"Glaubst du, da lief mehr zwischen den beiden?" "Und wenn schon? Das würde uns erstens nichts angehen und zweitens ist es doch schön für die beiden. Das war gestern schon recht niedlich, wie die miteinander umgegangen sind, meinst du nicht?" "Also, was war denn jetzt hier los?" "Na, wir saßen alle zusammen und haben noch etwas den Abend ausklingen lassen. Seine Freundin ist ne ganz Nette und die Freundin von ihr ist mit unserem Marco verschwunden." "Oh ho... Unser Marco? Gibts ja nicht!" "Doch, ernsthaft. Da lief garantiert was. Diese Jana ist nicht ohne!" "Janin, man!" "Ja, dann halt Janin. Die ist auf jeden Fall ne andere Hausnummer als Andrea." "Ja aber denkst du jetzt, da lief was? Schließlich haben wir den ganzen Bus evakuiert." "Boah, man, Schluss jetzt!" "So, Freunde, das Liebesleben meines Bruders geht euch ja irgendwie nicht so viel an.... Mich schon... Hehe"
Es waren Stimmen zu hören. Und dann kamen Schritte die Treppe rauf. Ich schlug die Augen verunsichert auf und sah Chris genau ins Gesicht. Er schlief noch und hatte einen sehr entspannten Gesichtsausdruck. Ich sah mich um. Es war hell draußen und dann stand Andreas vor unserem 'Bett'. "Hey, guten Morgen. Du bist ja schon wach!" flüsterte er. "Wenn du dich da rausquetschen kannst, kannst du gerne zu uns nach unten kommen. Hier gibt es auch ein, naja, ich nenne es mal übertrieben 'Bad'im Bus. Kaffee?" fragte er mich leise, um Chris nicht zu wecken. Ich nickte nur und formte 'Danke' mit den Lippen. Andreas hob den Daumen und ging wieder. Ich sah Chris unsicher an. Soll ich jetzt echt aus seinen Armen flüchten? Und ich müsste irgendwie über ihn drüber robben. Drüber steigen ohne großartige Berührung ging nicht. Als ich Anstalten machte, mich zu bewegen, gingen Chris Augen ein bisschen auf. "Hey. Nicht gehen." Und schon zog er mich näher zu sich. Ich spürte seinen Körper an meinem. Er war warm und roch nach Schlaf. Und er hatte definitiv etwas zwischen den Beinen. Ich bekam ein ungutes Gefühl. "Die anderen sind schon unten." "Na und? Noch kurz kuscheln bitte", bat Chris mich und roch an meinen Haaren. Ich drückte mein Gesicht an seinen Hals und nahm allen Mut zusammen, über ihn drüber zu rollen, um aufstehen zu können. Natürlich blieb ich genau über ihm stecken. "Du gehst ja ganz schön ran!" nuschelte er und streifte mit den Lippen meine Wange. Ich musste ihn einfach küssen. Und danach stand ich sehr schnell auf und packte mit noch mehr Hitze im Gesicht meine Sachen. Meine Handtasche war auch da. Perfekt. Da war mein Notfall-Kit drinnen. Abschminksachen, Deo, Bürste und Zahnpflege-Reiseset. Mit einem Seitenblick auf Chris und natürlich in den Rest des oberen Ganges versicherte ich mich, dass mir niemand zusah, und zog mir schnell wieder den Rock an. Das Shirt behielt ich erstmal an und zog nur den BH wieder drunter. Schuhe noch und dann ging ich in das 'Bad' auf halber Treppe. Dort machte ich mich ganz minimal frisch. Ich horchte beim Verlassen noch mal nach oben und ging dann runter. Draußen stand Andreas und lächelte mich an. "Du siehst erholt aus. Also Jungs, sieht nicht nach wilder Nacht aus. Hätten wir das auch geklärt." Er hielt mir einen Becher Kaffee hin. "Milch und Zucker sind drinnen. Ich wusste nicht, was du möchtest." "Braun und süß." Ich ging und verfeinerte meinen Kaffee. Als ich wieder raus kam, fragte ich, wie spät es sei. "Kurz nach acht. Und ich muss jetzt irgendwie Chris wach bekommen..." seuzte Andreas und ging wieder in den Bus. Ich wünschte ihm innerlich viel Spaß dabei. Die Männer um mich beobachteten mich neugierig. "Guten Morgen! Also, habt ihr euch vorhin hier unten unterhalten?" Direkter Angriff war eine Sache, die ich perfekt drauf hatte. Anhand der Stimmen hatte ich die Männer erkannt. Sie sahen nun sehr konzentriert den Fußboden an. "Muss euch nicht peinlich sein", zwinkerte ich, "es war aber tatsächlich nichts. Ich musste meinen Kater ausschlafen." "Hä? Du hast doch nur Cola und Wasser gehabt?" "Na, davon kann man auch betrunken werden!" lachte ich nur. "Du verarschst uns doch gerade!" "Nein, wirklich!" In diesem Moment tauchte Janin auf. "Oder aber von der Nacht zuvor. Die trinkt euch alle an die Wand!" Wir klatschten uns ab und die Männer stimmten in unser Lachen ein. Dann ließ ich mich auf einen der Stühle nieder. Ich genoss meinen Kaffee, Janin die Küsse von Marco und Andreas, dass er Chris endlich wach bekommen hatte. Dieser kam mit einem göttlichen Knautschgesicht aus dem Bus gekrochen und blinzelte in die Sonne. Seine Haare sahen sehr zerwühlt aus. Da noch das ganze Haarspray drinnen war, hatte die Frisur tatsächlich den perfekten sexy out-of-bed-Look. Ich schluckte schwer. Jetzt würde ich doch einiges für uns, alleine und ein Hotelzimmer geben. Schnell blickte ich in meine Kaffeetasse und nahm einen großen Schluck. Mein Blut war gerade mächtig in Wallung geraten, da ich heute morgen ja noch einen neuen Teil seines Körpers hatte erahnen können. Ich musste knallrot angelaufen sein. Ganz sicher sogar. Chris kam rüber und ließ sich mir gegenüber auf einen Stuhl fallen. "Andreas sagt, wir fahren gleich los. Hilde ist auch gleich da. Sie hat da wohl noch einiges klären können. Heute ist unser letzter Nachholtermin von der alten Tour." "Und dann?" "Dann müssen wir mit Hochdruck die neue Tour vorbereiten. Promotermine, Werkstatt und so weiter." "Aha, Werkstatt..." ich sah ihn traurig an. "Denkst du in der Dreierbeziehung dann auch mal an mich?" Er schaute mich total verwirrt an. Dann verdattert. Und dann trat ein unergründlicher Ausdruck in seine Augen. "Da fallen mir gleich mehrere Varianten ein..." raunte er leise. Ich lehnte mich vor "Red... nicht.... weiter.....!!!!" Er sah mich herausfordernd an. "Wieso denn nicht?" raunte er natürlich weiter. "Chris, ich meine das Ernst. Ich hab auch so meine Grenzen, bis wohin es noch geht und ab wann ich es nicht mehr aushalte." "Hmmmm..." "Halt... die.... Klappe!" Er lehnte sich lachend in seinem Stuhl zurück und hatte mir irgendwie den Kaffee geklaut.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...