3 Sehen wir uns wieder?

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Alles um uns herum schien zu verschwinden. Es gab in diesem einen Moment nur diesen ersten Kuss. Ich hatte Watte im Kopf und fühlte mich ganz leicht. Meine Bauch schien zu explodieren vor lauter Schmetterlingen. Ich konnte nicht atmen. Woe von selbst erwiderte ich seinen Kuss. Ganz vorsichtig drückte ich meine Lippen etwas mehr an seine. Meine Augenlider flatterten und ich begann zu zittern. Meine Beine bestanden definitiv nur noch aus Wackelpudding unter der Haut. Meine Hände ließen die Cappy los und suchten sich den Weg zu seinen Haaren. Sein Griff um mich wurde auch fester. Auch der Rest unserer Körper überwand den kleinen Raum, der sich gerade noch zwischen uns befand.

Etwas verwirrt und schwerer atmend lösten wir uns wieder voneinander und schauten beide schüchtern weg. Dann musste ich lachen und hob, noch immer lachend, seine Cappy wieder auf. "Darf ich?" fragte ich und setzte ihm die Cappy vorsichtig auf den Kopf. Mit Tarnkappe auf dem Kopf, verließen wir das geschützte Gelände und liefen in Richtung einer ruhigen Straße. Dort gab es einen kleinen Park mit Bänken. Wir ließen uns auf einer der Bänke nieder und Chris öffnete die Biere. Durstig tranken wir einen Schluck als kühlende Erfrischung. Wir hatten noch immer kein Wort miteinander gesprochen.

Erwartungsvoll schaute ich Chris an. Was denkt er nur? Vielleicht ist für ihn doch alles doof oder nur ein Spiel. In dem Moment stellte er mich eine Frage. "Was denkst du? Könntest du mit dem Ganzen klar kommen?" Die Frage verwirrte mich. Das Gegenteil meiner Erwartungen traf gerade ein und ich konnte irgendwie nichts sagen. Als ob mein Mund zugetackert war. Seine Augen sahen mich sehr aufmerksam an. Meine Schultern zogen sich hoch. Meine Hände rangen miteinander. Dann nahm ich noch ein Schluck aus der Flasche. "Kannst Du das vielleicht nochmal gut machen?" kam es über meine Lippen. Alles, an was ich einen fixen Gedanken machen konnte, war dieser Kuss. Er guckte mich etwas erstaunt an, stellte die Flasche weg, nahm meine Flasche auch weg und beugte sich dann zu mir rüber. Er bewegte seine Finger und es kam auf einmal ein Bonbon zum Vorschein. Meine Augen wurden groß wie die eines Kindes. "Noch eins!" forderte ich ihn mit leuchtenden Augen auf. Seine Augen funkelten und er zauberte noch eins hervor. "Das ist toll! Das hat noch nie jemand in echt und so nahe und nur für mich gemacht!" jubelte ich freudestrahlend und nahm die Bonbons an mich. "Wolltest du nur so irgendeine Wiedergutmachung oder eine bestimmte?" fragte er und küsste meine Wange. Ich drehte mich zu ihm hin. "Eine Bestimmte. Ich saß ganz schön lange alleine!" "Dafür hast du ein Meet & Greet gehabt. Dafür würden einige Fans alles tun glaube ich." sagte er voller Überzeugung. Grinsend packte ich ein Bonbons aus, rutschte von ihm weg und schob es mir in den Mund. "Okay" gab ich zurück. "Und was bekomme ich?" "Zauber dir noch eins?!" "Hey!" grinste Chris frech, zog mich zu sich und küsste mich. Eine Hand sorgte in meinem Rücken dafür, dass ich nicht weg konnte, die andere befand sich in meinem Nacken. Er küsste mich so intensiv, dass seine Zunge völlig ohne Gegenwehr mein Bonbon klauen konnte. Dieser Kuss sollte unsere gemeinsame Zeit erst beginne lassen. Was uns alles erwartete, wusste wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber Situationen wie diese sollten uns begleiten.

Etwas kitzelte mich am Arm. Als ich die Augen öffnete, sah ich einen Schmetterling auf meinem Oberarm sitzen. Chris spürte, dass ich nicht mehr bei der Sache war und folgte meinem Blick. Seine Augen wurden in dem Moment komisch, als er den Schmetterling sah, der nun abhob, noch eine kleine Runde drehte und verschwand. Fragend schaute ich ihn an. Er gab mir mein Bier zurück und zog mich in seinen Arm. Angelehnt an ihn saß ich nun auf einer Parkbank. Ich genoss die Sonne auf der Haut und roch Chris, der seinen Kopf an meinen legte. Wer weiß, wie es ist, wenn man jemanden gut riechen kann, der weiß vielleicht auch, wie es ist, wenn man DEN gefunden hat, der diesen ganz eigenen, speziellen, unverwechselbaren und anziehenden Geruch an sich hat. Wenn ich Chris so ansah, war es schon fast, wie ein Hafen, in den ich einfach gehörte. Wenn er auch nur einen Arm um mich legte, musste ich unwillkürlich toef einatmen und war mir sicher, zuhause zu sein. Dort war ich sicher.

My ChangeoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt