Ich geb's auf." Mit einem wimpernschlag klappte ich mein Heft zu und warf es links runter in meine Tasche und widmete mich dann meinen Englischhausaufgaben. Das konnte ich zumindest.
,,Du bist echt ein Pessimist..." lachte der schwarzhaarige und sah mich amüsiert an. Er kassierte nur einen scharfen Blick von mir und fing dann an, den englischen Text zu übersetzen.,,Musst du nicht auch irgendwas machen ?" stellte ich ihm genervt die Frage, wandte meinen Blick aber nicht von meinem Blatt ab. Es herrschte eine kurze Stille, als würde er überlegen.
,,Neee..." erwiderte er nur und ließ sich in sein Bett plumpsen, auf dem er gerade noch gesessen hatte.
,,Ich muss nachher noch ein paar Geschäfte erledigen." Fügte er noch hinzu und ließ mich dadurch verständnislos seufzen.
,,Warum machst du das eigentlich ?" ich setzte meinen Stift ab und drehte mich zu ihm um. Mit ernster Miene musterte ich ihn und er gab nur einen desinteressierten Ton von sich. Manchmal wurde ich echt nicht schlau aus diesem Jungen. Er war keineswegs dumm, sogar im Gegenteil. Alec war unteranderem einer der besten Schüler in seinem Jahrgang. Das einzige was störte, waren seine Drogengeschäfte. So wie ich das mitbekommen hatte war er keineswegs abhängig, sondern verkaufte sie nur an irgendwelche Schüler unseres Internats. Woher das Zeug bekam, war mir bis heute ein Rätsel.
,,Mir geht's nicht mal wirklich um die Drogen... stell es dir einfach als eine Art..."Er setzte eine kurze Pause ein um sich aufzurichten, damit er mir in die Augen schauen konnte.
,,...Nebenjob vor."Meine Augenbrauen gingen in die Höhe und mein Gesichtsausdruck wurde mit jeder Sekunde verständnisloser.
,,Klar, da Drogen auch zum alltäglichen normalen Geschäft gehören." Mit einem deutlich zuhörenden sarkastisch Ton drehte ich mich wieder von ihm weg und machte mich wieder an meine Englischhausaufgaben dran. Ich konnte noch ein leichtes lachen von Alec hören, bis er sich dann kurzdarauf aus seinem Bett erhob.
,,Ich bin dann mal weg. Wir sehen uns." Mit einem klopfen auf meine rechte Schulter und ging zur Zimmertür. Da mir das allbekannte Tür-zu-Geräusch nicht durch die Ohren dröhnte, sah ich zur Zimmertür, wo ich Alecs Rücken und das Gesicht einer mir bekannten Person sah.
,,Carter ?" verwirrt sah ich zu ihm und sein Blick traf meinen. Er schenkte mir nur einen kurzen Blick bis er sich wieder an Alec wandte. Plötzlich schien sich die Atmosphäre schlagartig zu verändern. Sie war erdrückend und auf irgendeine Art und Weise machte sie mir Angst. Mein Blut schien in meinen Adern zu gefrieren.
Doch die Atmosphäre änderte sich auch wieder genauso schnell, als Alec sich zu mir umdrehte und mir ein kurzes lächeln schenkte.
,,Wir sehen uns." Er lief ein Carter vorbei nach draußen und gab nur ein kurzes ,,auf Wiedersehen Carter" von sich.Carter sah Alec noch kurz hinterher, bis er dann ins Zimmer eintrat und die Tür hinter sich schloss.
,,Was zur Hölle war das ?" mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ich Carter der wie immer in seiner Standardpose vor mir stand. Dieser entspannte Gesichtsausdruck ging mir langsam echt auf die Nerven. Wie konnte man immer so schauen, als wäre die ganze Welt in Ordnung?,,Ich hab keine Ahnung was du meinst." Mit einem Schulterzucken trat er mehr in den Raum ein und ließ sich dann auf mein Bett nieder. Sein Blick streifte durch den Raum und blieb dann wieder an mir hängen.
,,Was machst du hier ?" ich drehte mich mit meinem Drehstuhl in seine Richtung und verschränkte die Arme. Abwartend sah ich ihn an und bekam nur ein schulterzucken zur Antwort.
,,Wenn du nichts zu sagen hast, dann ist da die Tür." Mit meinem Zeigefinger deutete ich auf die geschlossene Zimmertür und wandte mich dann wieder meinem Schreibtisch zu. Es herrschte eine lange Stille und Carter machte nicht mal Anstalten den Raum überhaupt zu verlassen.
,,Ich hab gesagt du sollst-" ich drehte mich um und kam zum Stocken, als Carter nur wenige Zentimeter vor mir stand. Wie lange stand er bitte hinter mir?
,,Ich wollte mich bedanken." Gab er von sich und sah mich mit seinen grün leuchtenden Augen an. Ein Meer aus Gras sah direkt in meine und sofort war irgendwie meine gereizte Art gegenüber von ihm verflogen. Mit schiefgelegten Kopf musterte ich ihn und löste meine verschränkten Arme.
,,Wofür ?"
,,Für deine Hilfe letztens." Ein Lächeln umspielte seine Lippen und ließ mein Herz schneller schlagen. Sofort zuckte ich zusammen und krallte meine Finger in mein Shirt. Mein Blick war zu Boden gesenkt und ich wagte es nicht nochmal nach oben zu Blicken. Immer weiter hämmerte mein Herz gegen meine Brust und ich betete einfach nur, dass Carter dieses nicht hörte.
,,Liam ?" Carters raue Stimme holte mich aus meiner Starre raus und ließ meinen Blick nach oben schnellen. Langsam platzierte er seine Hände links und rechts auf die Armlehnen des Stuhls und beugte sich leicht nach vorne. Mit jedem Zentimeter den er mir näher kam, wurde das klopfen in meiner Brust schneller.
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Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]
Novela JuvenilConnor der gut aussehende Quarterback und Tyler der arrogante Mannschaftskapitän sind wie Tag und Nacht - total unterschiedlich und trotzdem kann das eine ohne den anderen nicht existieren. Dennoch herrscht ein ewiger Kampf zwischen den beiden und...