Rivals ? Rivals ! [BoyxBoy]

•Kapitel 69•

|•Connor•|

Wie kennt man es so schön aus Märchen: jede Geschichte hat sein Happy End.

Doch da das Leben kein Märchen ist, hat das Leben auch nicht immer wirklich ein Happy End. Zumindest nicht für jeden.

Nachdem Tyler gegangen war um nach Carter zu suchen, brachen alle Dämme bei Liam und er ließ seinem Frust freien Lauf. Er erzählte uns zwar nicht, was genau zwischen den beiden passiert war, dennoch konnte sich jeder von uns selbst zusammenreimen, was schlussendlich draus geworden ist.

Von Carter gab es jedoch keine Spur.

Das einzige was er hinterlassen hatte war ein zusammengeknülltes Papier was er auf dem Bett von Tyler hinterlegt hatte wo drauf stand:
Such nicht nach mir. Du hast gesagt ich soll meine Probleme bereinigen, dass hab ich getan.

Das war alles. Keine Erklärung, keine Anzeichen, wo er hätte hingehen können.

Tyler knallte auf den Tisch und fluchte vor sich hin, was für ein elendiger Feigling Carter war.

Madison versuchte zwar ihren großen Bruder zu beruhigen, aber nicht mal sie hatte eine Chance. Tyler war sauer und das zu recht.

Jeder von uns wusste, was mit diesem Zettel gemeint war. Zumindest, wer Teil dieses "Problems" war.

Von dem Brief haben wir Liam nichts erzählt. Lucy war der Meinung, dass das die beste Lösung wäre, um Carter endlich aus seinem sturen Kopf zu verbannen.

Er hätte sofort gecheckt, was Carter mit diesem Zettel gemeint hätte und wäre dann wahrscheinlich endgültig zusammengebrochen.

Liam hatte das einfach nicht verdient, keiner verdient sowas.

Der Abend war dann natürlich für jeden von uns gelaufen und jeder von uns ging zurück in seine Zimmer.

,,Ich fasse es einfach nicht!" Tyler schmiss seine Jacke in die nächst gelegte Ecke, ließ sich ins Bett fallen und raufte sich durch die Haare.
,,Wie kann er jetzt einfach abhauen? Ich hab ihn durch diesen ganzen Mist geholfen und jetzt rennt er einfach weg?"

Die ganze Zeit, während Tyler sich aufregte, stand ich aufmerksam vor ihm und nahm jedes seiner Worte auf. Wirklich was sagen konnte ich zu dieser ganzen Situation nicht.

Ich wusste nicht die komplette Geschichte von Carter und Tyler und Ich war mir sicher, dass das nie Teil unserer Gespräche werde würde.

Gut, dass war immerhin auch eine Sache zwischen Tyler und Carter, aber da diese ganze Sache jetzt auch noch Liam mit reingezogen hatte, konnte ich nicht weiter mehr im Dunkeln sitzen.

,,Tyler..." ich atmete tief aus und ließ mich neben ihm auf dem Bett nieder.
,,Ich wollte mich nie wirklich großartig in die ganze Sache einmischen, aber da Liam nun jetzt auch ein Teil davon ist, seh ich mich gezwungen nachzufragen."

Tyler hob den Kopf, sah mich aber nicht an. Sein Blick war auf die weiße Wand vor ihm gerichtet, die mit ein paar postern beschmückt war.

,,Carter's Drogenproblem war der ganze Auslöser für das ganze." er richtete sich auf und sah mir dann in die Augen.

Mein Kinnlade fiel fast zu Boden und meine Augen weiteten sich.

,,Kaum zu glauben was?" lachte Tyler auf und wandte dann wieder seinen Blick ab.

,,Jeder von uns hat gesehen, dass da etwas zwischen Carter und Liam war, aber da gab es immer nur ein Problem: seine Drogensucht. Diese hat er zwar zum Teil wieder unter Kontrolle, aber wirklich clean ist er auch nicht. Er hatte mit den falschen Leuten zu tun, hat sich mit den falschen Leuten angelegt und ist schlussendlich in diese unendlichen Teufelskreis gefallen, aus dem ich ihn zum Teil wieder rausziehen konnte."

,,Du willst mir also sagen, dass das der Grund ist, warum Carter Liam nie wirklich an sich ran gelassen hat und sich jetzt einfach verpisst hat?" Ich konnte spüren wie die Wut in mir hochkochte, doch Tyler legte beruhigend seine Hand auf meinen Oberschenkel, was etwas besänftigen konnte.

,,Für dich mag das vielleicht kein guter Grund sein, aber wenn du selber in dich hineinhorchst und ganz genau darüber nachdenkst, wirst du auch merken, dass das eigentlich nur das beste für Liam war." er schenkte mir ein sanftes Lächeln, klopfte mir kurz auf den Oberschenkel und stand dann auf.

,,Ich mag zwar sauer auf Carter sein, aber schlussendlich ist es seine Entscheidung gewesen." mit diesen Worten ließ er mich auf dem Bett sitzen und verschwand dann ins Badezimmer.

Ich wandte meinen Blick ab und sah zu Boden. Er hatte recht.

Es war seine Entscheidung und am Ende war es eh für jeden das beste... besonders für Liam.