Langsam ließ ich mich weiter in Andreas Arme sinken. Ich sehnte mich so nach der Zärtlichkeit von Chris, dass ich jetzt alles für Andreas Nähe gäbe. Langsam beruhigte ich mich. Dann zog ich mich an ihm hoch, bis ich neben ihm am Bett saß. Ich lehnte mich in seine Arme hinein und legte meinen Kopf an seinen. "Noch nie hat mir etwas so weh getan", heulte ich wieder los. Andreas begann, meine Schulter zu streicheln und murmelte in meine Haare, dass sich das alles klären ließ. Die Tür hatten wir offen gelassen. Ich gab ihm ganz selbstverständlich einen Kuss auf die Wange. "Danke." "Dafür nicht." "Doch! Danke für das Festhalten. Ich bin wirklich schnell gefallen." Wieder weinte ich los. Dann hörten wir Stimmen und Schritte aus dem Treppenhaus und wenig später standen zwölf Frauen im Raum. "Andrea, wir werden dir das jetzt erklären. Chris wird das wohl nicht so schnell schaffen." Ich kuschelte mich noch mehr an Andreas Seite. Ich suchte Schutz. Vor allem, was da jetzt kommen würde, wollte ich Schutz haben. Janin setzte sich auf meine andere Seite und nahm meine Hand. "Wollt ihr das jetzt wirklich machen?" Kathrin zog eine Schnapsflasche hervor. "Für den Fall, dass jemand erste Hilfe braucht." Andreas lachte. "Ihr macht sie bitte nicht davon abhängig, hört ihr?!" Alle schüttelten den Kopf. Dann erzählten sie mir die ganze Geschichte mit Sophie, Andreas und Chris kleinem Absturz unter die Röcke sämtlicher Frauen. Andreas erzählte, dass er einen Geschwisterrat einberufen hatte und sie ihm gründlich über Stunden den Marsch geblasen haben. Alle im Raum erzählten, dass sie Chris teilweise sogar seit den Anfängen schon kannten und er mit Sophie und auch davor mit Eva nie so war wie bei mir. Keiner konnte es sich anders erklären, dass er bei mir nichts von seiner Vergangenheit mehr wissen wollte. Als endlich alle weg waren und ich den einen oder anderen Schluck aus der Flasche genommen hatte, wurden meine Augen vom Alkohol und von dem Weinen immer schwerer. Andreas hatte mich wie auch Janin die gaze Zeit nicht losgelassen. Nun hob Andreas mich hoch und nahm mich mit. Ich dachte, er würde mich nur aufs Bett legen und schlief weiter.
Mitten in der Nacht kam Andreas in mein Zimmer und legte Andrea auf unser Bett. "Klär das gefälligst! Die Mädels haben sie aufgeklärt. Aber du solltest vielleicht mal selber damit anfangen, deine Sachen zu klären, wenn sie dir wichtig ist!" zischte er und legte sie dabei zärtlich aufs Bett. Chris ging auf seinen Bruder zu. "Was läuft da zwischen euch?" "Jetzt pass mal auf, kleiner Bruder! Du hast Scheiße gebaut in der Vergangenheit! Und Sophie kam nicht damit klar, dass sie sich hoffnungslos in einen verheirateten Mann verliebt hat und sich von dir nicht mehr angezogen fühlte. Aber Andrea hier ist ein anderes Kaliber! Klär das gefälligst, verdammt noch mal!" Damit verließ sein Bruder das Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. Chris setzte sich vorsichtig ans Bett und sah Andrea lange an. Er hatte Angst, sie zu berühren. Er hatte selbst Angst davor, ihr die Decke überzulegen. Mit dieser Angst verharrte er, bis Andrea sich bewegte. Chris versteifte sich sofort. Sie öffnete die Augen und hatte einen verschwommenen Blick. Dann stand sie auf und rannte ins Bad. In großer Sorge, da er sie würgen hörte, kam er hinterher und hielt ihre Haare für sie fest. So hockten sie eine Weile an der Toilettenschüssel. Als nichts mehr kam, betätigte sie die Spülung. "Raus hier!" fauchte sie ihn an. Er half ihr aber zunächst auf und hielt sie fest, bis er sicher war, dass sie stehen konnte. "Geh raus, bitte", bat sie ihn nun sanfter. Sie stellte sich an das Waschbecken und wusch sich Hände und Gesicht. "Gibst du mir meine Handtasche bitte?" Er holte alles, worum sie bat, ließ sie aber nicht alleine. Nicht einen Moment zu viel wollte er sie so alleine lassen. Sie putzte sich die Zähne, nahm ihre Pille und schaute ihn hifesuchend an, als sie sich nicht ausgezogen bekam. Er zog sie vorsichtig aus. Sie wollte duschen. Er setzte sich auf den Toilettendeckel und wartete, bis sie fertig war. Ihre Silhouette ließ seinen Puls höher schlagen. Er liebte sie und ihren Körper. Er musste kämpfen. Von seiner Position aus sah er, wie sie schwankte und fing sie gerade noch auf. Nass wie sie war, trug er sie zum Bett und trocknete sie ab. Auch ihre Haare versuchte er so gut es ging zu trocknen. Die Mädels hatten sie wohl gleich nochmal abgefüllt nach der Sache. Nach wie vor sollte er aber auf der Hut bleiben. Als er die Handtücher ins Bad gebracht und sich selbst fürs Bett fertig gemacht hatte, schlief sie schon wieder ganz tief und fest. Leise nahm er seine Decke und legte sich auf die Couch. Die Proben heute morgen fielen schon mal aus. Soviel war klar. Aber er musste etwas Schlaf bekommen. Andrea musste er sich noch stellen.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...