Es ist der letzte Tag im September. Und es ist hier verdammt heiß in diesem Sommer.
Es ist Donnerstag. Morgen habe ich einen Tag frei genommen. Der neue Job ist toll. Genau das, was ich wollte: Ein Karrieresprungbrett. Ich habe schlielich lange für so eine Anstellung mit den Aussichten gekämpft. Hochgearbeitet habe ich mich nach dem Studium. Nun bin ich endlich in der Bauleitung angekommen und kann zeigen, was ich kann.
Morgen habe ich einen Tag frei genommen. Fast 40 Grad sind in Berlin dann doch nicht so cool. Ich würde sehr gerne ans Meer. Aber leider geht das nicht so einfach. Man hat ja schließlich Verpflichtungen. Meine heißt Attila, hat vier Hufe und einen Schweif. Ich reite schon seit meinem achten Lebensjahr und habe es auch im Studium nicht lange ohne ausgehalten. So habe ich mir ein Pferd gekauft. Es läuft alles super. Attila ist gesund, der neue Job ist toll. Nur irgendwie fühle ich mich nicht mher frei. Schon lange nicht mehr. Verrückte Sachen tun. Ausbrechen aus dem Alltag. Oh Gott, hoffentlich kriege ich keine Krise mit gerade mal 34 Jahren.
Warum auch immer. Ich habe mich heute nach Feierabend nicht wie gewöhnlich auf den Weg zum Stall begeben. Ich habe mich in die Bahn gesetzt und beschlossen, die alte Diso zu suchen und das Badeschiff. Da, wo ich im Studium so einige verrückte Nächte erlebt habe. Es ist schon zehn Jahre her. Und ich weiß kaum, was meine damaligen Freunde heute tun. Meine heutigen Freunde jedenfalls sitzen alle im Freibad oder im Garten. Aber ich habe keine Lust. Ich möchte bewusst alleine in die Vergangenheit eintauchen.
Mein Sommerkleid weht in dem warmen Wind um meine Hüfte, als ich aus der Bahn steige und mich umschaue. ich stöpsel mir meine Kopfhörer in die Ohren und höre Musik. Coldplay.
Als ich über die Straße laufe, weht mein Zopf mir von Hinten ins Gesicht. Während ich den Bürgersteig erreiche und dabei die Musik lauter stelle, versuche ich, die Haare aus dem Gesicht zu bekommen. Rums! Ich bin frintal in jemanden gelaufen! Oh nein! Ich reiße die Kopfhörer aus den Ohren und höre mich "Oh, Entschuldigung!" sagen. Als ich aufblicke, sehe ich in von einer Cappy und Haarsträhnen halb verdeckte braune Augen. Mein Herz setzt aus um danach doppelt so schnell zu schlagen. Ich höre zwar, wie der Mann grinsend "Nichts passiert!" sagt, aber ich bin unfähig zu reagieren. Nicht mal weggucken kriege ich hin. Aus meinem Handy tönt Coldplay mit Clocks. Unsere Gesichter sind etwas zehn Zentimeter voneinander entfernt. Und genau durch diese Lücke fliegt ein Schmetterling. Wir schauen beide dem Schmetterling nach und kommen wieder zu uns. Ein zweiter Mann steht neben meinem Mann und fragt "Hey. Alles Okay? Hast Du den Schmetterling gerade auch gesehen, Bruder?" "War nicht zu übersehen! Ich krieg auch Gäsenhaut." Die beiden Männer gucken sich gegeseitig vielsagend an und dann mich.
"Oh, okay. Gut. Tut mir leid nochmal." stammel ich noch und will weiter gehen. Man wie peinlich! Der Mann guckt mich wieder an und da sehe ich sein Handy. Ich muss etwas grinsen. War wohl doch nicht nur meine Schuld. "Wollen wir zur Wiedergutmachung nicht einen Kaffee trinken gehen?" fragt er. "Mein Bruder wollte eh gerade wieder zurück, oder, Bruder?" sah er den anderen Mann an. Ich nickte nur. Mir schlug das Herz bis zum Hals und ich musste versuchen, Luft zu bekommen. Was war denn auf einmal los mit mir?
"Ich bin Chris. Und du?" "Andrea." "Das ist ja ein Zufall. Mein Bruder heißt Andreas. Den Namen sollte ich mir auf jeden Fall merken können!" lachte er. Hmm. Ich konnte garnicht denken. "Geht es Dir nicht gut? Du siehst nicht so fit aus." stellte Chris fest. Bis gerade eben gings mir noch gut. Und jetzt wusste ich nicht mehr, wo ich eigentlich bin.
"Weißt Du, geht auch ein Eiskaffee oder so? Ist gangz schön heiß heute, findest du nicht auch?" presste ich hervor, um Fassung bemüht. Wir gingen in Richtung der Mercedes Benz Arena. Dort sind ein paar Cafés mit Schattenplätzen und setzten uns hin. Wir bestellten tatsächlich einen Eiskaffee. Chris fragte mich, was ich mache, wie alt ich sei und wo ich her kommen würde.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...