•Kapitel 36•

5.9K 287 9
                                    

|•Tyler•|

Nachdem ich die Abstellkammer verließ rannte ich direkt schnurstracks zum Unterricht, weil das der einzige Ort war, wo ich Connor nicht über dem Weg laufen würde.

Ich war echt der größte Vollidiot auf dem Planeten. Das mir das einmal rausgerutscht ist war verzeihlich, aber ein zweites Mal? Jetzt konnte ich mich endgültig aus dem Fenster schmeißen.

Ich klang schon fast wie eine eifersüchtige Ehefrau, obwohl nicht mal einen Grund dazu hatte. Mich kotzte es einfach an, dass Connor jetzt urplötzlich wieder jede nächst beste Tussi knallte. Noch dazu kommt, dass er mir durchgehend ausweicht. An dem Tag auf der Party habe ich ihm meine ganze Lebensgeschichte erzählt und er will mir nicht mal den ganzen Grund erzählen warum er aufs Internat geschickt wurde?

Währendem Unterricht war ich die ganze Zeit mit meinem Kopf woanders, was meine Lehrerin ja mal so gar nicht cool fand. Das sie mir gerade eine Predigt hielt blendete ich einfach aus. Ich wollte einfach zurück ins Zimmer und mich auf mein Bett schmeißen, obwohl ich wusste, dass Connor dort ebenfalls sein würde. Doch sowie ich ihn kannte, wird er nicht weiter draufeingehen, was ich mehr als nur begrüßte.

Nachdem der Unterricht also vorbei war, machte ich mich sofort auf den Weg ins Zimmer. Carter ließ ich einfach im Raum zurück, aber wirklich interessieren wird es ihn wahrscheinlich eh nicht. Als ich gerade das Zimmer verließ, rannte ich direkt in meine kleine Schwester rein.
,,Pass doch auf !" zischte sie doch als sie erkannte wer da eigentlich vor ihr stand, wurde ihr Gesichtsausdruck noch finstere. Die Sache zwischen ihr und mir war immer noch nicht aus der Welt geschaffen, was mir immer noch ziemlich naheging. Klar, sie ist meine kleine nervige Schwester, aber wegen sowas zu streiten ist mir echt zu doof.

Bevor sie an mir vorbeigehen konnte, hielt ich sie am Arm auf.
,,Lass mich los!" schnell riss sie sich aus meinem Griff und schnaubte.

,,Willst du mich ewig hassen ?" verzweifelt seufzte ich auf und hielt mir dabei den Nacken. Ich konnte aber alleine schon an ihrem Blick sehen, dass sie mich für eine sehr lange Zeit verachten wird. Aber kann ich es ihr verübeln? Wäre ich in ihrer Position, würde ich wahrscheinlich genauso sein.

,,Ich hoffe, dass das eine rhetorische Frage war..." sie verschränkte die Arme und ließ eine Augenbraue nach oben schießen.

Wie ich gesagt habe, sie wird mich noch lange hassen.

,,Kann ich es nicht irgendwie wieder gut machen ?" abwartend sah ich sie an und zu meinem Erstaunen ließ sie mich es wieder gut machen.

,,Wenn du aufhörst dich in mein Leben einzumischen und mich endlich wie das 16 jährige Mädchen behandelst, dass ich bin." Sie sah mich ernst an und ich wusste, dass das der einzige Weg war, damit sie mir verzeiht. Außerdem hatte sie nicht ganz unrecht. Ich musste sie endlich für das behandeln, was sie ist – nämlich kein kleines Mädchen mehr.

,,Na gut..." geschlagen hielt ich ihr die Hand hin und besiegelten somit unseren Deal. Aber ich wusste ganz genau, dass das alles für mich nicht einfach werden würde. Alleine schon durch die Aktion mit Caleb wirft mich jedes Mal komplett aus der Bahn. Wie soll ich da den Beschützerinstinkt abstellen?

,,Dann wäre das ja jetzt geklärt." Mit einem siegreichen Lächeln im Gesicht boxte mir meine kleine Schwester gegen die Schulter und verschwand dann hinter mir.

Ich dagegen hatte direkt das nächste Problem an der Backe – Connor. Denn wenn ich Pech hatte saß der Typ schon in seinem Zimmer und dann hatte ich keine Möglichkeit ihm auszuweichen. Das Training heute Nachmittag fiel zu meinem Glück auch noch aus, da der Coach heute auf irgendeinem treffen ist, um ein neues Turnier zu planen.

Also blieb mir wohl nix anderes übrig zurück in die Höhle des Löwens zu gehen.

Doch natürlich kommt es immer schlimmer als man denkt. Die Tür vom Zimmer war nur ein Stück weit angelehnt, aber genau das reichte aus um das braunhaarige Püppchen von vorhin wiederzuerkennen, wie die gerade ihre Zunge in Connors Hals steckte.

Ich konnte förmlich spüren wie die Wut in mir hochstieg und spannte meinen kompletten Körper an. Doch ich war nicht sauer auf Connor oder diese Porzelanpuppe. Nein – ich war sauer auf mich selber. Sauer, dass ich so fühlte. Warum konnte mir das nicht egal sein? Wir waren nicht mal Freunde und erst recht kein verheiratetes Ehepaar. Also warum?

Bevor ich mir dieses ganze Szenario weiterhin geben musste, drehte ich mich sofort um und rannte den Gang entlang runter zum Haupteingang. Das es draußen in Strömen regnete interessierte mich im Moment überhaupt nicht. Ich wollte einfach nur weg

Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt