•Kapitel 38•

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|•Tyler•|

Warum? Warum zur Hölle ist er hier?

Den letzten Menschen auf dieser Welt den ich jetzt sehen möchte, steht direkt vor mir.

,,Lass mich bloß in Ruhe..." erschöpft und völlig außer Atem drehte ich mich langsam von ihm weg und wollte gerade wieder losrennen, als er mich wieder am Arm packte und mich zu ihm zog.
,,Was zur Hölle ist bloß los mit dir ?!" verständnislos sah er mich an und wartete auf eine Antwort.

Das gleiche könnte ich ihn auch fragen. Er ist derjenige der hier einfach auftaucht, obwohl er keinerlei Grund dazu hat. Er vögelt wieder jedes Mädchen, das ihm über den Weg läuft und er ist es der mich verdammt nochmal so scheiße fühlen lässt!

,,Was mit mir los ist ?" wiederholte ich seine hoffentlich rhetorische Frage und sah ihn dabei ernst an. Sein Gesicht war durch seine durchnässten Haare teils verdeckt, weswegen ich seine Reaktionen kaum deuten konnte.

,,Wie oft willst du es eigentlich noch von mir hören ?" ich stemmte lachend die Hände in die Hüften und sah dann kurz runter auf den Boden, bis mein Blick wieder nach oben ging.
,,Es kotzt mich einfach an, dass du mir jedes Mal ausweichst... was ist daran so schlimm mir den wirklichen Grund zu sagen ?" abwartend sah ich ihn an und konnte genau sehen, wie er seinen Körper anspannte. Denn durch sein nasses Shirt konnte man jede Kontur seiner Muskeln erkennen.

,,Du willst es also unbedingt wissen ?" er kam ein paar Schritte auf mich zu und blieb nur noch einen Schritt vor mir stehen. Sein heißer Atem prallte gegen mein Gesicht und sein vertrauter Duft stieg mir in die Nase. Für einen kurzen Augenblick schien ich nur noch seinen unruhigen Atem und meinen lauten Herzschlag zu hören.

,,Wenn du mich danach hasst, ist das dein Verschulden,  nicht meins..." bevor ich noch irgendwas erwidern konnte, packte Connor mich am Kragen, zog mich zu sich und dann spürte ich nur noch den leichten Druck seiner Lippen auf meinen.

Doch bevor ich überhaupt die Chance hatte den Kuss zu erwidern, ließ Connor von mir ab und sah mich nur stumm an. Langsam tropfte ihm der Regen ins Gesicht, der seinen Weg über seine Haut bahnte.
,,Jetzt weißt du es..." mit einem traurigem Lächeln im Gesicht sah er mich ein letztes Mal an und kehrte mir dann den Rücken zu.

Wie auf Knopfdruck nahm ich alles um mich herum wieder war. Den Wind, das rasseln des Regens und mein Herzschlag, der lauter wie trommeln war.

Wollte ich ihn einfach so gehen lassen? Nein – ich habe nicht umsonst diese ganze Scheiße mitgemacht, damit wir hinterher an diesem Punkt enden. Mit einem bestimmten Schnauben setzte ich mich in Bewegung und holte die letzten paar Meter auf, die uns voneinander trennten.

Er schien mich nicht zu bemerken, also legte ich meine Hand auf seine Schulter, zog ihn zu mir, legte meine andere Hand in seinen Nacken und presste meine Lippen auf seine.

Für einen kurzen Augenblick erwiderte er den Kuss, stemmte mich dann aber direkt von ihm weg.
,,Was treibst du da ?" er sah mich an, als hätte ich in diesem Moment etwas verbotenes getan. Ich meine – hallo?
,,Du hast mich doch zuerst geküsst ?" verwirrt legte ich den Kopf schief und Connor schaute betrübt zu Boden.
,,Ich hatte auch einen Grund..." sein Blick wanderte langsam wieder nach oben und strich sich dabei seine nassen Haare aus dem Gesicht.
Spöttisch lachte ich auf und sah Connor dann ernst ins Gesicht. War das gerade sein Ernst? Er darf einen Grund haben, aber ich nicht?
,,Ach... und ich hatte keinen ?" verständnislos stemmte ich die Hände in die Hüften und sah ihn abwartend an – doch da kam nichts. Er strich sich mit der Hand über sein nasses Gesicht und sah dann ratlos nach oben.
,,Das hätte nie passieren dürfen." Ehe ich mich versah, kehrte mir Connor den Rücken zu und ließ mich einfach im Regen stehen.
,,Du willst dich jetzt einfach so verpissen ?!" rief ich ihm durch den Regen entgegen und ging ein paar Schritte in seine Richtung. Er blieb einfach nur wortlos stehen, sagte nichts.
,,Du weißt ganz genau, was der zu bedeuten hatte!" fügte ich noch hinzu, aber wieder keine Reaktion von ihm. Stattdessen setzte er sich wieder in Bewegung und ließ mich entgültig im kalten Regen stehen.

Hilflos sah ich nach oben und ließ die kleinen Regentropfen direkt auf mein Gesicht fallen. Ich hätte jeden Grund gehabt sauer auf ihn zu sein, ihn anzuschreien, ihm Vorwürfe zu machen...
Stattdessen spüre ich nichts weiter als Enttäuschung. Aber nicht enttäuscht wegen ihm – sondern wegen mir.

Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt