"Ich würde gerne ein älteres Haus mit Geschichte haben später. Und ihm dann wieder den alten Glanz zurück geben" überlegte ich. "Ja, sowas würde mir vielleicht auch gefallen." Dann blieb er vor einer Doppelhaushälfte stehen. Aus dem Garten drang ein schwacher Feuerschein in den Himmel und wir hörten Stimmen und Gelächter. Chris zog mich durch das Gartentor am Rand. Im Garten gab es ein kleines Lagerfeuer an einer Feuerstelle. Ein paar Leute saßen am Feuer auf Stühlen und hatten Decken um sich geschlungen. "Hier wohnt David mit Miriam. Seit ein paar Jahren treffen wir uns vor Weihnachten und lassen das Jahr ausklingen, eh ich keine Zeit mehr habe." David kam auf uns zu und klopfte Chris freundschaftlich auf die Schulter. "Hey. Schön, dich wieder zu sehen, Andrea. Ich freue mich, dass du heute auch hier sein kannst. Wird bestimmt ein schöner Abend. Da drüben stehen die Getränke." Wir gingen eine Runde und begrüßten alle. Einige Gesichter kannte ich ja bereits von der letzten Partie. Als Chris mich mit sich auf einen Holzstamm zog und mir eine Decke umlegte, sah ich ihn begeistert an. Es war wunderschön hier und die Leute behandelten mich, als wäre ich schon immer dabei gewesen. Das Feuer warf Licht und Schatten auf sein Gesicht und seine Augen glänzten in seinem Schein. David und Tim kamen zu uns rüber und zogen Chris hoch. Sie wollten tatsächlich eine Runde spielen. Auf der Terrasse war im Licht eine Tischtennisplatte aufgebaut. Die Freundinnen der beiden kamen zu mir und gemeinsam beoachteten wir vom Feuer aus, wie sich die drei Männer um die Platte jagden und den Ball immer schneller über das Netz schossen. Ab und zu ging er mal verloren, aber es gab scheinbar einen sehr großen Vorrat. Alle lachten und hatten Spaß. Ich vergaß die Probleme mit Attila und den ganzen Stress der letzten Wochen. Die anderen beiden Frauen wollten wissen, wie wir uns kennengelernt hatten und wie lange wir jetzt bereits zusammen waren. "Es war am letzten Tag im September. Ich war an der Arena in Berlin unterwegs und hab ihn über den Haufen gerannt, weil ich die Musik lauter gemacht habe anstatt nach vorne zu gucken. Und dann hab ich mich entschuldigt und an ihm hochgeschaut. Bei seinen Augen war es dann irgendwie schon klar, dass ich mich angezogen fühlte." "Oh nein das ist ja ein Zufall. Wo du doch auch aus der Gegend hier kommst! Er hat erzählt, warum du in Berlin bist und auch erstmal bleibst. Aber Architekt und dann auch noch Bauleitung? Das ist ja eher seltener für eine Frau, so an der Front.." "Ja, naja, irgendwie macht mir aber genau das Spaß. Außerdem werde ich akzeptiert. So schwierig habe ich das also garnicht." "Und wie ging es denn mit euch weiter? Aus Chris haben nichtmal die Männer viel raus bekommen. Der macht immer so ein Geheimnis um sich...." Ich lachte. Was für ein Verhör. "Also, wir haben noch etwas zusammen getrunken und uns unterhalten. Dann hat er mir erstmal erklären müssen, wer er ist. Zum Abschied hat er mich in den Arm genommen." Ich dachte wieder zurück an diese allererste Umarmung. Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich sah zu Chris auf, der in genau diesem Moment zu mir schaute und seinen Einsatz verpasste. Seine Kumpels foppten ihn dafür natürlich. Er lächelte kurz und dann spielte er weiter. "Und wie ging es dann weiter?" fragte Anne. "Am nächsten Tag sah ich ihn nach der Show wieder. Da hat er mir einen Zettel gegeben." Ich grinste nun die drei Frauen um mich an und wir kicherten verschwörerisch. "So wie damals in der Schule?" "Ja" gluckste ich. "Voll süß. Das passt zu ihm. Irgendwie sind die alle noch nicht erwachsen." "Und wann habt ihr euch geküsst?" "Als ich ihm die Cappy habe aufsetzen sollen hat er mich einfach geküsst." Wir lachten jetzt alle. Eventuell ist auch der Glühwein schuld gewesen, aber es ging noch eine Weile mit den Erzählungen, wie hier wer wen kennengelernt hatte. Plötzlich standen jedoch die Männer hinter uns und forderten uns auf, auch mal zu spielen. Chris zog mich hoch. "Komm, ich zeig dir das jetzt und dann machst du alle platt." "Na, das glaubst auch nur du!" kam von seinen Kumpels. Am Ende standen wir Frauen an der Platte, die Männer dicht hinter uns und wir versuchten auch mal ein Spiel. Doch erst, als wir uns von den Männern befreit hatten, konnten wir tatsächlich ein paar Runden den Ball auf der Platte halten. Mittlerweile war es spät geworden. Wir setzten uns etwas erledigt an das Feuer. Ich schlang meine Arme um mich. Gerade noch hatte ich die Jacke ausgezogen, da mir beim Spielen warm geworden ist und jetzt am Feuer zog ich die Jacke wieder über meinen weißen Wollpulli. Dann lehnte ich mich an Chris und lauschte dem Knistern im Feuer. Keiner sagte etwas. Wir sechs konnten lautstark Spaß haben und auch wunderbar miteinander schweigen. Ich schloss die Augen und legte den Kopf an seinen Hals. Es roch gerade für mich nach wunderbarem Frieden. Wie zu Hause. Chris streichelte meine Schulter und hatte meine Hand in seiner anderen Hand. "Wollen wir gleich gehen?" nuschelte er in meine Haare. Ich nickte müde und gähnte. Auch Anne und Tim machten Anstalten zu gehen. Mitterweile wusste ich, dass David und Tim Chris schon sehr lange kannten. Aus der Schulzeit. Wir verabschiedeten uns von David und Miriam und wünschten eine gute Nacht. Anne und Tim kamen noch ein Stück mit. Sie wohnte auch hier im Ort. Die beiden teilten sich zwei Wohnungen miteinander, sie wollten noch nicht ganz zusammen ziehen. Ich grinste in mich hinein. Ja, das kannte ich. Chris verabschiedete sich. Ich nahm die beiden auch noch mal in die Arme. Ich mochte sie wirklich sehr. Wir hatten noch einige Straßen vor uns. Es war spät, kalt und dunkel. Der perfekte Moment, um mich bei Chris anzukuscheln. Er blieb stehen und küsste mich. Ich schloss die Augen und die Welt begann sich zu drehen. Immer schneller drehte sie sich um uns. Ich krallte mich in seiner Jacke fest und erwiderte den Kuss voller Hingabe. Hier, in dieser wirklich sehr ruhigen Gegend, in der die Laternen schon lange aus waren und kein Auto mehr auf der Straße fuhr, standen wir nun und küssten uns. Die Wangen glühten noch immer vom Glühwein und dem Lagerfeuer. Aber in uns glühte noch etwas mehr. Wie lange wir dort auch standen, wir lösten uns erst wieder voneinander, als wir beide nach Luft rangen. "Wir sollten schnell nach Hause gehen" kam es von ihm mit einem leichten Unterton. Ich nahm seine Hand und wir gingen doch ziemlich schnellen Schrittes nach Hause. Kurz vor der Haustür blieb ich stehen. Chris sah mich fragend an. "Es riecht nach Schnee!" stellte ich fest. Und dann landete eine Flocke auf meinem Ärmel. "Da! Siehst du!" stolz präsentierte ich ihm die Schneeflocke. Wir sahen nach oben und es kamen noch ein paar mehr herunter. "Es schneit!" sagte ich ehrfürchtig. Das ist in Deutschland ja nicht so selbstverständlich. Begeistert sah ich meinen Freund an. "Du freust dich jetzt ernsthaft über drei Schneeflocken?" Und ob ich das tat. Wie ein kleines Kind sprang ich auf der Straße herum und kam dabei wieder dem Stein zu Nahe. Im letzten Augenblick hielt Chris mich fest. Verständnislos sah ich ihn an und folgte dann seinem Zeigefinger. "Stein. Bitte nicht schon wieder." Ich lachte herzhaft auf. "Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?" "Nichts." "Du bist doch wohl nicht betrunken von zwei Gläsern Glühwein?" "Ich bin glücklich Chris. Und es schneit. Und..." "Was denn?" "Und... und weil ich bei dir bin. Ich liebe dich." "Ich dich auch. Und jetzt komm rein. Du bist immer noch zudicht an diesem Stein hier dran." Er lächelte sein besonderes Lächeln. Ich nahm seine Hand und wir gingen rein.
Kaum war die Tür hinter uns zu, schlug sein Lächeln um. Er schaute mich konzentriert an. Seine Finger strichen meine Haare zurück und dann meine Jacke hinunter. Wir zogen unsere Schuhe aus. Und die Jacken. Und dann schob er mich rückwärts Richtung Schlafzimmer. Seine Hände legten sich um meine Hüfte während er mich zärtlich küsste. Ich zog mein Jeans aus und er seine. Dann zog ich ihm seinen Pulli über den Kopf und schmiegte mich an seine nackte Haut. Er roch so vertraut und ich wärmte mich an ihm. Das Spiel machte er aber leider nicht ganz so lange mit. "Du siehst zwar sehr hübsch aus in diesem Pullover, aber ohne gefällst du mir fast besser" raunte er in mein Ohr. Bei diesem Tonfall alleine wurde mir bereits ganz anders. Als ich mich aufsetzte und er den Stoff langsam nach oben zog, überzog mich eine Gänsehaut. Stück für Stück entblößte er meinen Oberkörper. Als der Pulli ausgezogen war, sah er mich an und vergrub dann sein Gesicht an meinem Hals. Seine Hände wanderten über meinen Körper. Wie konnte jemand so wunderbar sein? Mein Herz begann zu flattern, als er mich berührte. Zärtlich wanderten unsere Finger an unseren Oberkörpern entlang. Fasziniert von ihm begann ich, seine Brust mit der Zunge zu erkunden und suchte immer wieder den Blickkontakt. Er sah mich aus schmalen Augen an und seufzte Lustvoll, als ich mit der Zunge seine Brustwarzen umfuhr. Doch als ich zart hineinbiss, bildete sich eine noch deutlichere Gänsehaut auf seiner weichen Haut. Ich kletterte auf seinen Schoß und drückte ihn nach hinten in die Kissen. Langsam glitt ich auf ihn und legte mich flach auf seinen Körper. Ich sah in seine schönen Augen und blickte zwischen Ihnen und seinen Lippen hin und her. Meine Hände drückten seine Arme seitlich in die Kissen. Er hätte natürlich etwas machen können, aber er ließ dieses Spiel zu. Ich sog mit geschlossenen Augen seinen Duft an seinem Hals ein und knabberte vorsichtig an seinen Ohrläppchen. Wieder seufzte er genussvoll. Ich liebte seine Stimme, wenn sie ganz nah und intim ist. Das musste ich nicht mit anderen teilen. Meine Lippen suchten die Seinen und kamen über seine Wangen und sein Kinn an ihr Ziel. Erst berührten sich nur die Lippen, dann spielten unsere Zungen miteinander. Langsam ließ ich seine Arme los und fasste in seine weichen Haare. Alles an ihm war so wunderbar weich. Nach diesem langen Kuss drehte er mich auf die Seite und schnippte den Verschluss meines BHs auf. Er liebkoste meine Brüste genauso zärtlich wie ich es bei ihm getan habe. Unter seinen Küssen schmolz ich dahin, floss durch seine Hände hindurch. Ich spürte, wie er es genoss, wenn ich ihn berührte und küsste. Genauso war ich mir sicher, dass er das Gleiche von mir wusste. Unendlich langsam entledigten wir uns gegenseitig unserer restlichen Unterwäsche und berührten und an unseren intimsten Bereichen. Unglaublich geschickt wusste er genau, wo er massieren musste. Meine Hände umschlossen seine Männlichkeit und spielten genauso bewusst mit ihr. Als er sich irgendwann viel später auf mich legte und in mich eindrang, war da einfach nur Gefühl. Es war, als könnte ich mich selbst durch seine Augen sehen. Für ihn war ich hübsch. Ich schloss meine Augen, lächelte glücklich und ließ mich gehen in unserem gemeinsamen Takt. Glücklich und erschöpft schlief ich ein, als er seinen Kopf auf meine Brust legte und sich in meine Arme kuschelte. Eine Träne des Glücks lief meine Wange herunter. Wenn ich bei ihm war, war immer alles gut.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...